Beschluss des Romröder StadtparlamentsAlte Schule in Zell soll Flüchtlingsunterkunft werden
ROMROD (jal). Romrod braucht Platz für geflohene Menschen. Aus diesem Grund hat das Stadtparlament nun den Kauf des ehemaligen Schulgebäudes in Zell beschlossen. Damit soll das DGH in Zell wieder als Versammlungsort für Vereine genutzt werden können.
Das DGH in Zell war am 1. April zur Romröder Notunterkunft umfunktioniert worden. Doch schon damals war klar, dass dies nur eine Lösung auf Zeit sein konnte, denn das DGH sollte natürlich auf lange Sicht wieder für Feiern und Vereine zur Verfügung stehen.
Die Stadt, so heißt es in dem entsprechenden Antrag, machte sich deswegen auf die Suche nach Ausweichmöglichkeiten und nahm dabei auch andere städtische Gebäude unter die Lupe. Die Ergebnisse stellten die Verantwortlichen jedoch nicht zufrieden. Zum einen, weil dadurch dann erneut einfach ein anderes öffentliches Gebäude als das DGH in Zell als Zwischenunterkunft herhalten müsste – und zum anderen, weil dies nur mit „erhöhtem zeitlichem und finanziellem Aufwand“ zu bewerkstelligen sei. Dazu kam, dass Vereine, mit dem man über die Frage sprach, laut Stadt nicht begeistert von neuen Zwischenlösungen waren, die zu Einschränkungen der Gemeinschaftsarbeit geführt hätten.
Bei der Suche nach Unterkünften, die man kaufen oder mieten könnte, schaute man sich schließlich auch die ehemalige Schule in Zell neben der Kirche an. „Das Haus bietet eine Unterbringungsmöglichkeit für bis zu 16 Flüchtlinge bei Doppelbelegung der Zimmer und könnte mit wenig Aufwand kurzfristig bereitgestellt werden“, war in dem von der CDU/FWG-Fraktion und SPD gemeinsam vorgebrachten Antrag zu lesen.
Kaufpreis: 110.000 Euro
In Verhandlungen schaffte es die Stadt, den Kaufpreis des Hauses von 149.000 auf 110.000 Euro zu drücken. Die Summe soll aus bestehenden Rücklagen finanziert werden. „Der Vorteil beim Ankauf eines Gebäudes gegenüber jeglichen Mietlösungen liegt in dem Werterhalt“, so der Antrag. Das Haus hat acht Zimmer, Küche, Bad, Heizung, Fenster und Dach sind nach Auffassung der Stadt noch gut erhalten. Die 230 Quadratmeter Wohnfläche müssen allerdings noch entrümpelt werden.
Obwohl der Antrag wie erwähnt von der CDU/FWG-Fraktion und der SPD gemeinsam erarbeitet worden war, gab es am Abend innerhalb der SPD-Fraktion Unstimmigkeiten, wie mit dem Antrag zu verfahren sei. Am Ende ging das Ansinnen jedoch bei einer Gegenstimme seitens der SPD durch.
SPD-Fraktionschef Christof Croonenbrock, der am Abend der Abstimmung nicht anwesend war, betonte später gegenüber Oberhessen-live: „Der Kauf war die einzige und optimale Möglichkeit, eine schnelle Lösung zu schaffen. Ich stehe voll hinter der Entscheidung.“
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