Architekt Stefan Strack stellte Entwurf für Kita An- und Umbau vorKita-Romrod: „Der Bedarf hat sich geändert, doch das Gebäude ist gleich geblieben“
ROMROD (akr). Romrod hat in der kommenden Zeit so einiges vor. Eines der Projekte steht kurz vor der Umsetzung, andere hingegen befinden sich noch in der Planung. Eines haben sie aber gemeinsam: Alle werden die Schlossstadt in Zukunft begleiten. Dazu gehört auch der An- und Umbau der Kita. Einen Entwurf hierfür hat der Alsfelder Architekt Stefan Strack am Mittwochabend vorgestellt.
Es ist ein Vorhaben, das noch relativ am Anfang steht: Die Kita in Romrod. Dieser soll nämlich umgebaut werden und einen Anbau erhalten, die Planungen hierfür hat das Alsfelder Architekturbüro Schmidt&Strack übernommen, das bislang 22 Kita-Projekte bearbeitet hat, wie Stefan Strack erklärte. Eines davon: Der Neubau der Kita „Wichtelland“ in Alsfeld. Die Architekten kennen sich also in der Materie bestens aus. Strack, selbst Vater, weiß, wie sich die Anforderungen an Kitas über die Jahre hinweg verändert haben – auch bezüglich der Räumlichkeiten.
Die Evangelische Kindertagesstätte in Romrod, die seit Beginn in Kooperation zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt organisiert wird, gibt es bereits seit 1972. Der letzte Umbau des Kindergartens erfolgte vor etwa 25 Jahren, also 1996. Die Anforderungen hinsichtlich der Betreuung und der gesetzlichen Grundlagen haben sich mittlerweile so stark verändert, dass eine bauliche Veränderung her muss, das wurde bereits Ende August in der Stadtverordnetenversammlung thematisiert, als in der Beschlussvorlage die ersten Pläne für den Um- und Anbau der Kita diskutiert worden.
Dieses erste Konzept stellte Stefan Strack auf der Bürgerversammlung in Romrod vor, erntete dafür großen Applaus. Das Konzept sieht vor, dass die Kita einen Anbau bekommt, in dem ein großer Speiseraum, den es vorher schließlich nicht gab, und ein Gruppenraum – mit Zugang nach draußen – untergebracht werden könnte. Auch einen Intensivraum, beispielsweise für den Mittagsschlaf, sieht das Konzept vor. Wo früher der Gruppenraum war, ist eine größere Küche mit Lager und Spülküche vorgesehen.
Die Küche, die momentan in der Einrichtung ist, entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen, sie ist quasi eine einfache Haushaltsküche – und in dieser wird auch gekocht, fast 40 bis 45 Essen täglich. „Wie sie das täglich macht, ist mir schleierhaft“, lobte die Kita-Leiterin Natascha Metzler die Hauswirtschafterin.
Als der Kindergarten vor fast 50 Jahren erbaut wurde, war das jedoch noch ganz anders. Viele Kinder waren nur Vormittags da, nur wenige haben dort das Mittagessen in Anspruch genommen, wie Bürgermeisterin Birgit Richtberg erklärte. „Der Bedarf hat sich geändert, doch das Gebäude ist gleich geblieben“, so die Bürgermeisterin. Von den 71 Kindern nehmen mittlerweile täglich rund 40 bis 45 das Mittagessen in Anspruch, Tendenz steigend. Doch einen geeigneten Raum, wo gemeinsam gegessen werden kann, gibt es derzeit eben nicht. „Derzeit essen wir in den Gruppen, das ist aber keine Dauerlösung“, so die Kita-Leiterin.
Auch in Sachen Brandschutz steht eine Veränderung auf dem Plan: Ein zweiter Rettungsweg soll durch eine Wendeltreppe realisiert werden. Sie sei nicht nur am kostengünstigsten, sondern nehme auch am wenigsten Platz weg. Eine sogenannte Rettungsrutsche schloss er aus, denn im Ernstfall könnten die Kinder zwar herunterrutschen, die Feuerwehrleute diese aber nicht hochklettern.
Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten sei ein Anbau nur nach hinten heraus, also im Garten, möglich, da die Parkplätze vor dem Rathaus sowie die Feuerwehrzufahrt eben nicht bebaut werden könnten. Das Forstamt Romrod habe einer Grenzbebauung zugestimmt und erlaube auch ihre Zufahrt für die Anlieferung zu nutzen, wofür sich Strack herzlich bedankte. Dadurch kann nämlich die Küche direkt hinter dem Rathaus entstehen. Um für die neue Küche einen Zugang nach draußen zu bekommen, müsste die Spielgerätehütte jedoch abgerissen werden.
Knapp 777.000 Euro würde der Um- und Anbau des Kindergartens kosten, so sieht jedenfalls die Kostenschätzung des Architekturbüros aus. Die städtischen Gremien werden darüber noch beraten müssen.
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