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Aktionen trafen auf große ResonanzSpätsommerlich im Vogelsberg mit Milch, Bier und Wein

VOGELSBERG (ol). Auf große Teilnahmebegeisterung traf in den letzten Wochen die Veranstaltungsreihe „Spätsommerlich im Vogelsberg“ des Evangelischen Dekanats. Mit drei Aktionen führten Cordula Otto und Holger Schäddel dabei durch den September – unter anderem gab es Besuche in der Lauterbacher Brauerei und auf dem Selgenhof.

Unter dem Motto „Spätsommerlich im Vogelsberg“ gestaltete die Erwachsenenarbeit 55plus des Evangelischen Dekanats Vogelsberg in den vergangenen Wochen eine Themenreihe. Drei Aktionen wurden von Cordula Otto und Holger Schäddel angelegt und mit großer Resonanz durchgeführt.

Den fulminanten Abschluss bildete ein „Bibel-und-Wein-Abend“ mit über 80 Personen bei Kaminfeuer und inhaltlich ausgewählten Proben in der angesagten Location Fuhrhof in Maar. Dirk Kurzawa vom Weinkontor-Lauterbach kredenzte und erläuterte zunächst einen koscheren Weißwein aus Israel. Es folgten zwei Rotweine samt Umschreibung, unter anderem mit dem bezeichnenden Namen „Tohowabohu“ – einem vielsagenden Begriff aus der Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments.

Gleichnishaftigkeit des Weins durch biblische Geschichten lebendig

Kenntnisreich, mitreißend und wortgewaltig machte dazu der Theologe Thorsten Backwinkel-Pohl aus Lautertal den Anbau, die Lese und Kelter, den Genuss und die Gefahren beziehungsweise die Gleichnishaftigkeit des Weins in biblischen Geschichten lebendig. Dabei durften prophetische Ansagen des Jesaja, die Erzählung der schönen und mutigen Judith und der Wasser-zu-Wein-Verwandler Jesus nicht fehlen. Silke Pohl und Lena Protz begleiteten die Veranstaltung als Flöten-Duo.

Zahlreiche Informationen zur Braukunst und Geschichte gab es für die Teilnehmenden während der Besichtigung der Lauterbacher Brauerei. Foto: Holger Schäddel

Gut eine Woche vorher führte der Braumeister im Ruhestand, Josef Lichter, eine interessierte Gruppe von Frauen und Männern durch die Lauterbacher Burgbrauerei. Dabei wurde der chemische und technische Vorgang erläutert. Die Gruppe konnte Proben an den einzelnen Produktions-Stationen nehmen und den Brau-Fortschritt vergleichen lernen.

Zu Beginn zeigte ein dynamischer Videoclip ein historisches und aktuelles Firmenportrait. Josef Lichter beantwortete kompetent und humorvoll alle Fragen, inklusive zu seinem eigenen beruflichen Werdegang durch Brauereien in Köln und anderen Orten, bevor er nach Alsfeld und endlich Lauterbach gewechselt war. Schließlich genossen die Teilnehmenden natürlich das Endprodukt in Form eines frisch gezapften Pils zu einem herzhaften Imbiss.

Von Milchverarbeitung, der Produktpalette und dem Bioland-Siegel

Bereits Anfang September startete eine große Runde – fast aus ganz Mittelhessen – im Hohen Vogelsberg an der Domäne Selgenhof. Dort zeichnete Thilo Junge als Inhaber und Pächter beim Land Hessen zunächst anschaulich die Geschichte des Hofguts seit dem 18. Jahrhundert nach. Mittlerweile führt die Familie Junge schon über 25 Jahre den Betrieb. Am Horizont deutet sich demnächst eine Generationen-Übergabe an.

Auch auf dem Selgenhof ging man tiefgreifend auf den Molkereibetrieb betreffende Fragen ein. Foto: Holger Schäddel

Im Anschluss besuchten die Anwesenden die lokale Molkerei, den halboffenen Stall und die Melkanlage. Das Spektrum der Ausführungen, Fragen und Diskussion zur Milch-Ökologie spannte sich so tiefgründig wie umfassend auf: Von Verfahren der Milchverarbeitung über die Produktpalette, den Vertrieb, die tierärztliche Versorgung, das Bioland-Siegel beziehungsweise deren Vorgaben bis zu gesellschaftlichen Fragen der Verantwortung als Verbraucher und in der Politik. Als krönenden Abschluss wurden typische Selgenhof-Beispiele wie Trinkjoghurt, Butterbrote und Frischmilch verkostet.

Cordula Otto und Holger Schäddel umrahmten die drei Projekt-Tage jeweils mit Einleitungen sowie weiterführenden Aspekten. In jedem Fall erhielten die Akteurinnen und Akteure ein herzliches Dankeschön im Rahmen dieser Spätsommer-Themenreihe.

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