Klima- und HochwasserschutzZwei Konzepte für Romrods Zukunft
ROMROD (akr). Ein verkehrssicheres Radwegenetz, dass alle Stadtteile miteinander verbindet, gleichzeitig etwas zum Klimaschutz beitragen sowie Handlungsbedarf in Sachen Hochwasserschutz: Zwei Konzepte sind für die Zukunft Romrods geplant. Welche Schritte bereits unternommen wurden und welche noch folgen sollen.
Romrod ist seit diesem Jahr eine Klima-Kommune. Die Klima-Kommunen sind ein Bündnis hessischer Städte, Gemeinden und Landkreise, die sich für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels engagieren. Gemeinsames Ziel ist es, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sich an verändernde klimatische Bedingungen anzupassen. „Ziel ist bis 2030 65 Prozent der Treibhausgase einzusparen und bis 2045 Klimaneutral zu werden“, erklärte die Rathauschefin Birgit Richtberg.
Der erste Schritt sei hierfür ein Radwegekonzept, denn durch mehr Fahrradfahren lasse sich schließlich Co2 einsparen. „Das hat sich jetzt überschnitten mit der Zielsetzung des Vogelsbergkreises, das ebenfalls ein Radwegekonzept verfolgt, das haben wir in der letzten Bürgermeisterdienstversammlung vorgestellt bekommen“, so Richtberg. Jetzt sei es das Ziel im „Gegenstromverfahren“ zu gucken, was das Ziel der Kommune ist, also in dem Fall Romrod, und wie das auf Kreisebene umgesetzt werden könne.
Folgende Projektziele sieht das Radverkehrskonzept Vogelsbergkreis vor:
- Entwicklung eines verkehrssicheren Radwegenetztes, das alle Städte, Gemeinden und Orts-/Stadtteile miteinander verbindet, unter Berücksichtigung lokaler und regionaler Netzplanungen
. - Erstellung eines Investitions- und Maßnahmenprogramms mit Benennung der Kosten als Entscheidungsgrundlage für die Politik und Verwaltung
Der Landkreis kümmere sich um die Ausarbeitung des Förderantrags, um die Ausschreibung, Vergabe und Finanzierung des Radverkehrskonzept, ebenso wie um den Abruf von Fördermitteln – um nur einige Funktionen des Vogelsbergkreises in dieser Thematik zu nennen. Bis zum 30. November müsse der Förderantrag eingereicht werden, eine Fertigstellung des Konzeptes wird für Juni/Juli 2023 datiert, sodass eine Präsentation des Konzeptes im Herbst 2023 erfolgen könne.
Hochwasserschutz in Romrod
Keine Klimaschutz-, sondern eine Klimaanpassungsmaßnahme ist das Thema Hochwasserschutz, das bereits im SILEK (Integriertes ländlichen Entwicklungskonzept mit thematischem Schwerpunkt) besprochen wurde. Romrod wurde in der Vergangenheit vom Starkregen nämlich nicht verschont – sei es in der Kernstadt, als auch in den Ortsteilen.
Richtberg erklärte, dass man beispielsweise mehr Überflutungsraum und damit auch mehr Rückhalteraum schaffen könnte, um kleine Flutwellen zu verlangsamen. Hier könnte man in Ober-Breidenbach beim Ofenbachteich anfangen, um ihn herum einen Retentionsraum schaffen. Retentionsräume sind sozusagen Flächen, die bei Hochwasser überschwemmt werden und den Flüssen den nötigen Raum zum Ausufern geben. Richtberg zufolge könnte der Teich so ertüchtigt werden, dass er im Winter quasi abgesenkt wird und so bei Regen fähig wäre, Wasser aufzunehmen. Gespräche mit der Unteren Wasserbehörde, mit Experten und Vertretern des Regierungspräsidiums habe es bereits gegeben.
Darüber hinaus hat die Stadt auch eine Fließpfadkarte erstellen lassen, die Starkregen-Schwachstellen aufzeigt, sprich: welche Straßen und Plätze bei Starkregen besonders gefährdet sind oder ob es starke Hangneigungen bei landwirtschaftlichen Flächen gibt, von denen das Wasser in den Ort fließt. Hierbei kam heraus, dass es in Romrod solche Schwachstellen gibt. Gerade Strebendorf und Nieder-Breidenbach seien betroffen, ebenso die Antrift-/Ocherbach-Bereiche.
Es besteht also Handlungsbedarf. Genau aus diesem Grund soll auch ein Gesamtkonzept „Hochwasserschutz“ erstellt werden – mit verschiedenen Maßnahmen und Kosten. „Das wird der nächste Schritt sein, dass zu beantragen und erstellen zu lassen. Es ist eine wichtige Geschichte, die uns weiter bringen wird in der Beurteilung“, betonte Richtberg. Ebenso soll auch eine Hochwasserschutz-Kommission oder ein Arbeitskreis gebildet werden, der sich kontinuierlich mit dieser Thematik beschäftigen soll. So etwas könne sie sich übrigens auch für das Radwegekonzept vorstellen, einfach, damit man keine Zeit verliert und in der Zwischenzeit nicht „ermüdet“.
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