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ASS präsentierte Ergebnisse des Schreibprojekts „Lautschriften“ in der StadtbüchereiLiterarisches Abenteuer geglückt

ALSFELD (ol). Den Tag der Schulen nutzten die jungen Schreiber und Schreiberinnen des Projekts „Lautschriften“ der Albert-Schweitzer-Schule für eine schöne Lesung in der Stadtbücherei. Die Aktion wurde gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie vom Hessischen Literaturforum im Mousonturm.

Bereits zum zweiten Mal wurde im Rahmen der Kooperation zwischen der Albert-Schweitzer-Schule und der Stadtbücherei die Schreibwerkstattreihe „Lautschriften“ mit Schülerinnen und Schülern der fünften bis achten Klassen durchgeführt, heißt es in einer Pressemitteilung des Gymnasiums.

Die „Lautschriften“ sind ein Angebot des Hessischen Literaturforums im Mousonturm e.V. und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, das zahlreiche Schulen nutzen, um den Kindern und Jugendlichen den kreativen Umgang mit Wort und Schrift nahezubringen. Das Schöne daran seien die regelmäßigen Begegnungen zwischen ausgewählten Autorinnen oder Autoren und Schülerinnen und Schülern.

Begegnungen mit dem Poeten Dalibor Markovi

In diesem Jahr war das der Poet Dalibor Markovi, der die Mitwirkenden des Kurses an der Wirkungsstätte der Schülerinnen und Schüler, der Stadtbücherei, begleitete und anleitete. Als Koordinatoren waren von Seiten der Albert-Schweitzer-Schule Roland Stoll mit im Boot und von der Stadtbücherei deren Leiterin Christina Jahn.

Die Vorlesenden, von links: Alexandra von Loefen, Lara Allendorf, Artur Armstroff und Anna Benova. Foto: Schlitt

In der Regel produzieren die jungen Literaten einzelne Texte, die dann in einer Broschüre, manchmal sogar einem Büchlein, zusammengefasst werden. In diesem Jahr sei den Schreiberlingen allerdings etwas Besonderes gelungen: Gemeinsam haben sie eine Geschichte entwickelt, die sie im Rahmen des Tages der Schulen anlässlich des 800. Geburtstages der Stadt Alsfeld in der Stadtbücherei vortrugen.

Die Lesung gestalteten Alexandra von Loefen, Lara Allendorf, Arthur Armstroff und Anna Benova. Neben ihnen hatten an der Geschichte „Das Auge von Bonnburg“ noch Cedric Röhrig, Leona Mohrs und Leonard Stoll mitgewirkt. Im Publikum der Lesung saßen unter anderem Christina Jahn, Jürgen-Udo Pfeiffer, der Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei Alsfeld e.V., der das Projekt begleitet und gefördert habe, sowie Roland Stoll. Der Poet Dalibor Marković führte durch die Lesung.

Eine Geschichte zum 800-jährigen Stadtjubiläum

Während des ganzen vergangenen Schuljahres hatten die Schülerinnen und Schüler sich mehrfach mit Marković getroffen und sowohl eigene kleine als auch ihre große gemeinsame Geschichte entwickelt. Sie haben sich Charaktere und Orte ausgedacht, recherchiert und geplottet. Sie bekamen Einblick in Erzählweisen und Perspektiven und in die Möglichkeiten des Textaufbaus. Ihre Geschichte „Das Auge von Bonnburg“ trugen sie abwechselnd vor.

Gemeinsam nahmen sie ihr Publikum mit in das fantastische Abenteuer zweier Männer, die sich notgedrungen anfreunden, um einen smaragdgrünen Edelstein zu finden, den man nur mit der Musik Mozarts und Beethovens öffnen kann. In einem Prolog deute sich das Geheimnis schon an: Mozart nämlich wartet auf seinen Freund Beethoven, der allerdings auf der Reise zu ihm zu Tode kommt. Der Kutscher Ghazvuko scheint daran nicht ganz unschuldig zu sein, umso spannender wird es, als in der Gegenwart wohl einer seiner Nachfahren in das Rennen um den Edelstein einsteigt.

Dalibor Marković zeigt, wie die Kursteilnehmer ihre Charaktere entwickelten. Foto: Schlitt

Die Kinder und Jugendlichen beeindruckten das Publikum in der Stadtbücherei nicht nur mit ihrer fantastischen Geschichte und der sprachlichen Umsetzung, sondern auch mit ihrer Lesefreude. Sie selbst hatten offenbar großen Spaß an ihren witzigen Ideen, den ausgefallenen Eigenschaften ihrer Charaktere und der Botschaft, die da lautete: Man kann sich auch das Unwahrscheinlichste trauen.

Der Schreibtrainer der Gruppe, Dalibor Marković, lobte die Schülerinnen und Schüler: „Es ist mutig und großartig, sich als Gruppe an ein solches Projekt zu wagen.“ Wie gut es gelungen ist, unterstreiche die Aussage der Geschichte, so Marković: „Du sollst nicht an dir zweifeln, sondern es einfach versuchen.“ Seine Arbeit in Alsfeld habe ihm außergewöhnlich viel Freude gemacht, so der Autor, der am Ende noch kleine Mitbringsel aus seiner Frankfurter Heimat verteilte.

Eigene kleine Texte im Anschluss

Im Anschluss an die Geschichte trugen die Schülerinnen und Schüler noch die eigenen kleinen Texte vor und präsentierten auch die der nichtanwesenden Schreiberlinge. Morbid und lustig, mit schwarzem Humor und auch sehr nachdenklich waren diese kleinen literarischen Schätze, spannend und sehr vielschichtig.

All das bestätigte am Ende der Lesung auch Jürgen-Udo Pfeiffer den jungen Literaten, denen er ein kleines Geschenk überreichte. Sein Dank galt außerdem Roland Stoll als begleitendem Lehrer, Christina Jahn, Rudolf Jahn und Krimhild Hartmann von der Stadtbücherei und natürlich Dalibor Marković, der so viel Kreativität und Schreiblust in den Kindern und Jugendlichen geweckt hat.

Jürgen Udo Pfeiffer (rechts), Vorsitzender des Fördervereins der Stadtbücherei, lobte das Projekt sehr. Links: Dalibor Marković. Foto: Schlitt

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