Industriegebiet am Weißen WegALA: Muss Alsfeld unbedingt wirtschaftlich wachsen?
ALSFELD (ol). CDU und UWA sind entschiedene Befürworter dafür, dass große Logistikunternehmen auf das geplante „Industriegebiet Am Weißen Weg“ nach Alsfeld kommen. Sie wähnen sich bei ihren Entscheidungen auf der Straße des Fortschritts, ohne wichtige Punkte zu berücksichtigen, heißt es von der Alternativen Liste Alsfeld. Die nämlich fragt: Muss Alsfeld unbedingt wirtschaftlich wachsen?
Unbestritten sei die Versiegelung einer landwirtschaftlichen Fläche von 440.000 Quadratmetern, auch die enorme Zunahme des Lkw- und Lieferverkehrs, nebst Pkw von hunderten Beschäftigten sei nicht von der Hand zu weisen. Aber diesen Belastungen gegenüber sehen CDU und UWA gravierende Vorteile, die sie leiten, so die ALA. „Dabei sind die Grundannahmen der CDU schon fragwürdig“, meint Michael Riese von der Fraktion.
Noch immer gelte weit verbreitet Wirtschaftswachstum als Grundlage des Wohlstandes. Wachstum bedeute aber auch steigender Energie- und Ressourcenverbrauch und damit einhergehend Zerstörung der Umwelt und der Lebensgrundlagen. Darüber hinaus seien die Wachstumsraten in Europa der letzten Jahre erheblich geschrumpft und keine noch so geschickte Industrie- und Wirtschaftspolitik hätte daran bisher etwas geändert. Auch alle Vorstellungen, Wirtschaftswachstum und steigenden Ressourcenverbrauch von einander zu entkoppeln, seien bisher reine Ideen. Deshalb stellt die ALA folgende Frage: Muss Alsfelds Wirtschaft durch die Ansiedlung vor allem großer Unternehmen unbedingt stark wachsen?
Die zweite fragwürdige Annahme gehe davon aus, dass eine geringe Bevölkerungsdichte schlecht sei und eine hohe Bevölkerungsdichte gut. Dabei würden die Metropolen zeigen, welche Infrastrukturprobleme und Belastungen der Lebensqualität bei dichter Besiedlung entstehen. Auf dem Land gehe bei etlichen die Angst um, wie in manchen Regionen Ostdeutschlands, durch dünne Besiedlung zu einer vergessenen Geisterregion zu werden. Und wieder stellt die ALA die Frage, ob Alsfeld unbedingt wachsen muss – und wenn ja: Ob je mehr, desto besser sei?
Eine dritte fragwürdige Annahme bestehe in der Vorstellung: Jung ist gut und alt sei gleichzusetzen mit „Vergreisung“. Die Alsfelder Bevölkerung werde älter. Die Tatsache, dass die Lebenserwartung steige und die Menschen dabei häufig auch länger aktiv blieben, sei zunächst mal ein Gewinn. „Ein verbreiteter Jugendkult ängstigt sich aber davor, dass eine Stadtgesellschaft älter werde. Mit einer älteren Gesellschaft wird das Zusammenleben in einer Kleinstadt zwar anders, aber keineswegs schlechter“, heißt es in der Erklärung der ALA.
„Wenn man das alles bedenkt, dann braucht Alsfeld für den Erhalt seiner Lebensgrundlagen weder gigantische Gewerbeansiedlungen noch zwanghaft die Suche nach mehr Bewohnen, zumal es ja schon einen leichten Trend des Umzugs aus den überfüllten Metropolen aufs Land gibt“, so Riese.
Die großen Logistiker schaffen Arbeitsplätze, heißt es. Das sei ganz sicher so und doch würde sich vieles dabei nach Ansicht der ALA relativieren. Im neuen Gewerbegebiet könnten mittelfristig etwa 1.000 Arbeitsstellen entstehen, die meisten davon für „einfache Lagerarbeiter und in der Nachtschicht“.
Niemand wisse heute, wie sich der lokale Arbeitsmarkt 2024 darstellen wird. Nach der Gemeindestatistik von 2020 hatte Alsfeld 6.063 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Mehr als die Hälfte arbeite aber außerhalb Alsfelds (Stand 2020: 3.323) und pendelt zur Arbeit. Die Gründe dafür seien nicht bekannt, aber alleine 4.142 Menschen pendeln von auswärts nach Alsfeld, um hier zu arbeiten. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen sei anzunehmen, dass ein steigendes Arbeitsplatzangebot für einfache Arbeiten die Zahl der Auspendler nicht gravierend reduzieren würde, aber gewiss die Zahl der Einpendler für die Nacht erhöhen dürfte, heißt es abschließend.
