
Claudia van den Berg von der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle in den Ruhestand verabschiedetVogelsberger Lebensräume sagen „Danke“
VOGELSBERG (ol). Eine Ära geht zu Ende: Claudia van den Berg ist zum 1. November in Rente gegangen. Die 66-jährige Sozialpädagogin habe wie kaum eine andere den Auf- und Ausbau der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle der Vogelsberger Lebensräume geprägt, deren Aufgabe die komplementäre psychiatrische Versorgung im Vogelsbergkreis ist, und die zur Eichhof-Stiftung Lauterbach gehören.
Durch den Weggang der bei Klienten und Kollegen gleichermaßen hochgeschätzten und beliebten Mitarbeiterin haben die Verantwortlichen der Vogelsberger Lebensräume um deren Leiter Roland Bamberger strukturelle Veränderungen vorgenommen, die die qualitative Versorgung der Beratungsstellen in Alsfeld, Homberg, Mücke, Lauterbach, Grebenhain, Schlitz und Schotten durch erfahrene Beratern weiterhin sicherstellt, heißt es in der Pressemitteilung der Eichhof-Stiftung Lauterbach.
Um Menschen gerade in dieser durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise psychisch enorm belastenden Zeit weiterhin hilfreich beraten zu können, habe man die PSKB wieder qualifiziert nachbesetzt, sagt Roland Bamberger, Leiter der Vogelsberger Lebensräume.
Ab 1. November werde Johannes Heydt, der seit 2017 bei den Vogelsberger Lebensräumen tätig ist, und wie seine Kolleginnen über eine systemische Ausbildung verfügt, das Team der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle ergänzen, sodass das Ausscheiden von Claudia van den Berg kompensiert werden kann. Zusätzlich würden Stellenanteile umverteilt.
Sybille Heller beispielsweise behalte zwar ihre Leitungsfunktion im Bereich „Aufsuchende Unterstützung Sucht“ bei, stehe in der übrigen Zeit nun jedoch der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle zur Verfügung, erklärt Bamberger.
Als Frau der ersten Stunde kam Claudia van den Berg 1996 von der Beratungsstelle „Brücke“ in Fulda zu den Vogelsberger Lebensräumen in Lauterbach. Zuerst in der Tagesstätte tätig, wechselte sie schon ein halbes Jahr später in die im Aufbau befindliche Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle im Vogelsberg an den Standort Alsfeld und damit in die Beratungstätigkeit, die sie fortan mit Herzblut ausführte.
Große Veränderungen in 25 Jahren
„Dank der Übernahme der Beratungsstellen durch die Eichhof-Stiftung konnten wir zuverlässig und zügig das Angebot für Menschen mit psychischer Erkrankung ausbauen“, erinnert sich van den Berg an die Anfänge. Was damals mit offenen Sprechzeiten begonnen habe, sei heute nur noch mit Terminvergabe möglich, beschreibt sie die wohl größte Veränderung in den vergangenen 25 Jahren, die sie der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle treu geblieben ist.
Neben der Beratung von Klienten habe die Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle insbesondere das Coaching ausgeweitet. So würden beispielsweise die Mitarbeitern des Kommunalen Jobcenters sowie anderer Träger geschult, um besser auf Verhaltensbesonderheiten von Kunden reagieren zu können, erläutert die erfahrene Sozialpädagogin. Darüber hinaus habe man von Anfang an großen Wert auf die Fort- und Weiterbildung der Kollegen gelegt.
Inzwischen sind aus den ehemals 119 Klienten durchschnittlich etwa 600 Menschen geworden, die das Angebot der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen im Vogelsberg nutzen. Damit verbunden hat sich auch der personelle Bedarf über die Jahrzehnte erhöht, heißt es weiter.
„Wir haben mit Claudia van den Berg, Ira Steigel und Sybille Heller zuletzt drei hervorragende Diplom Sozialpädagoginnen beziehungsweise Diplom Sozialarbeiterinnen gehabt, die unser gesamtes Leistungsportfolio mit Einzel- und Familiengesprächen, begleitenden Beratungen vor, während und nach einem stationären Aufenthalt sowie unmittelbarer Beratung in Krisensituationen abgedeckt haben“, lobt Roland Bamberger das Team.
Emotionaler Moment
Es sei ein durchaus emotionaler Moment, dass die geschätzte Kollegin nun nicht mehr dazu gehören werde, doch habe man sich rechtzeitig auf die Veränderung einstellen können, beschreibt der Leiter der Vogelsberger Lebensräume die neue Situation. Man habe längst in allen Leistungsbereichen der Vogelsberger Lebensräume festgestellt, dass die zunehmenden Krisensituationen, die derzeit die Welt beherrschten, immer mehr Menschen aus dem Gleichgewicht bringen und psychische Unterstützung im Alltag benötigen.
„Wir sind mit unserem Angebot in der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle für alle Einwohner*innen im Vogelsbergkreis da, stehen für Gespräche in Krisensituation bereit, informieren über weitere Therapiemöglichkeiten und vermitteln Menschen je nach Bedarf an kooperierende Institutionen, Psychotherapeuten, Fachärzte und Fachkliniken“, ermutigt Roland Bamberger betroffene Menschen, sich Hilfe zu suchen und Kontakt mit den ausgebildeten Beratern aufzunehmen – auch ohne Claudia van den Berg in ihren Reihen.
Und dass diese so ganz nicht von ihrer beraterischen Leidenschaft lassen kann, zeichnet sich bereits ab. „Ich führe Gespräche über das eine oder andere Projekt, das ich begleiten kann. Zwar in deutlich verringertem Maße, aber dennoch kann ich auch zukünftig meine langjährige Erfahrung einbringen“, verspricht die zukünftige Ruheständlerin mit einem Augenzwinkern.
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Eine ganz nette und tolle Frau bzw. Mitarbeiterin der VBLR hätte nie gedacht das sie schon im Rentenalter ist, sie sieht noch aus wie ca. 50. :)
Ich wünsche ihr und ihrer Famillie alles gute für die Zukunft.