
Landratswahl im Schwalm mit deutlichem Ausgang: 60,6 zu 39,4 ProzentWinfried Becker holt das Landratsamt
HOMBERG/EFZE (aep). Der Schwalm-Eder-Kreis hat gewählt und sich einigermaßen deutlich entschieden: Der neue Landrat heißt Winfried Becker. Bei der heutigen Wahl setzte der SPD-Kandidat sich mit 60,6 zu 39,4 Prozent gegen den Konkurrenten von der CDU, Mark Weinmeister, durch. Mit knapp unter 35 Prozent gilt die Wahlbeteiligung dabei als nicht gut, aber vergleichsweise sogar noch eher als hoch.
Es dauerte nur knapp eine halbe Stunde, dann wurde nach einem Drittel der ausgezählten Wahlbezirke deutlich: Der neue Landrat des Schwalm-Eder-Kreises ist im Kreishaus ein alter Bekannter. Denn da lag der Erste Kreisbeigeordnete, Vizelandrat und zur Zeit als kommissarischer Amtsinhaber aktive Winfried Becker schon mit einem kommoden 60:40-Vorsprung vorne, während der Herausforderer Mark Weinmeister unter rund 100 bereits ausgezählten nur einen einzigen Wahlbezirk für sich entscheiden konnte.

Der Erfolg von Winfried Becker sei auch ein Erfolg für die Sozialdemokratie im Schwalm-Eder-Kreis, erklärte Edgar Frank, Vorsitzender des SPD-Unterbezirkes Schwalm-Eder (r.). Die Blumen waren für die Ehefrau Iris (l.).
Bei der Tendenz sollte es in der Tat bleiben. Es stellte sich am Ende heraus: Nur in Ober-Aula mit 50,4 Prozent und in Homberg/Efze mit 51,8 konnte der Herausforderer die Wählerschaft auf seine Seite ziehen, wobei das Homberger Ergebnis wohlmöglich etwas mit dem Ende des Krankenhauses zu tun haben könnte. Denn die Geschichte wird anscheinend dem Ersten Kreisbeigeordneten Winfried Becker angelastet. Immerhin in die Nähe eines örtlichen Sieges geriet Weinmeister nur noch in Schwarzenborn: Da fehlte ihm am Ende nur eine Stimme zum Gewinn.
Was aber wohl auch nichts bewirkt hätte, denn meist gewann Winfried Becker mit deutlich über 60 Prozent, musste unter den größeren Städten nur noch in Fritzlar mit 50,8 Prozent etwas bangen. 61,8 Prozent in Schwalmstadt machten dann den Sack zu (die Ergebnisse aller 315 Wahlbezirke gibt es auf einer Website der Kreisverwaltung).
„Ich will ein Landrat für alle Menschen im Schwalm-Eder-Kreis sein!“, rief Winfried Becker am Ende in den mit Neugierigen und Unterstützern beider Seiten gut gefüllten Konferenzraum der Schwälmer Kreisverwaltung in Homberg/Efze. Das deutliche Ergebnis sei die Bestätigung für zwölf Jahre kontinierliche Arbeit als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter mit dem verstorbenen Landrat Frank Neupärtl. Er dankte seiner Ehefrau Iris, seiner Familie, der SPD und allen Helfern von den Jusos – und versprach auch, das Problem der niedrigen Wahlbeteiligung anzugehen: „Damit können wir nicht zufrieden sein!“
Der unterlegene Frank Weinmeister räumte seine Niederlage unumwunden ein und nahm die Niederlage mit Humor: „Es hätte mich wirklich gereizt, die nächsten sechs Jahre eng mit dir zusammen zu arbeiten!“
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Ich würde mich schämen ein Amt anzunehmen bei einer Wahlbeteiligung
von unter 35%
65% der Einwohner haben zu beiden Kandidaten keine Meinung.
Ob der eine oder der andere, bleibt doch eh alles wie es ist.