
Radsportveranstaltung „Rad am Ring"Vier Alsfelder Radsportler erneut erfolgreich bei „Rad am Ring“
ALSFELD (ol). Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand dieses Jahr wieder die Radsportveranstaltung „Rad am Ring“ mit 8.600 begeisterten Radsportlern am Nürburgring statt. Mit dabei waren mit Sebastian Borsch, Markus Rauhut, Janosch Moderow und Stefan Strack auch wieder vier heimische Radsportler, die, wie zuletzt vor drei Jahren auch, wieder als Vierer-Team am 24 Stunden Rennen teilnahmen.
Dabei stand das ganze Vorhaben für die vier Freunde bis kurz vor dem Start noch auf der Kippe: Sebastian Borsch, der stärkste Fahrer des Teams, war im Mai bei einer Trainingsausfahrt gestürzt und hatte sich das Schlüsselbein gebrochen und Andreas Kraus, der das Team vor drei Jahren komplettierte, konnte wegen einer Terminüberschneidung nicht mit an den Start gehen, heißt es in der Pressemitteilung der Radsportler.
Beide Herausforderungen konnten allerdings gemeistert werden: Borsch trainierte kurz nach seiner Operation am Schlüsselbein schon wieder zu Hause auf der Rolle und konnte vor der Veranstaltung in kürzester Zeit auch schon wieder viele Kilometer an der frischen Luft sammeln. Moderow, der die Freunde schon auf der einen oder anderen Trainingsausfahrt und vor ein paar Wochen auch beim Drailändergiro in Nauders begleitet hatte, sprang kurzerhand für Kraus ein und zeigte auch, dass er nicht die zweite Wahl war.
Jedes Team bekommt beim Start ein „Staffelholz“ in Form einer mit einem Transponder ausgestatteten Trinkflasche, die in den 24 Stunden so viele Runden wie möglich mit dem Rennrad über den Nürburgring transportiert werden muss.
26 Kilometer Strecke
Den Teams war es dabei frei gestellt, ob man nach jeder Runde das „Staffelholz“ an den nächsten Fahrer weitergibt oder ob man mit dem Transponder zwei Runden dreht und dann erst an den Teamkollegen übergibt, so dass die Pausen- und Erholungszeiten für die anderen Fahrer länger sind. Eine Runde ist etwa 26 Kilometer lang und es sind auf jeder Runde zirka 500 Höhenmeter zu überwinden, was die Strecke nicht gerad einfach macht.
Die Wetteraussichten waren in diesem Jahr besser als vor drei Jahren, als man fast 24 Stunden im Dauerregen fahren musste – „es war fast schon zu heiß und auch ziemlich windig“, so Strack, weswegen man dieses Jahr fast zwei bis drei Minuten länger für jede Runde benötigte, als beim letzten Mal. Mit nicht ganz so schnellen Vergleichszeiten in den ersten Runden und aufgrund der Widrigkeiten in den Wochen vor dem Start, ging man mit wenig Hoffnung auf einen der vorderen Plätze als Team „Heute wird´s locker“ an den Start.
Umso überraschter waren die Jungs, als man nach den ersten absolvierten Runden bereits unter die Top 20 gefahren war – anscheinend hatte den anderen Teams – in der Altersklasse M2 waren es immerhin 160 Vierer-Teams, die an den Start gegangen waren – die Hitze und der Wind ebenfalls ordentlich zu schaffen gemacht.
Wechsel nach jeder Runde
Das Team hatte sich für einen Wechsel nach jeder Runde entschieden, was zwar dazu führt, dass man kaum Schlaf findet, da man nach 50 Minuten höchster Belastung erstmal einige Zeit benötigt, um den Körper wieder in den Ruhemodus zu bringen und sich vor dem nächsten Einsatz auch entsprechend Vorlauf vorbereiten muss, allerdings konnte man sich dafür in jeder Runde voll verausgaben, da man ja danach etwa für 2,5 Stunden Pause hatte, in der entsprechend Flüssigkeit, Nährstoffe und Kohlenhydrate zugeführt werden mussten.
„Der Topf voller Nudeln im Campingbus war eigentlich rund um die Uhr gefüllt und Hunger und Durst war auch zu jeder Zeit vorhanden“ so Strack. Nachts gingen zwar die Temperaturen runter, die Dunkelheit und die teils spärliche Fahrradbeleuchtung erforderten allerdings ein Höchstmaß an Konzentration – erreichte man tagsüber in der Abfahrt der „Fuchsröhre“ Geschwindigkeiten teils bis zu 100 Stundenkilometer, musste man in den Nachtstunden bergab doch etwas Tempo rausnehmen, so dass die Rundenzeiten schlechter wurden, was den anderen Teams aber genauso ging.
In den Morgenstunden waren die vier Alsfelder Radsportler bis auf Platz sechs vorgefahren und konnten den Platz auch bis zum Schluss verteidigen. Nach 24 Stunden standen fast 28 Runden, das heißt zirka 730 Kilometer und 14.000 Höhenmeter auf dem Tacho.
Überaus Müde aber glücklich über das erfolgreiche Abschneiden bei der Veranstaltung machten sich die vier Freunde nach Abbau des Fahrerlagers wieder auf den Heimweg. Alle waren sich einig, dass das nicht die letzte Veranstaltung dieser Art für sie war.
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