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Neubau Kita Wichtelland nimmt Betrieb auf - Was mit den anderen beiden Standorten geplant ist„Eine moderne Kita, die keine Wünsche offen lässt“

ALSFELD (akr). Lange hatten alle Beteiligten auf diesen Moment gewartet: Der Neubau der Kita Wichtelland wurde endlich mit Leben gefüllt. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit hat die Kindertagesstätte in der Feldstraße vor wenigen Tagen ihren Betrieb aufgenommen. Auf was sich die Kinder dort freuen können und was nun aus den beiden ehemaligen Wichtelland-Standorten wird.

Wenn Simone Smakal durch die neuen Räumlichkeiten der Kita Wichtelland läuft, steht ihr die Freude ins Gesicht geschrieben. „Ich freue mich wirklich sehr“, sagt sie und lächelt. Smakal ist glücklich, dass der Umzug endlich geschafft ist. Es ist ihr dritter, seit sie die Leitung der Kita Wichtelland inne hat. Zunächst war es der Einzug in den Standort an der Schellengasse, dann der Umzug in die Übergangslösung im Dorfgemeinschaftshaus in Leusel und nun in den Neubau in der Feldstraße, auf den alle Beteiligten sehnlichst gewartet hatten.

„Es ist eine moderne Kita, die keine Wünsche offen lässt“, betont die Leiterin. Und wahrlich: Das Gebäude, das mit nachhaltigen und umweltschonenden Techniken gebaut und ausgestattet ist, kann sich definitiv sehen lassen. „Das hat etwas von Urlaub“, staunt eine Mutter, als sie das große Außengelände betritt. „Das haben wir schon öfter gehört“, sagt Smakal – und kann dem nur zustimmen.

Ein Einblick auf das Außengelände.

Eine Bobbycar-Rennstrecke, ein Wasserspielplatz – der gerade bei diesen warmen Temperaturen für Abkühlung sorgt – , Nestschaukeln, Klettergerüste, große Sonnensegel, die Schatten spenden – der Außenbereich der Einrichtung ist ein Spieleparadies für die Kleinen, umgeben von viel Grün, Ruhe und den Weiten der Felder. „Die Stadt hat etwas tolles auf die Beine gestellt“, lobt Smakal – natürlich gilt ihr Lob auch dem Architekturbüro Schmidt&Strack sowie allen anderen Beteiligten, ihr Team eingeschlossen. „Jeder hat sich eingebracht“, freut sie sich.

Große Spielflure, Regenbogenfarben und Themenräume

Sehen lassen kann sich aber auch der Innenbereich. Angefangen von der großen Eingangshalle, dem sogenannten „Zentrum“ von dem man unter anderem in die lichtdurchflutete Cafeteria samt Küche oder in den Bewegungsraum gelangt, über die angrenzenden Flügel, die den U3 und Ü3-Bereich voneinander trennen. Beide Flügel sind mit großen, breiten Fluren und Spielelementen ausgestattet – unter anderem einer Boulderwand.

Einrichtungsleiterin Simone Smakal freut sich sehr darüber, dass endlich die neue Einrichtung bezogen werden konnte.

Ein Hingucker sind nicht nur die liebevoll gemalten individuellen Wichtel an den Eingängen zu den jeweiligen Gruppen, sondern auch die vielen großen und kleinen Kreise in den Farben des Regenbogens, die in der ganzen Einrichtung die Wände zieren. „Das sind tatsächlich Schallschutzelemente, sehen aber aus wie Deko“, erklärt Smakal mit einem Lächeln im Gesicht.

Sechs verschiedene Wichtelgruppen gibt es: Die Baumwichtel, die Feldwichtel, die Flusswichtel, die Blumenwichtel, die Bergwichtel und die Wiesenwichtel.

Während an die Gruppenräume der U3-Kinder jeweils ein Schlafraum angrenzt, sind die Gruppenräume der Ü3-Kinder mit einem weiteren Nebenraum ausgestattet – einem sogenannten „Themenraum“. Im Rollenspiel-/Theaterraum können sich die Kinder unter anderem verkleiden und eben in verschiedene Rollen schlüpfen – sei es Arzt, Prinzessin oder Koch. Ein großer Spiegel darf natürlich auch nicht fehlen.

Im Kreativraum können sich die Kita-Kinder – wie der Name auch schon verrät – kreativ auslassen. Von Fingerfarbe bis Krepppapier – es gibt alles, was das Bastel-Herz höher schlagen lässt. Allerhand Lego, Bausteine und Co. warten unterdessen im Konstruktionsraum. Jede Gruppe hat zudem auch einen kleines separates Lager, wie Smakal erklärt.

Seit der Eröffnung am vergangenen Montag werden bis zu 99 Kinder betreut. „Da die Kinder und Erzieher sich erst für einen geregelten Ablauf zurechtfinden müssen, hat es noch keinen offiziellen Besichtigungstermin gegeben. Dies wird im September für die interessierte Öffentlichkeit nachgeholt“, erklärt Bürgermeister Stephan Paule.

Zurzeit sind in der Kita fünf Gruppen untergebracht. Es gibt 2 U3-Gruppen mit bis zu zwölf Kindern und 3-Ü3 Gruppen mit jeweils bis zu 25 Kindern.  Ab Anfang September soll eine dritte U3-Gruppe dazukommen, so das abschließend 111 Kinder in der neuen Einrichtung betreut werden können.

In der Flusswichtelgruppe spiegelt sich die Regenbogenfarbe Blau wider – beispielsweise in den Schallschutzelementen oder auch den Stühlen.

Mitumgezogen sind natürlich nicht nur die Kinder, sondern auch alle Erzieherinnen aus beiden Standorten, Hauswirtschaftskräfte und Auszubildene. „Aufgrund des Gute-Kita-Gesetzes und der Ausweitung der Gruppen wurde neues Personal eingestellt. Es wurden insgesamt drei neue Vollzeitstellen für Erzieherinnen geschaffen“, erklärt der Rathauschef.

Pläne für die ehemaligen Standorte

Doch was passiert nun eigentlich mit den beiden ehemaligen Wichtelland-Standorten in der Schellengasse und Leusel? „Der Standort in der Kita Schellengasse bleibt als Kita-Standort erhalten. Zunächst soll hier die städtische Kita Berfa einziehen, sobald diese um- beziehungsweise angebaut wird. Die Planungen hierzu haben bereits begonnen“, teilt Paule auf Nachfrage von OL mit. Die Einrichtung in Berfa ist das nächste städtische Großprojekt, das sich in der Vorbereitung befindet.

„Die Kita im DGH Leusel bleibt nicht auf Dauer. Die Vorplanungen für die Sanierung der Mehrzweckhalle in Leusel laufen an und es wird durch einen weiteren Kindertagesstättenbetrieb keine Verzögerungen für die Sanierung der Halle geben“, sagt Paule. Angedacht sei hier eventuell bis zum Baubeginn eine gegebenenfalls neu zu bildende U3-Gruppe für die Dauer von einem Jahr unterzubringen. Die Stadt geht davon aus, dass die Sanierung der Mehrzweckhalle in Leusel voraussichtlich ab 2024 erfolgen kann. Die Mehrzweckhalle ist nämlich eines der größeren Projekte, die im Rahmen des IKEK umgesetzt werden sollen. Aus ihr soll eine „Multifunktionshalle“ entstehen.

„Die MZH war vor der Verwendung als KiTa ‚abgewirtschaftet‘. Der bauliche Zustand (Dichtheit Dach) ist zu überprüfen, gegebenenfalls zu erneuern. Energetische Maßnahmen werden aufgrund des Alters der MZH unumgänglich sein. Um sie in Zukunft weiterhin als (überörtliche?) Zentrale des Gemeinwesens nutzen zu können, ist eine Verbesserung der Ausstattung in punkto Bestuhlung, Küche/Kühltechnik, Theke, Bühnentechnik aber auch im Hinblick auf Verwendung zeitgemäßer IT-Technik (Beamer, WLAN, DSL-Zugang, Lautsprechertechnik…) notwendig“, heißt es in dem IKEK-Endbericht.

Eine Mehrzweckhalle, die zur Kita wurde

So könne sichergestellt werden, dass neben der Nutzung für private oder Vereinszwecke auch die Kernstadt und übrigen Stadtteile sowie möglicherweise externe Firmen und Institutionen die Halle als überörtlichen Versammlungsort/Veranstaltungsort nutzen, steht in dem Bericht weiter geschrieben. Die grob geschätzten Netto-Kosten sind mit rund 1.571.000 Euro anvisiert.

Nach Fertigstellung könne dann die Mehrzweckhalle in dem Alsfelder Stadtteil wieder von allen genutzt werden. Aufgrund der aktuellen Lage, auch im Bauwesen hinsichtlich Lieferschwierigkeiten und Kosten, könne aber derzeit kein seriöser Fertigstellungstermin angegeben werden, so Paule.

Weitere Eindrücke in den Wichtelland-Neubau:

2 Gedanken zu “„Eine moderne Kita, die keine Wünsche offen lässt“

  1. Ich kann dem Vorredner nur Recht geben. Bis die neue Kita fertig ist, werden die jetzigen Kinder nichts mehr davon haben. Und an die Fahrwege, die wie auch immer bewältigt werden müssen, muss man auch denken. Wie lange sollen denn die Kinder in Bussen sitzen?
    Mir tut es für alle leid, die diese Unannehmlichkeiten auf sich nehmen müssen.

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  2. Super, für die Alsfelder Kinder. Und die Kinder aus Berfa kommen vom Regen in die Traufe. Auch wenn’s nur für den Übergang ist, keine tolle Regelung. Vom maroden Kindergarten auf dem Dorf mit großem Außengelände in den heruntergekommen Stadtkindergarten ohne Platz zum Spielen draußen, direkt an der Hauptstraße. Traurige Aussicht für die Kinder, die es betreffen wird. Und wie lange solche Umbauaktionen dauern können ist ja bekannt.

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