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Aktueller Stand der BauarbeitenWie es um das Projekt „Kirtorfer Höfe“ steht

KIRTORF (akr). Über zwei Jahre ist es mittlerweile her, als Ende Januar 2020 der Spatenstich für die Brücke über die Omena erfolgte, der zugleich auch den Auftakt für die bevorstehenden größeren Maßnahmen des Millionen schweren Projektes „Kirtorfer Höfe“ bildete. Seitdem hat sich die Kirtorfer Mitte ziemlich verändert. Ein Einblick in den aktuellen Stand der Bauarbeiten.

Die Kirtorfer Stadtmitte ist gerade dabei, sich ziemlich zu verändern, denn hier entsteht aktuell auf einer Fläche von mehr als 5.000 Quadratmetern das 15-Millionen-Euro-Projekt „Kirtorfer Höfe“. Das Kernstück der neuen Kirtorfer Mitte bildet das aus zwei großen Neubauten bestehende Medizin-Zentrum mit verschiedenen Haus- und Fachärzten. Auch die Häuserzeile der Neustädter Straße 3 bis 7 wird neu gestaltet und durch einen Neubau erweitert werden. Dort soll dann – natürlich im Einklang mit dem Denkmalschutz – Platz für moderne Geschäfts-, Wohn- und Praxisräume entstehen.

Im Januar 2020 stand ein erster Meilenstein auf dem Programm, und zwar der Spatenstich für die Arbeiten an der Brücke über die Omena, die den Tegut-Markt mit dem gesamten Kirtorfer-Höfe-Areal verbinden soll. Im August vergangenen Jahres konnte das Leuchtturmprojekt einen weiteren Meilenstein feiern: Der Baustart für das Medizin-Zentrum, ein besonderer Tag für alle Beteiligten, an dem unter anderem der damalige Kanzleramtschef Dr. Helge Braun und Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, zum Spaten griffen.

Eine lebendige Stadtmitte und sichere Zukunft: Baustart für das Medzentrum „Kirtorfer Höfe“

„Die Bauten zum Ärztezentrum, das Kernstück der neuen Kirtorfer Mitte, gehen fleißig voran. In den nächsten Wochen wird der Rohbau fertig gestellt sein“, teilt Kirtorfs Bürgermeister Andreas Fey auf Nachfrage von OL mit. In Betrieb gehen sollen die Ärztehäuser im 1. Quartal 2023, erklärt Karsten Jost, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Kirtorfer Höfe, die für den Bau des Medizin-Zentrums verantwortlich ist.

Laut Jost sind auch bereits alle Mietflächen der Ärztehäuser vorreserviert. Unter anderem werden sich dort die Hausärztepraxis Gleen/Felda, der Oralchirurg Dr. Steffen Kaubrügge mit einer Zweitpraxis sowie die medizinische Physiotherapie „Korpeo“ ansiedeln, verrät der Geschäftsführer. Die Stadt-Apotheke Kirtorf wird in die Häuser Neustädter Str. 5 und 7. einziehen.

Was die Gebäudezeile in der Neustädter Straße betrifft, da ist die Stadt Kirtorf der Bauherr. Hier sind laut Fey nun erste Maßnahmen nach einem erfolgreichen Ausschreibungsverfahren gestartet, voraussichtlich Mitte 2023 sollen die Häuser dann einzugsbereit sein. „Die drei vorgesehenen kleinen Wohneinheiten in der Neustädter Str. 3 bis 7 werden sicherlich ihre Abnehmer finden. Für das vorgesehene Co-Working gibt es schon reges Interesse“, teilt der Bürgermeister mit.

Seit der Grundsteinlegung im Zeitplan

Das Projekt liegt aus städtischer Sicht einigermaßen im Zeitplan, Auswirkungen der Pandemie haben sich laut Fey nicht gravierend bemerkbar gemacht. Der Geschäftsführer Jost ist anderer Meinung, spricht aber auch nicht aus städtischer Sicht. „Insgesamt liegt das Projekt zwei Jahre im Zeitplan zurück. Die Pandemie hatte dadurch Anteil, dass sie die vielen notwendigen Abstimmungen erschwert und verzögert hat. Die hohen Kostensteigerungen im Baubereich haben zudem Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit“, erklärt er. Seit der Grundsteinlegung liege man aber im Zeitplan. „Hier bin ich sehr zufrieden.“

Die beiden Ärztehäuser sind in der Rohbauphase. Fotos: akr

Die Gesamtkosten aller Teilprojekte beziffert Fey mit rund 15 Millionen Euro, die Bauvorhaben waren dabei mit zwölf Millionen vorgesehen. Durch die Dorfentwicklung werden der Stadt aber Zuschüsse von rund 2,5 Millionen Euro gewährt.  „Die Teilbereiche, in denen die Stadt unmittelbar involviert ist, belaufen sich auf etwa 5,5 Millionen Euro, wobei ein Großteil davon sich wiederum mit 3,6 Millionen auf die Baukosten der Häuserzeile 3 bis 7 beziehen“, erklärt der Bürgermeister.

Ein wichtiger Meilenstein: 1,9 Millionen Euro für Kirtorfs Zukunft

Die bisherigen Baukosten der Stadt würden sich in dem kalkulierten Rahmen bewegen. Der weitere Baufortschritt sei allerdings noch in der – teilweise europaweiten – Ausschreibung und könne daher noch nicht näher eingeschätzt werden. Die Projektgesellschaft habe bisher keine Fördermittel erhalten. Für die neuen Ärztehäuser habe sie die üblichen KfW-Förderungen beantragt. „Von den Infrastrukturförderungen des Landes an die Kommune profitiert die Projektgesellschaft indirekt durch anteilige Kostenentlastung, gemäß dem Vertrag für den strategischen Sanierungsvertrag“, erklärt der Geschäftsführer.

Die größten Herausforderungen

Für Jost war bislang die größte Herausforderung, dieses Projekt, das für die Entwicklung der Stadt Kirtorf dringend notwendig sei, durch die Planungsphase zu bringen. „Von der ersten von mir beauftragten Zeichnung im Oktober 2016 bis zur Grundsteinlegung im August 2021 sind fast fünf Jahre vergangen“, erklärt er. Hier mussten, so sagt er, sehr viele Projektbeteiligte und Ämter und deren jeweilige Interessen und Vorstellungen abgestimmt und mitgenommen werden.

So sei es immer eine Herausforderung gewesen, Kompromisslösungen zu finden, die für alle Beteiligten tragbar sind. „Der Vorschriftendschungel der Bundesrepublik Deutschland macht solche Projekte generell schwieriger und teurer“, sagt Jost. Das gelte auch in diesem denkmalgeschützten Bereich in Kirtorf, in dem es nochmal deutlich mehr Abstimmungs- und Regelungsbedarf gebe. Aber für die Entwicklung der Stadt Kirtorf sei diese Belebung der Stadtmitte von „existenzieller Bedeutung.“ Die größte Herausforderung ist laut Bürgermeister Fey dem bürokratischen Aufwand der Dorfentwicklung gerecht zu werden. „Die letzten Anträge umfassten über 80 Seiten.“

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