ALSFELD (ol). In der achten Klasse ist das Berufsleben zwar gefühlt noch Lichtjahre entfernt, besonders auf dem Gymnasium, nichtsdestotrotz sollten auch die 14- bis 15-Jährigen sich so langsam Gedanken machen, worauf sie später vielleicht einmal zugehen möchten. Deshalb gab es nach der Corona-bedingten Pause endlich wieder ein professionelles Bewerbungstraining von der VR Bank an der ASS.

In der neunten Klasse steht das erste Berufspraktikum an. Die Auswahl der Stelle sollte im Idealfall keine Notlösung sein, sondern von dem Wunsch getragen, in ein bestimmtes Berufsbild einmal hineinzuschnuppern – auch wenn man dieses danach vielleicht aussortiert. So aus der Pressemitteilung der Schule.

Doch wenn ich weiß, was ich möchte – wie finde ich dann einen passenden Praktikumsbetrieb? Und wie stelle ich es an, dort auch genommen zu werden? Was ist von Bedeutung für eine Bewerbung und eventuell auch ein Bewerbungsgespräch? Diese Fragen ihrer Schüler beantwortet die Albert-Schweitzer-Schule alljährlich mit einem professionellen Bewerbungstraining mit den Experten der VR-Bank Hessenland.

Fragen und Antworten im Gepäck

Nach der coronabedingten Zwangspause in den vergangenen beiden Jahren konnten nun endlich wieder alle Klassen der Jahrgangsstufe 8 von dieser Kooperation profitieren. Dazu kamen in der vergangenen Woche Ausbildungsleiterin Katrin Frick und die beiden Auszubildenden Luka Schneider und Damian Bornmann an den Mittelstufenstandort in der Schillerstraße. Sie hatten nicht nur ganz viele Fragen an die Schüler mitgebracht, sondern auch ganz viele Antworten.

Zunächst gab es viele Tipps für die Auswahl eines Praktikumsplatzes: Schon hier kann eine Rolle spielen, was dem jungen Menschen wichtig ist: Welche Werte und Leitmotive gibt es, welche Stärken und Schwächen, Fähigkeiten und Begabungen sind vorhanden? Kann der Praktikumsplatz in der Region sein, wenn es hier interessante Firmen gibt oder muss man in größeren Städten schauen, etwa, wenn man ein Praktikum in einem Museum oder einer Forschungseinrichtung machen möchte.

Das Team der VR Bank HessenLand: Katrin Frick, Luka Schneider und Damian Bornmann (v.l.). Alle Fotos: Schlitt

Ist Letzteres der Fall, sollte man sich früh bewerben, so Frick, denn wo ein größeres Einzugsgebiet ist, gibt es einfach auch mehr Interessenten als beispielsweise in einer kleinen Kommune. Tipps gab es auch dazu, wo man ein Stellenangebot finden könne: Neben Zeitungen und Onlineportalen brachten die VR-Bank-Mitarbeiter auch die gute alte Mundpropaganda ins Gespräch: Man kann viel erfahren, wenn man fragt und sich gut informiert.

Gruppenübung, um das Gelernte zu vertiefen

Hat man unter den Stellenanzeigen etwas Interessantes gefunden, lohnt ein Anruf in dem Unternehmen, um zu klären, ob auch Praktika möglich seien. Dazu sei es hilfreich, sich genau aufzuschreiben, was man sagen möchte: Für die Generation der Achtklässler ist das Medium Telefon nicht mehr ganz so gewohnt – zumindest nicht zum Telefonieren-, sodass ein kleiner Gesprächsleitfaden hilfreich sein könnte, wie Katrin Frick ausführte.

„Nach einem Telefonat bleiben Namen viel besser im Gedächtnis“, warb Frick für diese Art der Kontaktaufnahme. „Das Gegenüber spürt Sympathie, Interesse und Motivation – alles Eigenschaften, die am Ende mehr Bedeutung haben als gute Noten.“ In einer Gruppenübung vertieften die Schüler das Gehörte und bereiteten sich auf Praktikumsbewerbungsgespräch am Telefon vor.

Frohes Schaffen in den achten Klassen mit dem Team der VR Bank HessenLand.

Im Anschluss daran gab es Tipps, was genau alles in eine klassische, aber auch in eine Online-Bewerbung gehört. Viele Hinweise gab es zum Anschreiben, das Infos über einen selbst und die Motivation der Bewerbung enthalten sollte. Auch über den Aufbau eines Lebenslaufs erfuhren die Achtklässler einiges.

Zum Schluss wurde auch noch die Video-Bewerbung geübt. In der Fortsetzung all dessen bereiteten die Experten der VR Bank die Schüler auch auf ein mögliches Vorstellungsgespräch und einen Eignungstest vor. Auch wenn gerade Letzterer für Praktikumsbewerbungen eher noch nicht relevant ist, war auch das eine interessante Erfahrung für die Jugendlichen.

Die Vorbereitung auf das Praktikum werden im nächsten Schuljahr fortgesetzt wird: Dann steht für die Schüler der Besuch der Ausbildungsmesse „Marktplatz Ausbildung“ in der Hessenhalle auf dem Programm. Hier erhalten die Schüler einen Überblick über regionale Betriebe und können erste Kontakte knüpfen. Auch im Rahmen der Themen- und Wanderwoche werden Betriebserkundungen, Job-Interviews und erstmalig auch eine individuellen Kompetenzanalyse angeboten.

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