
Übungsabend bei der Feuerwehr AlsfeldAusbildung in schwindelerregender Höhe
ALSFELD (ol). An einem Sonntagabend hämmerte und klopfte es am Alsfelder Schlauchturm. Mathis Kruse, ausgebildeter Instruktor für Absturzsicherung bei der Feuerwehr Alsfeld bereitete nämlich eine der nächsten Übungsabende der Kernstadtwehr vor – und zwar in schwindelerregender Höhe.
Bereits am darauffolgenden Montag stand das Thema Absturzsicherung auf dem Plan. Neben einer Gruppe, die sich mit IT-Technik beschäftigte, lehrte der Kreisausbilder Benjamin Klein die Grundlagen von Halten und Rückhalten. Die Basics, die heutzutage jedem Feuerwehrmann in der Grundausbildung beigebracht werden, wie es in der Pressemitteilung der Feuerwehr Alsfeld heißt.
Kruse dagegen scharte eine Gruppe von acht Feuerwehrmänner und -Frauen um sich. Diese hatten bereits den Lehrgang zur Absturzsicherung besucht. Im Gegensatz zu den sogenannten Höhenrettern arbeitet die Truppe nicht frei im Seil. Sie seilen sich auch nicht von Hochhäusern ab, sie arbeiten in Bereichen, in denen man abstürzen könnte.
Zum Beispiel bei Nachlöscharbeiten an Dächern oder bei Sicherungsmaßnahmen nach Sturmschäden. Gesichert sind sie laut Pressemitteilung immer doppelt: Einmal von oben und einmal durch ihr eigenes Sicherungsseil von unten. Sicherheit werde bei der Feuerwehr übrigens „Groß“ geschrieben. Fällt ein Karabiner zu Boden, dann wird er direkt ausgesondert. Übrigens werden auch spezielle Handschuhe getragen, um Verschmutzungen des Seils zu vermeiden.
Das Seil ist übrigens ein Dynamikseil wie es im Klettersport verwendet wird. Es hat eine Länge von 60 Metern. Auch der Rest des Materials erinnere mehr an den Industriekletterer als den Feuerwehrmann. Die, die hier klettern, sind alles Freiwillige. Doch warum machen sie das? „Ganz einfach, es macht ihnen Spaß“, so die Feuerwehr.
Aber zurück zur Übung: Nach kurzer Zeit stehen Thomas Dreßler und Florian Borchard in rund sechs Metern Höhe außen am Turm. Ihr Sicherungsseil läuft hinter ihnen durch zahlreiche Karabiner, die Sie mit Bandschlingen am Turm befestigt haben. Nach einer Stunde ist der Zauber vorbei. Sie stehen wieder auf festen Boden. Im Halbkreis besprechen sie ihr vorgehen. „Die Fehlerkultur ist bei der Feuerwehr extrem wichtig, damit jeder aus der Übung etwas mitnimmt.“ Und zwei Tage später stehen sie wieder am Turm. Warum? „Weil es Spaß gemacht hat“, heißt es abschließend.
Auch interessant:

Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren