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Unabhängige Kandidatin wird von CDU, SPD und FW unterstütztSimke Ried möchte Bürgermeisterin von Homberg Ohm werden

HOMBERG OHM (ls). Politischer Zwist, Streit um die A49, gesellschaftliche Gräben, ein Stresstest durch die Corona-Pandemie, den Lockdown und seine Folgen: Es ist wahrlich keine leichte Zeit, in der sich die 39-Jährige Simke Ried vorstellt. Und doch möchte sie sich als parteiunabhängige Kandidatin um das Bürgermeisteramt in Homberg Ohm bewerben. Eines ihrer wichtigsten Ziele ist es, aus der teils gespaltenen Ohmstadt wieder eine Gemeinschaft zu machen.

Lange steht die Entscheidung noch nicht fest und so waren es am Dienstagabend noch nicht viele Menschen, die wussten, dass die 39-jährige Simke Ried bald schon die neue Bürgermeisterin von Homberg Ohm sein könnte – jedenfalls, wenn sie im kommenden Jahr gewählt wird und es lediglich bei einer Kandidatin bleibt. Genau danach sieht es derzeit aus, denn an diesem Mittwochabend wurde Ried als parteiunabhängige Kandidatin vorgestellt, die von der CDU unterstützt wird. Auch SPD und Freie Wähler (FW) haben ihre Unterstützung in Aussicht gestellt, ein weiterer Kandidat ist derzeit noch nicht bekannt. Am 3. Januar endet die Bewerbungsfrist.

Im März des kommenden Jahres – genauer gesagt am 13. März – steht die Wahl an. Die noch amtierende Bürgermeisterin Claudia Blum kündigte an, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.

Blum kandidiert nicht erneut als Bürgermeisterin

„Letztendlich haben die hiesigen Entwicklungen der politischen Rahmenbedingungen für die Ausübung des Bürgermeisteramtes den Ausschlag für diesen Entschluss gegeben“, teilte Blum vor wenigen Monaten mit. Hinzu kämen wenig Zeit für Familie, Freunde und für die Erhaltung der Gesundheit.

Persönliche Entscheidung fiel Anfang Dezember

Die Homberger werden also eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister bekommen. Eine mögliche Wahl ist dabei Simke Ried. Die Gymnasiallehrerin aus Marburg, die nun in einer leitenden Funktion an der Adolf-Reichwein-Schule, einem beruflichen Gymnasium in Marburg, tätig ist, kommt ursprünglich aus Friesland an der Nordseeküste, studierte in Marburg und lebt seither im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Genauer: In der Gemeinde Cölbe, in der ihr Ehemann 2018 zum Bürgermeister gewählt wurde. Nun versucht auch sie ihr Glück.

„Die Homberger haben ihre Fühler ausgestreckt und ich bin mehrfach angesprochen worden, ob ich mir das nicht vorstellen könnte und Anfang Dezember habe ich mich dazu entschieden, es zu versuchen“, sagte Ried. Als Nachbarkommune seien ihr die Themen der Ohmstadt durchaus vertraut, kurzum: Sie wisse, worauf sie sich einlasse.

Neben ihrer verwaltungstechnischen Erfahrung durch den Lehrerberuf bringe sie noch andere Qualifikationen mit. Sie habe schon früh angefangen, politische Erfahrungen zu sammeln. Gestartet in der CDU-Jugendorganisation Junge Union, engagiere sie sich in der Kommunalpolitik in Cölbe und auch im Ortsbeirat sei sie aktiv. „Das mache ich seit Langem und das macht mir Spaß“, erklärte die 39-Jährige. Wichtig sei ihr selbst, dass man junge Leute an die Politik ranführe und ihnen aufzeige, was man bewirken kann. „Ich höre häufig das Argument, dass man nichts bewegen kann. Das stimmt nicht.“

„Warum Homberg? Warum denn nicht? Dort gibt es verschiedene Auseinandersetzungen, für die jemand gebraucht wird“, sagte sie. All diese Konflikte sehe sie nicht als Hindernis, sondern sehe in sich selbst Stärken, bestimmte Konflikte lösen zu können. Eine dieser Stärken sei, dass sie mit Konfliktsituation gut umgehen könne, da helfe die Ausbildung zur Krisenseeelsorgerin weiter, die ihr ermögliche, zielorientiert und strukturiert an Konflikte heranzugehen, die einzelnen Fäden zusammenzuführen und das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Auch gehe sie offen auf Menschen zu, sei hartnäckig und geduldig.

