
12 Jugenfeuerwehren aus ganz HessenNachwuchsbrandschützer bekommen Leistungsspange verliehen
HERBSTEIN (ol). In Herbstein bekamen kürzlich 12 Gruppen der Jugendfeuerwehren aus ganz Hessen die Möglichkeit, ein zweites Mal an einer Abnahme teilzunehmen, um dort die Leistungsspange zu erhalten. Sie ist in der Jugendfeuerwehrkarriere das Höchste, was man als Auszeichnung erlangen kann.
Die Leistungsspange wird verliehen, wenn ein Jugendfeuerwehrmitglied in einer Gruppe in fünf Bereichen zeigt, dass er körperlich und geistig den Anforderungen gewachsen ist. Voraussetzung für die Abnahme der Leistungsspange ist die mindestens einjährige Zugehörigkeit zu einer Jugendfeuerwehrgruppe und ein bestimmtes Mindestalter. „Es gehört mittlerweile schon zur Tradition, dass wir uns hier treffen“, so Stefan Seidel, Vertreter der Hessischen Jugendfeuerwehren. Mit den Worten „mögen die Spiele beginnen“ startete die Abnahme der Leistungsspange.
Doch was muss man eigentlich können, um diese zu erhalten? In der Schnelligkeitsübung wird das vorschriftsmäßige Auslegen und Kuppeln einer Schlauchleitung von einer Gesamtlänge von 75 Meter in einer Mindestzeit von 75 Sekunden verlangt. Die Schlauchleitung besteht aus acht Längen doppelt gerollten C-Druckschlauch. Beim Kugelstoßen muss die Gruppe durch je einen Stoß der Teilnehmer auf insgesamt 55 Meter kommen. Die männlichen Bewerber haben dabei eine Kugel von vier Kilogramm Gewicht und die weiblichen Bewerber eine Kugel von drei Kilogramm Gewicht zu verwenden.
Der Löschangriff wird ohne Wasserabgabe nach den zurzeit geltenden Feuerwehrdienstvorschriften durchgeführt. Die Wasserentnahme wird dabei simuliert. Den Staffellauf müssen auf einer Strecke von 1.500 Metern alle Angehörigen einer Gruppe in beliebig einzuteilenden Teilstrecken durchlaufen. Jeder Läufer darf nur einmal eingesetzt werden, so dass der letzte Läufer zur Erfüllung der Leistung das Staffelholz spätestens nach vier Minuten und zehn Sekunden durch das Ziel tragen muss.
Eine quasi „mündliche Prüfung“ gibt es in Form einer Fragenbeantwortung. Hier haben alle Angehörigen der Gruppe Fragen aus den Bereichen Organisation der Feuerwehr, Geräte, Ausrüstung, Löschmittel, Löschverfahren, Unfallverhütung, Gesellschafts- und Jugendpolitik zu beantworten. Alle 12 Mannschaften haben die fünf Prüfungen bestanden.
Stellvertretend für den Landrat war Hans-Jürgen Herbst, ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter, Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland, Bernhard Christen, Stadtbrandinspektor der Stadt Herbstein und der Bürgermeister der Stadt Herbstein, Bernhard Ziegler zur Überreichung der Leistungsspange vor Ort.
„Eine hervorragende Einrichtung“
„Ich finde, dass die Jugendfeuerwehr eine hervorragende Einrichtung ist. Ich selbst war auch viele Jahre in der Jugendfeuerwehr und habe dort die Kameradschaft in den Feuerwehren kennengelernt. Die Feuerwehr selbst ist das wichtigste Ehrenamt, was wir haben. Man kann nicht genügend danken, dass es Menschen gibt, die nicht Sonntagsmorgens sich aufs Sofa legen, sondern zu Wettkämpfen der Jugendfeuerwehr hier zum Beispiel nach Herbstein kommen“, so Hans-Jürgen Herbst.
„Die Leistungsspange ist in der Jugendfeuerwehrkarriere das Höchste, was man als Auszeichnung erlangen kann. Die Jugendlichen müssen sich dafür gut vorbereiten. Es muss ein vielschichtiges Programm absolviert werden um diese Auszeichnung zu erreichen. Diese wird auch gerne als ‚Gesellenbrief‘ in der Jugendfeuerwehr bezeichnet“, erklärte Holland.
Auch die Feuerwehr habe mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. „Bei den Jugendlichen ist es erfreulicher Weise noch stabil, bei der Kinderfeuerwehr ist sogar ein Anstieg zu verzeichnen. Wir brauchen das Ehrenamt um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr sicherzustellen. Da ist die Jugendfeuerwehr ein ganz wichtiger Bestandteil“, so der Kreisbrandinspektor.
Kreisjugendfeuerwehrwart Jörg Blankenburg bedankte sich bei der Stadtjugendfeuerwehr Herbstein als Ausrichter, an der Spitze mit Kevin Ruhl und seinem Orgateam, den Wertungsrichtern und dem Wertungsbüro, sowie bei Julia Weitzel, Fachbereichsleitung Leistungsspange. Die Feuerwehr Herbstein hatte alles organisiert, aufgebaut und geleitet. „Für alle geht heute ein langer ereignisreicher Tag zu Ende. Wir haben heute alle etwas geleistet“, so Blankenburg.
Hans-Jürgen Herbst überbrachte die Grüße des Landrates. „Ich gratuliere euch jetzt schon, ganz herzlich zu eurer Leistungsspange“, sagte Herbst. Er dankte allen Teilnehmern dafür, dass sie sich schon in jungen Jahren für das Ehrenamt in der freiwilligen Feuerwehr entschieden haben. Die Feuerwehren seien mithin eins der wichtigsten Ehrenämter, denn sie brächten die Sicherheit in die Dörfer und Städte. „Ihr habt euch nun den ‚Gesellenbrief‘ für die Weiterleitung in die Einsatzabteilung eurer jeweiligen Feuerwehr damit erarbeitet und verdient“, so Herbst. Einen besonderen Dank sprach der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete den Ausbildern und Betreuern aus, „ohne die könntet ihr heute nicht eure Leistungsspange feiern“.
Bürgermeister Bernhard Ziegler sagte, es soll auch Freude machen. „Ich hoffe auch, dass ihr in all den Pflichtaufgaben und den Bewertungen die hier stattgefunden haben, Freude am Dienst und der Tätigkeit bei den Feuerwehren habt, für die Allgemeinheit dazu sein. Das wünschen wir uns, denn nur so bleibt die Truppe einsatzfähig.“
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