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Stadtverordnetenversammlung in RomrodBrunnen in Zell reaktiviert, Sicherheit am Landhotel erhöht

ROMROD (tsz). Die Sommerpause ist vorbei und damit tagte auch in Romrod wieder das Stadtparlament. In der ersten Sitzung  informierte Bürgermeister Hauke Schmehl die Parlamentarier umfangreich über die Arbeit des Magistrates der letzten Monate. Dabei ging es beispielsweise um die Themen Wassermangel, Landhotel und die Flüchtlingsnotunterkunft in Zell.

Knapp zwei Monate war es her, seit sich die Stadtverordnetenversammlung in Romrod in die Sommerpause verabschiedete. In dieser Zeit war allerdings kein Stillstand, sondern die sprichwörtlichen Mühlen haben sich natürlich weitergedreht. Deswegen hatte Bürgermeister Haule Schmehl auch einen umfangreichen Bericht über die Arbeit des Magistrats im Gepäck.

Wassermangel auch in Romrod

Eines der akuten Themen war die Wasserversorgung der Stadt und ihrer Ortsteile, die durch den trockenen und extrem heißen Sommer alle Gemeinden im Vogelsberg beschäftigt. Schmehl berichtete dazu, dass es in Romrod in diesem Sommer bereits zu einer Situation gekommen sei, bei welcher der städtische Hochbehälter nur noch eine Füllmenge von 20 Prozent vorweisen konnte. Dieser Wert entspreche dabei dem Mindestwert, der für eine sichere Löschwasserversorgung vorhanden sein muss.

„Wir haben daraufhin die alte Quelle in Zell wieder reaktiviert, was auch wieder gewisse Kosten mit sich geführt hat“, erklärte der Bürgermeister in seinem Bericht. Etwa 15.000 Euro seien nötig gewesen, damit Romrod keinen „Schiffbruch erleide“. Vom Regierungspräsidium sei dazu der Appell gekommen, dass sich Romrod in der Wasserversorgung breiter aufstellen solle, mit einem weiteren Standbein.

Sicherheit am Landhotel erhöht

Ebenso ein Thema waren die „Lost Places“ der Stadt in Form des ehemaligen Landhotels. Dort war es in der Vergangenheit bereits zu Feuerwehr- und Polizeieinsätzen gekommen, da aus einem Gastank möglicherweise Gas ausgetreten sein könnte. In Absprache mit dem Besitzer habe man nun nicht nur den Gastank ausbauen lassen, sondern auch die Zugänge zum Gebäude sichern können. „Es gibt Anbieter, die das Objekt kaufen wollen, und diese Gespräche werden wir weiterhin positiv begleiten“, merkte Schmehl zu einem möglichen Verkauf des Gebäudes an.

Das Landhotel in Romrod ist seit vielen Jahren verwahrlost und gilt inzwischen als „Lost Place“. Foto: archiv

Bezüglich einer möglichen Gas-Mangellage im kommenden Winter wurden die Kommunen zudem angehalten, eine Notunterkunft zu schaffen für Menschen, welche von dieser betroffen sind. „Wir in Romrod haben das Glück, nicht viel von Gas und Ferngas abhängig zu sein“, beschrieb Schmehl die Lage der Kommune. Dennoch sei man der Aufforderung nachgekommen und habe das Bürgerhaus in Romrod für diesen Notfall eingeplant. Bis zu 50 Menschen könnten dort im Winter einen Unterschlupf finden, sollte es zu einem Gas-Engpass kommen.

Nutzung des Dorfgemeinschaftshaus Zell als Flüchtlingsunterkunft

Ebenfalls Thema in der Sitzung und in der Arbeit des Magistrates war die Verwendung des Bürgerhaus in Zell als Flüchtlingsunterkunft. Auch wenn es derzeit seitens des Kreises keine Neuzuweisungen gebe, beherberge man aktuell zehn Personen im Bürgerhaus in Zell, sowie 40 in den Ortsteilen. „Der Kreis lässt derzeit durchblicken, dass auch wenn nun einige Bewohnen dort ausziehen, wir neue Zuweisungen bekommen“, schilderte Schmehl. Allerdings suche man aktuell nach einer Lösung, um die Nutzung des Bürgerhauses auch wieder für die Vereine und Anwohner zu ermöglichen.

Neben diesen Themen informierte Schmehl auch über die Fortschritte im Bereich des Hochwasserschutzes, notwendige Maßnahmen zu den städtischen Spielplätzen und Bau- und Bürgeranliegen.

Das Dorfgemeinschaftshaus in Zell dient seit April 2022 als Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge. Foto: archiv

Nach dem Bericht aus der Arbeit des Magistrates berieten die Parlamentarier noch über zwei Beschlussfassungen. Zum einen soll es eine Neufassung  der Gebührenfassung zur Friedshofsordnung geben, in welcher die Kosten nach langer Zeit angepasst werden sollten. Außerdem wurde darüber beraten, das Baukindergeld, welches in bestimmten Baugebieten in Romrod als Prämie zum Neubau ausgezahlt wird, zu überarbeiten. Hierfür sei vorgesehen, dass man das Baukindergeld gedeckelt auf 2.000 Euro erhöhe, allerdings nur auf städtischen Baugrundstücken anbiete. Beide Beschlüsse wurden von den Stadtverordneten zur Beratung in den Haupt- und Finanzausschuss weitergegeben.

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