
Gewinner des Jugend-Literaturpreises der Ovag lasen in SchlitzVon ersten Dates, Irrfahrten und einer abenteuerlichen Zeitreise
SCHLITZ (ol). Drei Preisträgerinnen und Preisträger des 18. Jugend-Literaturpreis der OVAG lasen in der Gesamtschule Schlitzerland ihre Geschichten vor. Dabei tauchten die Zuhörerinnen und Zuhörer ein in das chaotische Dating-leben der „Generation Beziehungsunfähig“, gingen auf eine abenteuerliche Zeitreise und begleiteten einen Jungen auf seinen Irrfahrten.
Das erste „Date“ (ganz früher hieß das einmal Rendezvous). Für die meisten, die sich darauf einlassen eine Angelegenheit, die mit Herzklopfen und trockenem Mund verbunden ist. Die für die einen als unvergleichliches Erlebnis in Erinnerung bleibt, für andere mit einem Debakel endet, so das sie es am liebsten ungeschehen machen möchten. Jene, die heute zum ersten Mal „daten“, dürfen genauso aufgeregt sein, wie alle Jahrgänge vor ihnen.
Der Unterschied: Die „Generation Beziehungsunfähig“, wie sie mitunter schnodderig bezeichnet wird, ist sich oft genug bewusst, dass es nicht bei diesem einen Date bleiben wird. Denn immer lauert der Gedanke im Hinterkopf: Es könnte noch eine bessere Gelegenheit winken.
„Erste Dates“ – detailliert und atmosphärisch
Folgerichtig heißt die Kurzgeschichte von Lilli Weiskopf aus Gießen „Erste Dates“. Den Text der 22-Jährigen prämierte die Jury mit einer Auszeichnung beim 18. Jugend-Literaturpreis der OVAG. Gemeinsam mit zwei weiteren Preisträgern las sie nun vor Schülern der Gesamtschule Schlitzerland, heißt es in der Pressemitteilung der Ovag.
Detailliert und atmosphärisch beschreibt Lilli Weiskopf jeweils in wenigen Zeilen, aber sehr prägnant, ein Treffen nach dem anderen das die Erzählerin absolviert. Beliebige Treffen und unabhängig vom Geschlecht. Im gleichen Atemzug deutet sie den Druck des Umfeldes an, die eigene Attraktivität mit immer neuen Treffen unter Beweis stellen zu müssen. „Ich weiß nicht, warum ich das überhaupt mache. Eigentlich bin ich ganz zufrieden damit, wie es ist.“
Also ein Date mit Emilia im Döner-Imbiss, die viel zu cool für sie ist. „Sie bestellt nach mir, vegetarisch, ich bin neidisch auf ihren Dürüm und muss mich zuhause übergeben.“ Nächster Kandidat Tarik. Wir umarmen uns zum Abschied, sein Hemd riecht nach Kaffee, auf dem Heimweg muss ich weinen.“ Kurz darauf: „Tim ist super, wir essen fantastisch, landen im Bett und melden uns nie wieder beieinander.“ Erschreckt stellt sie fest, dass die Bemerkung von Sönke, er bringe sein Kind mit, keineswegs ironisch gemeint war.
„Beim Abschied sage ich ihm, mit uns wird das nichts, aber wenn er mal einen Babysitter braucht, kann er sich bei mir melden.“ Auch mit Isa scheint das nichts zu werden. „Zum Abschied küsst sie mich, kurz und angriffslustig. Kneipenschlägerin meets Graue Maus.“ Am Ende der Geschichte sitzt die Erzählerin allein am Rhein. Ihr Handy vibriert. „Hey, hättest du Lust, dich nochmal zu treffen?“ Ganz sicher wird sie das tun.
Von einer „Vergangenen Begegnung“ erzählt die 15-jährige Helen Mehr aus Friedberg und damit von einer abenteuerlichen und rätselhaften Zeitreise. Abenteuerlich geht es auch zu bei dem 17-jährigen Fabian Minor aus Niddatal im Wetteraukreis. Der Titel seiner Geschichte ist bereits die Inhaltsangabe: „Die Irrfahrten eines Jungen.“
Die Texte aller 24 Preisträger sind in dem Buch „Gesammelte Werke“ zu finden. Interessierte können es für zwölf Euro mit einer Email an james@ovag.de oder telefonisch unter der Telefonnummer 06031 6848 1274 bestellen.
Einsendeschluss für den 19. Jugend-Literaturpreis der OVAG ist der 15. Juli 2022. Nähere Informationen dazu sind per Email an matle@ovag.de oder telefonisch unter der Telefonnumer 06031 6848 1222 zu erfragen.
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