Die Streitigkeiten und Komplikationen rund um den Bau der A49 und den Protesten im Dannenröder Wald habe sie mitbekommen. „Das ist eine emotional sehr aufgeladene Situation gewesen. Das ist aber auch schwierig bei einem solchen Thema ohne Emotionen zu diskutieren“, sagte Ried. Sie finde also derzeit eine verfahrene Situation mit großen gesellschaftlichen Gräben vor, die es zu bereinigen und zu schließen gelte. „Ich stehe dafür, dass wir nach vorne blicken.“ Sie wolle versuchen, aus Homberg wieder eine Gemeinschaft zu machen und positioniere sich deshalb nicht für oder gegen den Autobahnbau, immerhin sei der Bau derzeit auch schon weit vorangeschritten.

Den Blick auf die Zukunft richten

Nun müsse das Beste für die Stadt rausgeholt werden. Deshalb wolle sie die Vergangenheit ruhen lassen und sich auf die Zukunft konzentrieren. „Das beste Konzept ist für mich dabei mit Wertschätzung und Respekt auf die Menschen zuzugehen und mit ihnen zu sprechen“, sagte sie, wenn auch eine gewisse Debattenkultur für sie durchaus dazu gehöre.

Im Fokus stehe für sie Homberg als Lebensort herauszustellen. Dazu gehöre der Wohnungsmarkt, die solide Kinderbetreuung, aber auch Homberg als Ort der Kultur und Bildung. Vereinsleben und die aktive Feuerwehr bietet viel Raum und Potential, die Gemeinschaft wieder zu fördern. Auch der Blick auf die Dorfentwicklung dürfe hier nicht fehlen, denn die Kommune könne sich nur als Ganzes entwickeln.

Das könne man nutzen, um die Gemeinschaft in Homberg wieder zu stärken und Gräben zuzuschütten. Auch müsse die Stadt als Gewerbestandort beibehalten werden – alles natürlich auf einer soliden Finanzbasis. „Ich möchte Menschen aller Generationen und deren Bedürfnisse im Blick haben.“ Jetzt gelte es zielorientiert und fokussiert den Blick in die Zukunft zu richten und gemeinschaftlich vorwärts zu kommen. Der Wille zu Umsetzung und die positive Einstellung seien da, sagt Ried. Das habe sie in ersten Gesprächen mit Bürgern gehört.

Suche nach Kandidaten gestaltete sich schwierig

„Die Kandidatensuche war aufgrund der schwierigen Verhältnisse in der Homberger Kommunalpolitik über alle Parteien hinweg ein schwieriges Unterfangen“, erklärte CDU-Vorsitzender Kai Widauer gegenüber OL. Nach den Gesprächen mit Simke Ried, die als unabhängige Kandidatin zur Bürgermeisterwahl antreten wird, ist die CDU überzeugt, die richtige Kandidatin zu unterstützen.

Darauf einen geeigneten Kandidaten gemeinsam mitzutragen, auch wenn er nicht zwingend aus dem eigenen politischen Lager sei, hätten sich die Fraktionsspitzen abgestimmt, bestätigte auch FW-Fraktionschef Michael Krebühl gegenüber OL. Die vorherrschenden Schwierigkeiten hätten ihre Ursache in der vorletzten Periode unter dem damaligen Bürgermeister Bela Dören. Dort habe sich bereits eine Abspaltung des jetzigen Bürgerforums abgezeichnet.

„Die vergiftete Kommunikation von Bürgerforum und Grünen in der Stadtverordnetenversammlung und gegenüber der amtierenden Bürgermeisterin Blum ist sicherlich nicht einladend, um sich zum einen kommunalpolitisch und zum Anderen als Bürgermeister*in zu engagieren“, sagte Krebühl. Auch die vielfältigen Themen zum Bau der A49 würden sicherlich nicht nur die Bürgerschaft spalten, sondern mögliche Kandidaten auch vor eine Herausforderung stellen, die nicht jeder gewachsen sei. „Die Summe aller Herausforderungen macht es uns als Partei nicht einfach, eine/n fachlich geeigneten, mental gestärkten und Brücken bauenden Bewerber*in zu finden“, sagte Krebühl.

Demokratisches Bürgerforum kritisiert: Koalition setzt eigene Interessen durch

In der Christdemokratin aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf sei nun eine geeignete Kandidatin gefunden worden, die schon jetzt von drei Fraktionen mitgetragen wird. „Es muss nicht zwingend eine Auswahl von verschiedenen Kandidaten geben. Sicherlich ist es für die Bürgerschaft spannender, wenn sich mehrere Kandidaten um das Amt bewerben“, sagte Krebühl. Wenn sich aber ein Kandidat mit der entsprechenden Qualifikation hervortut, sehen die Freie Wähler das als eine Empfehlung an die Bürgerschaft.

