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Sprachmittlerpool ab Mai wieder beim Vogelsbergkreis angesiedeltHilfe in 35 Sprachen

VOGELSBERG (ol). Ob beim Arzt, in einer Behörde oder in der Schule – Menschen mit nur geringen oder gar keinen Deutschkenntnissen können ihre Angelegenheiten oder ihre Beweggründe nicht artikulieren, stoßen – genau wie ihr Gegenüber – ganz schnell an ihre Grenzen. Hilfe und Unterstützung können in einem solchen Fall sogenannte Sprachmittler bieten. Rund 90 dieser Honorarkräfte gibt es im Vogelsbergkreis, die etwa 35 Sprachen abdecken.

Der Bedarf an den Diensten der Sprachmittler sei groß. Etwa 300 bis 400-mal pro Jahr werden sie angefordert – bislang noch über das evangelische Dekanat Vogelsbergkreis, ab dem 1. Mai dann wieder über die Kreisverwaltung des Vogelsbergkreises. Die frühere WIR-Koordinatorin beim Vogelsbergkreis, Michaela Stefan, hatte den ehrenamtlichen Sprachmittlerpool laut Pressemitteilung des Vogelsbergkreises Ende 2015 ins Leben gerufen, im Sommer 2016 übernahm ihn das Evangelische Dekanat.

Das Angebot wurde sukzessiv zu einem Sprach- und Kulturmittler (SKM) Pool erweitert und professionalisiert. Die Zahl der Einsätze sei seit Beginn des Pools kontinuierlich angestiegen und zeige, dass der SKM ein wertvolles Instrument ist, um über Sprach- und Verständnisschwierigkeiten hinwegzuhelfen – besonders in den Bereichen Erziehung (Kindertagesstätten, Schulen), Medizin (Ärzte, Krankenhäuser) und Behörden.

Nun also geht es zurück in die Zuständigkeit des Vogelsbergkreises: Der „Sprachmittlungs-Pool Vogelsbergkreis“ wird vom WIR-Vielfaltszentrum betreut und durch das Landesprogramm WIR – Vielfalt und Teilhabe gefördert.

Zusammenarbeit mit Organisationen, Institutionen oder Beratungsstellen

Die Sprachmittlung arbeitet mit unterschiedlichen örtlichen Organisationen, Institutionen und Beratungsstellen im Vogelsbergkreis wie zum Beispiel Wohlfahrtsverbände, Bildungsträger, Kindergärten und anderen zusammen, die in ihrem Aufgabengebiet mit Menschen zu tun haben, die nicht oder nur über geringe Deutschkenntnisse verfügen. Damit Einrichtungen die Hilfe von Sprachmittlern in Anspruch nehmen können, müssen sie sich als Kooperationspartner beim WIR-Vielfaltszentrum registrieren lassen.

Die Sprachmittler werden für ihr Aufgabengebiet regelmäßig geschult, übersetzen im Einsatz neutral und unterliegen der Schweigepflicht. Die Übersetzung bezieht sich lediglich auf das rein mündlich gesprochene Wort. Die Sprachmittler können nicht in Anspruch genommen werden, wenn staatlich anerkannte Dolmetscher notwendig sind oder eine schriftliche Übersetzung benötigt wird.

Für die Koordination der Einsätze der Sprachmittler ist das WIR-Vielfaltszentrum zuständig. Die Einrichtungen werden gebeten, sich mit einer Email an sprachmittlung@vogelsbergkreis.de beziehungsweise telefonisch unter 06641/977-3412 (Antonia Schäfer) und 977-2488 (Sonja Hartmann) als Partner registrieren zu lassen.

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