
Braumeister Josef Lichter ist im Ruhestand - Christian Flender und Valentin Vogel als NachfolgeDen Chef der Braukessel verabschiedet
VOGELSBERG (ol). Bei den Vogelsberger Landbrauereien stand ein großer Abschied auf dem Programm: Der Herr der Braukessel, Braumeister Josef Lichter, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Eine Nachfolge wurde aber zum Glück schon gefunden – und zwar Christian Flender und Valentin Vogel.
Josef Lichter, der gebürtig aus der Eifel stammt, lebt nun schon seit 34 Jahren im schönen Vogelsberg – und das will er auch nach seiner Zeit als Braumeister weiterhin, denn hier hat der 64-Jährige ein Zuhause gefunden, das ihn dank der liebenswürdigen Menschen und schönen Natur an seine Heimat erinnert, wie er sagt. Seit 2015 arbeitete Lichter als Braumeister in Lauterbach, 1987 fing er bei der Alsfelder Brauerei an, die dann schließlich von der Lauterbacher Brauerei übernommen wurde.
Das Handwerk gelernt hatte Lichter in der Bitburger Brauerei, in der Nähe seiner Heimat. In Köln arbeitete er dann als Geselle in einer Kölschbrauerei und studierte im Süden Deutschlands, in München. Wie Lichter erzählt, hatte er schon immer mit Lebensmitteln und Rohstoffen zu tun, da er aus der Landwirtschaft stammt. Als er dann das Ausbildungsangebot der Bitburger bekam, startete für in die Reise in die Kunst des Bierbrauens, die ihn dann schlussendlich auch in den Vogelsberg führte, seine neue, zweite Heimat.
Von Braumeistern wurde nämlich erwartet, dass sie auf Wanderschaft gehen. Genau das tat Lichter, kehrte dem Vogelsberg aber nicht wieder den Rücken zu – und so entwickelte der 64-Jährige gemeinsam mit der Geschäftsleitung die vielen Bierkreationen mit. Nicht zuletzt das Vogelsberger Schöppchen, ein Helles mit angenehm weicher Malznote, wunderbar mild, zugleich aber auch würzig und süffig.
Vogelsberger Landbrauerei bringt neues Bier auf den Markt: Das Vogelsberger Schöppchen
Gebraut aus dem Malz der Braugerste von Vogelsberger Feldern, feinstem Aromahopfen und kristallklarem Wasser aus den Tiefen des Vulkangesteins schmeckt jeder Schluck der neuen Kreation der Brauerei zufolge nach Heimat – und landete zugleich einen riesen Erfolg. Das hatte er in all seinen Braujahren noch nicht erlebt. Für ihn gehören Liebe und Leidenschaft genauso zum Brauen dazu, wie die besondere Qualität der Rohstoffe, die für den Aufwendigen Prozess der Bier-Herstellung benötigt werden – und davon konnte er schon viele Menschen überzeugen.
Nachfolge kommt als Duo
Denn im September 2019 startete die Vogelsberger Genusstour, sprich eine Brauereibesichtigung, bei der man einen Einblick in die Kunst des Bierbrauens der Vogelsberger Landbrauereien erhält und bei der man in die Geschichte Hessens ältester Familienbrauerei eintauchen kann – die Führung übernahm der Chef der Braukessel höchstpersönlich.
Auch wenn Lichter jetzt in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde, in den großen Kesseln wird fleißig weiter gebraut, dafür sorgen seine Nachfolger: Christian Flender und Valentin Vogel. Christian Flender stammt aus Eschwege, wo der 49-Jährige seit 2000 als Braumeister in der Klosterbrauerei arbeitet. Valentin Vogel ist 25 Jahre alt. Er hat in Fulda gelernt und seine zweijährige Gesellenzeit in der Brauerei in Motten absolviert, ehe er die Meisterschule in München besuchte.
Dass es dieses Mal zwei Braumeister gibt, hat einen bestimmten Grund. So wird nicht nur die Arbeit auf zwei Schultern verteilt, sondern Flender wird auch weiterhin zwei Tage in Eschwege – die Eschweger Brauerei gehört ebenfalls zur Brauereifamilie Klesper – beschäftigt sein, die anderen drei Tage in Lauterbach. Lichter jedenfalls wird seine Arbeit in den Vogelsberger Landbrauereien vermissen, auch wenn die traditionell hergestellten Biere sicherlich nicht aus seinem Leben verschwinden werden.
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