Anders scheint das Jutta Stumpf vom Demokratischen Bürgerforum zu sehen: Homberg stehe in den kommenden Jahren vor einer „Herkules-Aufgabe“, die mit “ inhaltsleerem Gerede und fehlender Fachkompetenz“ nicht zu bewältigen sei. „Den Koalitionären von CDU, SPD und Freien Wählern geht es in Homberg aber nur darum, eigene Interessen durchzusetzen oder gravierende Fehler der Vergangenheit zu vertuschen. Exakt an diesen Zielen wurde deren Suche nach einem ‚geeigneten‘ Kandidaten ausgerichtet“, erklärte Frakionschefin Stumpf. Das Bürgerforum messe Kandidaten nach eigener Aussage „an fachkompetenter Sacharbeit und dem bestmöglichen Ergebnis für Homberg“. Von den Grünen und auch der SPD kam bis zum Redaktionsschluss keine Antwort.

Bewusst parteiunabhängig

„Ich habe mich bewusst entschieden, parteiunabhängig anzutreten. Ich denke es ist in Homberg vorteilhaft, wenn man von außen als unabhängige Person dazukommt, ohne dass man in die bestehenden Konflikte involviert ist“, erklärte Ried. So könne sie neue, positive Impulse setzen und biete die nötige Unbefangenheit. Dennoch wolle sie die kommende Zeit nutzen und neben den Besuchen in den Ortsteilen von Homberg auch auf die anderen beiden Fraktionen zugehen und das Gespräch suchen.

Wie es dann wirklich kommt, werde sich mit der Zeit zeigen, den nötigen Optimismus und die Zuversicht legt die Kandidatin jedenfalls bereits an den Tag. „Ich mache hier erst einmal ein Angebot und stelle mich zur Wahl, alles weitere wird sich zeigen“, sagte sie. Am 3. Januar endet die Bewerbungsfrist um das Amt, bis dahin wird sich zeigen, ob noch ein weiterer Kandidat seinen Hut in den Ring wirft.

9 Gedanken zu “Simke Ried möchte Bürgermeisterin von Homberg Ohm werden

  1. Ja, unsere Frau Stumpf ist den Dino’s im Magistrat und Parlament schon ein Balken im Auge, da ertreistet die sich doch und wendet unsere Vorschriften und Gesetze einfach mir nix dir nix an.Startet einfach Parlamentsarbeit und kontrolliert die Arbeit der Stadtregierung.
    Das ist nunmal der fundamentale Grundgedanke einer Domokratie.
    Unwissend die Hand heben,Zeit absitzen, im Parlament, nutzt uns nix, siehe Autobahn Bau.

    Von Frau Ried erwarte ich, fundamentale Kenntnisse der Hessischen Verfassung, Wahlrecht, Gemeindeordnung, öffentliche
    Darlegung der Ausbildungsnachweise, Lebenslauf ect ect ect. Im voraus vielen Dank dafür.

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  2. Seit doch froh das sich Frau Ried zur Kandidatur bereit erklärt hat. Sie verdient es das sie respektvoll behandelt wird und nicht wie vom Schlemmer-Stumpf-Lager von Anfang an beschossen wird. Diese beide Damen haben ja nicht mal den Arsch in der Hose selbst anzutreten. Vielleicht wäre es sogar am besten wenn ein staatsbeauftragter Bürgermeister bestimmt wird der wieder Ordnung in den Laden in Homberg bringt.

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    1. So so ……. @ A49 sofort
      Ich zitiere Sie :
      “ … sogar am besten wenn ein staatsbeauftragter Bürgermeister bestimmt wird der wieder Ordnung in den Laden in Homberg bringt “
      Die fundamentale Gesetzgebung einer
      Demokratie ist für Sie wohl nicht verstehbar !
      Oder ..? …… vielleicht von ihnen nicht gewollt !?

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      1. Marlene! Marlene!
        Da hilft nur Quarantäne!
        Denn du schnappst irgendetwas auf
        Und legst dann noch ’ne Schippe drauf
        Geschwollenes Gerede
        Vermutungen wie blöde
        Dagegen lass dich impfen
        Dann musst du nicht mehr schimpfen.

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  3. Hallo,
    unabhängig, wer soll das glauben?
    Mitglied in CDU, oder tritt Frau Ried vor der Wahl aus
    und zieht nach Homberg????

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  4. Sie tut mir jetzt schon leid…Stumpf und Schlemmer kann sich doch wirklich niemand antun wollen

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  5. @Jutta Stumpf: Aufhören mit Meckern und andere schlecht reden. Wann wird ihre Kandidatur bekannt gegeben?

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