Die Stadt hat nichts im Griff Herr Heinz. Für Alsfeld, eine Kleinstadt die jetzt schon im LKW Schwerlastverkehr erstickt ist die zusätzliche LKW Belastung nicht zu tragen und geht voll auf die Lebensqualität jeden Alsfelders. In der OZ war ein Artikel wo das Problem Schwerlastverkehr, ich meine es war in Oberhausen, beschrieben wurde . Die Schwerlaster verstopfen die Straßen und suchen sich Plätze, egal wo, um ihre Ruhezeiten abzuhalten. Nach dem Abladen oder Beladen werden die vom Verteilzentrum „vertrieben“ und belagern die Stadt und den Umkreis. Das ist für Alsfeld verehrend. Das Ordnungsamt ist jetzt schon nicht mehr Herr der Lage und reagiert nach dem Motto nichts hören, nichts sehen, nichts sagen, 16 Uhr Feierabend und jeder LKW Strafzettel ist zu viel Arbeit. Noch nicht einmal die LKW Brennpunkte in der Kernstadt die dem Bgm. seit Jahren bekannt sind werden beseitigt. Wo wohnen eigentlich die Stadtverordneten die sowas befürworten?? Die haben keine Ahnung wie belastend und krankmachend Schwerlastverkehr auch gerade Nachts ist.
Kein Industriegebiet und Logistik Firmen nach Alsfeld, man kann nur hoffen dass das verhindert wird. Hier haben einige noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt und denken immer in alten Mustern. Warum gibt es eigentlich keine Bürgerbefragung? Hier wird durch ein paar Alsfelder Stadtverordneten Alsfeld „zerstört“. Seht ihr das nicht was auf Alsfeld zukommt wenn ihr Alsfeld an Logistiger verkauft.
Diese Arbeitsplätze braucht Alsfeld nicht. Hier leben überwiegend Rentner, Pensionäre, Beamte, Angestellte des öffentlichen Dienstes, Facharbeiter, Leute die kein Bedürfnis haben einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und nicht zu vergessen, eine hohe Anzahl Baby-Boomer, die sich auf ihre Pension und Rente freuen. Die Ansiedlung soll in erster Linie die People of Color, die zunehmend das Stadtbild von Alsfeld prägen, in Lohn und Brot bringen, um die Sozialkassen zu entlasten. Alsfeld und viele andere Städte befinden sich in der Transformation zur Migrantenstadt. Das ist politisch gewollt und wird von SPD , CDU und Grüne umgesetzt. Das Oberhessen, das wir noch kennen, wird es in Zukunft nicht mehr geben. Diese grundlegende Veränderung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen hat die Mehrheit der Wähler manifestiert und ist zu akzeptieren. Der Wandel wird das Leben einiger bereichern. Der Rest, damit meine ich den kleinen Mann/Frau, wird dafür zahlen.
Falls Alsfeld keinen der beiden Unternehmen zulässt, wir an einem anderen Ort gebaut und Alsfeld geht leer aus, was soll das alles.
Die von Herrn Riese beschworene Apokalypse wird sicherlich nicht durch einige neue Arbeitsplätze und deren Arbeitnehmer in Alsfeld eintreten! Und wenn einige der erwählten Auspendler zünftig ein regionales Beschäftigungsangebot erhielten, wäre das doch auch ein „Plus“ für die oft angesprochene Ökobilanz – und Vermeidung von Energie. Die sorgenvoll beschriebene „extreme Übersiedlung“ von Arbeitnehmern aus Ballungsgebieten in den Vogelsberg nimmt diesem Artikel noch das letzte Quäntchen von Seriösität…
@Andre
Haben Sie vielleicht mehr zu bieten als „Schwachsinn“? Ihr indiskutabler Kommentar ist jedenfalls sehr schwach.
Man kann diese Fragen stellen und auch versuchen, durch Relativierung eigentlich wichtiger Aspekte die großen Themen verdecken.
Für einen jungen Menschen, der sich schon fragt, warum er in der Region bleiben sollte, sind die möglichen Antworten leider nicht besonders attraktiv.
Die Stadt kann in 20 Jahren von den Gewerbesteuern der Altenpflegeheime leben, die dann sicherlich der einzig wachsende Wirtschaftszweig der Region sind.
In Zeiten von homeoffice ist es durchas nicht sicher, ob es fuer junge Menschen nicht interessant ist, in Alsfeld zu leben und zu arbeiten, waehrend der Arbeitgeber woanders auf der Welt sitzt.
Wir sollten uns auf die wirklichen und schon vorhandenen Werte und Traditionen von Alsfeld besinnen. Macht nicht kaputt, was über viele Generationen gewachsen ist. Das unterscheidet eine Europäische Modellstadt vom Rest der Welt im 21. Jahrhundert. Alsfelder steht auf, zeigt Mut einen anderen Weg zu gehen. Wir brauchen keine Heilsbringer in Form einer auf Ausbeutung geprägten Logistik-Industrie.
Bla bla bla…… nur Schwachsinn lese ich da.