Geltende Corona-Regeln, Rückblick auf die vergangene Zeit und die Herausforderungen der kommenden Wochen„Auf die Mitarbeit der Eltern sind wir sehr stark angewiesen“
ALSFELD (akr). Die Ferien sind vorbei, die Alsfelder Kitas haben seit dieser Woche wieder geöffnet. In der Kita Altenburg müssen sich die Eltern im neuen Jahr auf verkürzte Öffnungszeiten einstellen. Auch in den städtischen Einrichtungen schließen die Kitas nach den Ferien weiterhin früher ihre Pforten. Welche Corona-Regelungen gelten, wie die Leitungen die letzte Zeit wahrgenommen haben und wo aus ihrer Sicht die Herausforderungen für die kommenden Wochen liegen.
Als im Herbst und Winter die Inzidenz und die Hospitalisierungsrate dynamisch anstieg, mussten auch die Hygienekonzepte in den hessischen Kitas überarbeitet und an die aktuelle pandemische Lage angepasst werden. Heißt: Kitas in Hessen mussten zu einer Betreuung in konstanten Gruppen zurückkehren, offene und teiloffene Konzepte wurden erneut eingeschränkt. „In der Vergangenheit haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese Maßnahme wirksam dazu beiträgt, die Ausbreitung des Virus einzudämmen“, hieß es in einem Schreiben des Sozialministeriums an die Eltern.
Diese Regelung bleibt auch im neuen Jahr erst einmal bestehen. Die Kinder dürfen sich also auch weiterhin nicht mischen, was in vielen Einrichtungen für verkürzte Öffnungszeiten sorgt. In der evangelischen Kindertagesstätte in Altenburg haben sich im neuen Jahr auch die Öffnungszeiten geändert. Die Kita schließt nun mittwochs und freitags bereits um 13.30 Uhr, um das personell abdecken zu können.
„Ansonsten ist uns sehr viel daran gelegen, den Eltern so viel Betreuungszeit wie nur geht zu Verfügung zu stellen. Für uns als Team liegt die Herausforderung darin, alle drei Gruppen abzudecken“, betont Leiterin Eva Schwalm. Für die Kinder sei es eine wesentlich größere Herausforderung, sich nicht mit Freunden in der Kita treffen zu können oder im Freien mit ihnen spielen zu dürfen.
In den städtischen Kitas in Alsfeld gab es die verkürzten Öffnungszeiten auch schon vor Weihnachten, wie Bürgermeister Stephan Paule erklärt. „Es hat unmittelbar vor den Weihnachtsferien ein gemeinsames Gespräch im Rathaus mit allen Trägern von Kindertagesstätten in der Stadt Alsfeld stattgefunden. Hierbei wurden alle bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Vorgaben des Hessischen Sozialministeriums – auf die Umsetzung in den Einrichtungen hin – besprochen“, so der Rathauschef.
Konstante Gruppenbetreuung
In allen städtischen, kirchlichen und freien Einrichtungen gilt das vorgegebene allgemeine Hygienekonzept, das angesichts der verschärften pandemischen Lage eine konstante Gruppenaufteilung vorgibt. Die Kinder dürfen sich zwar nicht mischen, aber die Erzieherinnen die Gruppen wechseln. Das ist laut Hessischem Sozialministerium möglich, weil die seit dem 24. November geltende 3G-Regelung am Arbeitsplatz auch in den Kitas gilt. Erzieher müssen also geimpft, genesen oder getestet sein.
Werden geimpfte oder genesene Erzieher gruppenübergreifend eingesetzt, sieht das Hygienekonzept des Landes vor, dass sie sich zweimal wöchentlich testen lassen. Seit Mitte letzten Jahres werden auch seitens der Stadt regelmäßige Tests für Kita-Kinder angeboten. Das Angebot wurde am 21. Dezember nochmals erhöht auf bis zu drei Tests pro Kita-Kind in einer Woche.
Schnelltests der Kita-Kinder sollen in der nächsten Woche starten
In den städtischen Kitas in Alsfeld bekommt jedes Kind zwei bis drei Tests pro Woche, erklärt der Rathauschef. Zwei bis drei deshalb, weil es Fünfer-Packungen sind und diese für zwei Wochen ausgegeben werden. Wer noch zusätzliche Tests haben will, bekomme sie auch. „Sehr wichtig ist, dass die Eltern die kostenfrei angebotenen Schnelltests für ihre Kinder auch in Anspruch nehmen und regelmäßig zu Hause vor Kita-Beginn durchführen“, so Paule. Doch nicht alle Eltern würden die Tests in Anspruch nehmen. Auch in der kirchlichen Einrichtung in Altenburg bekommen die Familien regelmäßig Tests aus der Kita.
„Wenn Kinder in den Einrichtungen in getrennten Gruppen sind, dürfen sie beim Bustransport auch nicht durchmischt werden“, erklärt Paule weiter. Deshalb wurde auch die Busbeförderung für alle Einrichtungen zunächst wieder ausgesetzt, wofür die Stadt Alsfeld um Verständnis bittet.
Große Empathie und Solidarität
Immer mal wieder mussten während der Pandemie vereinzelte Kitas oder einzelne Gruppen durch Corona-Infektionen gänzlich geschlossen werden. Die Kita Bechtelsberger Strolche in Berfa ist in der Pandemie bislang von einer Schließung aufgrund von Corona-Fällen zum Glück verschont geblieben, wie Leiterin Susanne Klement erzählt. Dennoch: „Kinder, Eltern und Beschäftigte werden, stetig wechselnd, vor neue Herausforderungen gestellt“, so Klement – beispielweise bezüglich Hygienekonzept, konstante Gruppen, Öffnungszeiten, Busbeförderung und weiteres.
Das sei aber bislang mit großer Empathie und Solidarität getragen worden. „Auf die Mitarbeit der Eltern sind wir sehr stark angewiesen“, betont Klement. Hierzu zähle unter anderem, dass sie die Kinder-Testungen in Anspruch nehmen oder dass kranke Kinder zu Hause bleiben – „und dies ist auch für die kommende Zeit, mehr denn je, wünschenswert und hoch wichtig. Wir hoffen auf die Einsicht und Offenheit der Eltern für eine weiterhin gut funktionierende Zusammenarbeit, um einem vermehrten Ausbruchsgeschehen entgegen zu wirken.“
Die Herausforderung in den kommenden Wochen liege darin, ein Corona Ausbruchsgeschehen in der Kita möglichst zu verhindern, erklärt Simone Smakal, Leiterin der Kita Wichtelland. Dabei sei es eben wichtig, dass die Eltern die kostenfrei angebotenen Schnelltests für ihre Kinder in Anspruch nehmen und regelmäßig durchführen. „Dazu gehört selbstverständlich auch, dass kranke Kinder nicht in die Einrichtung gebracht werden“, so Smakal.
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