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Albert-Schweitzer-Schule begrüßt 107 neue GymnasiastenVielfalt leben, Werte pflegen, gemeinsam lernen

ALSFELD (ol). Es war ein aufregender Tag für die 107 Jungs und Mädchen mit ihren Familien und er fand an einem ungewöhnlichen Ort statt: Zur Einschulung in die Albert-Schweitzer-Schule waren sie in den Güterbahnhof gekommen, der es aufgrund seiner Größe und der vorhandenen Lüftungsanlagen möglich machte, dass die frischgebackenen Fünftklässler in diesen Zeiten alle gemeinsam diesen wichtigen Abschnitt im Leben beginnen konnten.

Traditionell stand viel Musik auf dem Programm der Feierstunde: Die ehemaligen Fünftklässler zeigen mit ihren Musikfachkräften, was sie in ihren Spezialklassen und -kursen in nur einem Jahr gelernt haben: Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Streicherklasse 5/6 und die aktuelle Bläserklasse 6 unter der Leitung von Ulrike Schimpf beziehungsweise Arno Pausch brachten ihren neuen Mitschülern kleine Ständchen dar.

„Wir freuen uns riesig auf euch“ – mit diesen Worten begrüßte Schulleiter Christian Bolduan die Kinder und ihre Eltern, bevor zunächst Schulpfarrerin Katja Dörge zu einem spirituellen Impuls zum Schulstart einlud. Gemeinsam mit Religionslehrer Gunther Hörr und einer Reihe Kinder stellte sie Gedanken zur Vielfalt an und lud die Familien, unabhängig von ihrem Glauben, dazu ein, diesen zu folgen: „Alle, wie wir hier sind, sind unterschiedlich, und das ist gut so.“

Ein Bild eines Gartens

Die Gruppe entwarf dazu das Bild eines Gartens, das viele verschiedene Pflanzen mit vielen verschiedenen Eigenschaften enthält: die große, starke Sonnenblume, die eingebildete, schöne Rose, das kleine Vergissmeinnicht, das an die Liebe erinnert. Es gab den Kaktus mit seiner stacheligen Haut und dem weichen Inneren, den Schlafmohn, der immer zu spät kommt, die Pusteblume, die flüchtig ist und Spaß haben will, den Lavendel, die Tulpe, die Narzisse und natürlich das fleißige Lieschen.

Über die bunte Vielfalt an Menschen sprach Schulpfarrerin Katja Dörge. Fotos: Traudi Schlitt

Sie alle zeigten, wie bunt und schön ein Garten ist, der vielfältig ist, wie verschiedene Eigenschaften zusammenwirken und sich ergänzen können. „Und was brauchen Pflanzen, um zu wachsen?“, fragte die Seelsorgerin in die Runde: Wasser, Sonnenlicht, Erde. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutete dies natürlich Nahrung, Liebe und Licht, festen Halt in der Familie. All das wünschte das Schulteam den Neuen: „Ihr seid gesehen, geliebt und gewollt“, unterstrich Dörge ihren Beitrag und forderte die Schulgemeinschaft auf, aufeinander zu achten.

Auch die größeren Schülerinnen und Schüler hatten noch eine ganze Reihe guter Wünsche für ihre neuen Mitschüler mitgebracht, bevor Christian Bolduan sprach: Er blickte mit den Familien zurück auf anderthalb ungewöhnliche Grundschuljahre mit Lockdowns und Distanzunterricht. Ängsten, wie sich dies auf den Werdegang am Gymnasium auswirken könne, trat der Schulleiter entgegen: „Wir begleiten euch und arbeiten alle gemeinsam an einem guten Gelingen.“ Mit im Boot für eine erfolgreiche Schulzeit sah Bolduan auch die Eltern und natürlich die Schülerinnen und Schüler selbst. „Auch ihr seid für euren Erfolg verantwortlich“, betonte er: Neugierig, offen, auch fleißig und diszipliniert müsse man sein, um am Gymnasium zu bestehen: Manchmal, so Bolduan, müsse man sich auch durchbeißen.

Schulleiter Christian Bolduan freute sich, die neuen Schüler begrüßen zu dürfen.

Mit Zuversicht nach vorne blicken

Mit Blick auf die Werte der Schule sagte der Schulleiter: „Jeder kann und muss daran mitarbeiten, dass wir zuversichtlich nach vorne blicken: Wir wollen gut, respektvoll, gewaltfrei und zielstrebig sein.“ Die ganze Schulgemeinde sei für die Kinder da, griff Bolduan die Gedanken seiner Vorrednerin auf. Als nette Geste zur Einschulung lagen für die neuen Gymnasiasten kleine Schultüten bereit, die der Förderverein der Albert-Schweitzer-Schule extra gepackt hatte. Kleine Pflanztüten als Symbol für das Bild der Vielfalt konnten die Fünftklässler mitnehmen. Und Blumen mit ihrem Namen darauf, in deren Blütenblätter sie später in der Klasse ihre Fähigkeiten notieren konnten.

So war es ein guter Start in schwierigen Zeiten, als die Jungs und Mädchen am Ende der Feierstunde mit ihren neuen Klassenleitungsteams vor die Fotokamera traten und den Weg in die Schillerstraße antraten. Dort werden sie ab jetzt Gymnasiasten sein, neue Freunde finden und das eine oder andere fürs Leben lernen.

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