
Alexander-von-Humboldt-Schule verabschiedet 133 Absolventinnen und AbsolventenZufriedene Stimmung bei der Zeugnisverleihung in Etappen
LAUTERBACH (ol). „Einmal ist keinmal, aber zweimal ist einmal zu viel.“ Mit diesem Zitat des Schriftstellers William Somerset Maugham begann am Freitagnachmittag Schulleiterin Gitta Holloch ihren Rückblick auf den zweiten Abiturjahrgang, der unter Coronabedingungen seine Abiturprüfungen ablegen musste. Und mehr noch: Das ganze letzte Schuljahr der 133 jungen Menschen fand unter diesen Bedingungen statt. Nichtsdestotrotz herrschte eine gelöste und zufriedene Stimmung bei dieser Zeugnisverleihung, die in vier Etappen an der Alexander-von-Humboldt-Schule gefeiert wurde, heißt es in der Pressemitteilung der Schule.
Im Stundenrhythmus wiederholte die Schulleiterin ihre Rede, spielte das schuleigene Celloensemble unter der Leitung von Sophia Mott und mit Klavierbegleitung von Helmut Ströher von der Musikkulturschule und nahmen die verschiedenen Tutorengruppen – insgesamt zehn – schließlich ihre Reifezeugnisse entgegen. 130 der Schülerinnen und Schüler konnten sich über die Allgemeine Hochschulreife, den höchsten Schulabschluss, den man in Deutschland erwerben kann, freuen, drei weitere über den Abschluss des schulischen Teils der Fachhochschulreife. Die Abiturientinnen und Abiturienten hatten sich gut auf die Anforderungen der Pandemie eingestellt und die besonderen Bedingungen, die sich für sie auch in der Test- und Maskenpflicht sowie der Verlängerung der Prüfungszeit geäußert hatten, souverän bewältigt, wie die Schulleiterin lobend unterstrich.
Holloch blickte gemeinsam mit den Abiturientinnen und Abiturienten und ihren Familien zurück auf ein Schuljahr ohne Abi-Partys, ohne Studienfahrt, ohne Abi-Scherz und ohne soziale Aktionen, die in anderen Zeiten dem DRK oder der DKMS zugutekommen, dafür mit einem Mix aus Distanz-, Präsenz- und Wechselunterricht. Zu den schmerzhaften Erfahrungen gehörte auch der Verlust zweier Lehrkräfte, die verstorben sind: Dr. Michael Wagner und Pfarrer Heinrich Schäfer. Ihrer gedachte die Schulgemeinde an diesem besonderen Tag. Erfahrungen vielfältiger Art waren dies für die Schülerinnen und Schüler, die zudem mit hohen Anforderungen in den Prüfungen konfrontiert waren, ganz so, als müsse man die Eindrücke der Pandemie unberücksichtigt lassen, wie Holloch auch aus ihrem Kollegium bestätigt sah.
Eine Schulzeit, die in Erinnerung bleibt
Umso erfreulicher seien die Feedbackergebnisse gewesen, führte die Schulleiterin aus: Die Schülerinnen und Schüler hätten sich überwiegend zufrieden gezeigt – nicht nur mit der Organisation und dem Ablauf des Unterrichts sowie der kompetenten Beratung durch Studienleiter Karsten Krämer, sondern – und das in großem Maß – mit dem sehr guten Umgang miteinander, Lehrkräfte und das Verwaltungsteam eingeschlossen. Der Unterricht sei kompetent, interessant, lustig und spannend gewesen; die Schulzeit werde vielen der frischgebackenen Abiturientinnen und Abiturienten in guter Erinnerung bleiben.

