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Sven Holland informiert über Sachstand des KatastrophenschutzesVogelsberger Katastrophenschutz breit aufgestellt

HERBSTEIN (tsz). Hitze, Stromausfälle, Gasmangellage – in der aktuellen Zeit sieht sich auch der Vogelsbergkreis von verschiedenen Katastrophenszenarien bedroht. Wie der Kreis im Bereich des Katastrophenschutzes aufgestellt ist, darüber berichtete Sven Holland im Kreistagsausschuss.

Flutkatastrophen im Ahrtal, extreme Hitzeperioden und zuletzt die Gasmangellage durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben nach der Corona-Pandemie erneut gezeigt, dass Krisen auch vor dem Vogelsberg keinen Halt machen. Damit solche Situationen nicht außer Kontrolle geraten, ist es wichtig, vorbereitet zu sein. Im Rahmen einer Präsentation vor dem Kreistagsausschuss informierte der Kreisbrandinspektor Sven Holland über den aktuellen Stand des Katastrophenschutzes im Vogelsberg.

Auf rechtlicher Seite gebe es dabei sowohl vom Land Hessen, als auch vom Bund bereits verschiedene Richtlinien, an welchen sich der Katastrophenschutz orientiere. „Unter anderem gibt es hier ab 2023 eine neue Richtlinie für die zivile Alarmplanung“, erklärte Holland. Diese beschreibe Szenarien zum Schutz der Zivilbevölkerung zum Beispiel im Krisenfall.

Auf Landesebene beschreibt das Katastrophenschutzkonzept Empfehlungen, wie man im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls, einer Evakuierung, einer Gasmangellage oder ähnlichen Situationen vorgehen solle. Diese Konzepte gelten dabei für alle Landkreise in Hessen gleichermaßen und regeln auch die Zusammenarbeit der Landkreise untereinander.

Konkrete Konzepte im Vogelsberg bereits vorhanden

Konkret für den Vogelsbergkreis gelten dann wiederum die Sonderschutzpläne des Vogelsbergkreises. Bereits in den vergangenen Jahren habe man hier laut Holland Konzepte für konkrete Szenarien verfasst, zum Beispiel für einen flächendeckenden Ausfall der Kommunikationsstruktur und für den Umgang mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahrenstoffen. Aber auch auf Umweltkatastrophen habe man sich in den letzten Jahren mit entsprechenden Konzepten vorbereitet – so wie zum Beispiel für Löscheinsätze aus der Luft, wenn es zu größeren Waldbränden kommt.

„Durch den Klimawandel kommt es immer öfter zu extremen Wetterphänomenen, wie beispielsweise die starke Hitzeperiode in diesem Jahr“, erklärte Holland die Notwendigkeit für solche Schutzpläne.

Aktuell in Bearbeitung seien zusätzlich Konzepte unter anderem für die ICE-Strecke von Hannover nach Würzburg, die Schlitz durchfährt, sowie für Tanklöschfahrzeuge, flächendeckende Stromausfälle in Zusammenarbeit mit den Kommunen und weitere Konzepte für extreme Wetterlagen.

Die aktuelle Struktur des Katastrophenschutzes beinhalte dabei neben den notwenigen technischen Ausstattungen auch Betreuungsstellen für 50 Personen in jeder Kommune und zwei Betreuungsstellen für etwa 1000 Personen im Landkreis. Diese Stellen sind laut Holland unter anderem für Leute gedacht, die durch eine Katastrophenlage eine kurzfristige Unterkunft brauchen, seien allerdings nicht als langfristige Unterkunft gedacht. „Im Fall einer Gasmangellage zum Beispiel sind diese Stellen als Orte gedacht, wo man sich mal aufwärmen kann – nicht für den dauerhaften Aufenthalt“, beschrieb Holland das Konzept.

Neben dem Tagesgeschäft in Form von Anträgen und der Verwaltung des Katastrophenschutzes bereite man sich auch auf mögliche Katastrophenszenarien vor. Gleichzeitig laufen aber auch Arbeiten für Impfzentren, Notunterkünfte des Landes sowie Ankunftszentren für Flüchtlinge.

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