Viel Lob für einen besonderen Abiturjahrgang und beste Wünsche für die Zukunft hatte Schulleiterin Gitta Holloch für ihre scheidenden Schülerinnen und Schüler parat. Fotos: Frank Solf
In ihrer Ansprache fand Gitta Holloch auch lobende Worte für ihr Kollegium und das Schulleitungsteam, die ein „wahres Mammutprogramm“ bewältigt hatten: 792 schriftliche Arbeiten, 396 Gutachten, 324 Präsentations- und mündliche Prüfungen, 63 zusätzliche Prüfungen standen seit dem 21. April auf der Agenda der Lehrpersonen an der AvH.
Vor diesen Hintergründen dominierte an dieser zweiten etwas anderen Zeugnisverleihung des Gymnasiums die Erleichterung auf allen Seiten, die Freude, es geschafft zu haben, und auch der Stolz darauf, gemeinsam solch anstrengende Zeiten gut durchlebt zu haben. „Handverlesene Cracks“ machte Holloch unter den Abiturientinnen und Abiturienten aus, „mündige Staatsbürger, jede Menge Frauenpower (nicht nur im rein weiblichen Deutsch-Leistungskurs, sondern auch im gesamten Jahrgang, denn den 51 männlichen Absolventen standen 79 weibliche gegenüber), hochleistende Sportler, und Naturwissenschaftler mit einem Auge für Wunder.“
Auch die Tutorinnen und Tutoren ließen es sich nicht nehmen, persönliche Worte an ihre scheidenden Schülerinnen und Schüler zu richten. So konnte es sich Thomas Zulauf, Leiter des Englisch-LK, nicht verkneifen, für seine elf Kursteilnehmer Parallelen zur aktuellen EM zu ziehen. Ein Highlight gab es in dem Biologie-LK von Dennis Merle: Die Abiturientin Lea Ruppel konnte der Zeugnisverleihung nicht beiwohnen, da sie als Mitglied des Bundeskaders der Sportschützen an einem Trainingslager teilnahm. Digital bestens erprobt, schaltete die Schule sie via Microsoft Teams zu, sodass sie als einzige ihre digital geprägte Schulzeit auch virtuell beendete.
Und dann hieß es Abschiednehmen für die scheidenden Schülerinnen und Schüler von „ihrem zweiten Zuhause“, wie es auf einem Feedbackbogen der Abiturienten zu lesen war. „Für Sie alle beginnt eine spannende Phase der neuen Orientierung in der Welt.“, blickte Holloch mit den jungen Erwachsenen nach vorn. Ein Zitat des österreichischen Aphoristikers Stefan Radulian gab sie ihnen mit: „Habe stets ein Ohr für die Vergangenheit, ein Auge für die Zukunft und ein Lächeln für den Augenblick.“
Sieben Schüler mit der Bestnote 1,0
Der Abiturjahrgang 2021 kann sich über sieben Abiturientinnen und Abiturienten mit der Bestnote 1,0 freuen: Normen Häfner, Edda Leise, Lars Rodemer, Nils Rodemer, David Scheid, Stephanie Schwing und Lea Seidler erreichten dieses Ergebnis. Darüber hinaus wurden verschiedene Ehrungen für besondere Leistungen ausgesprochen: Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung zeichnete Lars Rodemer und David Scheid aus, die Deutsche Physikalische Gesellschaft ehrte Elias Gottschalk. Der Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker ging an Tobias Helm, der Karl-von-Frisch-Preis des Verbands der Biowissenschaften für herausragende Leistungen im Fach Biologie an David Scheid und Lea Seidler.
Auszeichnungen des Vereins Deutsche Sprache für besondere Leistungen in dem Fach Deutsch erhielten Edda Leise, Lars Rodemer und Lea Seidler. Der Altphilologenverband würdigte Verena Stertz für ihre Leistungen im Fach Latein. Für seine guten Leistungen im Fach PoWi erhielt Normen Häfner die Auszeichnung des Vereins für Sozialpolitik. Trixi Eurich wurde von der Deutschen Gesellschaft für Philosophie für ihre Leistungen im Fach Ethik ausgezeichnet. Den Pierre-de-Coubertin-Preis der Sportjugend Hessen erhielten Laura Eckert und Luisa Eckert.
Schließlich würdigte die Schule selbst noch eine ganze Reihe Schülerinnen und Schüler, die sich durch herausragendes Engagement in der Schulgemeinde hervorgetan hatten: Lars und Nils Rodemer sowie Philipp Rau im Bereich musikalisches Engagement, Georg Wahl als maßgeblich Mitwirkender in der Technik-AG, Katharina Groß und Lea-Marie Heß für ihr Engagement im Sanitätsdienst sowie Leonie Kimpel und Laila Mohad, die sich als Schulsprecherin und stellvertretende Schulsprecherin in der SV engagiert hatten.
Ihnen allen galt in den jeweiligen Runden der Zeugnisausgabe ein besonderer Dank und ein Extra-Applaus. Nach einer langen gemeinsamen Schulzeit und einem mehr als denkwürdigen Abschlussjahr werden die 133 Absolventen nun in verschiedenen Bereichen und an vielen verschiedenen Orten an ihrer Zukunft arbeiten – mit einem offenen Auge.

Diese sieben konnten sich über einen Abschluss mit der Bestnote 1,0 freuen: Nils Rodemer, Lars Rodemer, David Scheid und Normen Häfner (hinten, 2. v.l. bis 2. v.r.), eingerahmt von Schulleiterin Gitta Holloch (links) und dem stellvertretenden Schulleiter Joachim Gerking sowie Lea Seidler, Stephanie Schwing, Edda Leise mit Studienleiter Karsten Krämer (vorne v.l.).

Für herausragende Leistungen in den Bereichen Geisteswissenschaften und Sport wurden die folgenden Abiturientinnen und Abiturienten ausgezeichnet: Normen Häfner, Verena Stertz, Trixi Eurich, Lars Rodemer (hinten, 2. v.l. bis 2. v.r.), eingerahmt von Studiendirektorin Kirsten Muche (links) und Studiendirektor Oliver Stoy (rechts) sowie Laura Eckert, Luisa Eckert, Lea Seidler und Edda Leise (vorne v.l.).

Mit Studiendirektor Maximilian Sauer (rechts) konnten sich (v.l.) Lars Rodemer, Tobias Helm, Elias Gottschalk, Lea Seidler und David Scheid über Auszeichnungen im naturwissenschaftlichen Bereich freuen.

Sie engagierten sich ganz besonders für das gute gemeinsame Gelingen und Leben in der Schule und wurden von Markus Euler, Fachbereichsleiter Musik (hinten links) und dem stellvertretenden Schulleiter Joachim Gerking (hinten rechts) ausgezeichnet: Nils Rodemer, Lars Rodemer, Georg Wahl (hinten ab 2. v.l. bis 2. v.r.) sowie Maria Katharina Groß, Leonie Kimpel und Laila Mohad (vorne v.l.). Es fehlen: Philipp Rau und Lea-Marie Heß.
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