Wiebke Knell und Dr. Stefan NaasFDP-Landtagsabgeordnete zu Gast beim Zirkus Baldoni
PFORDT (ol). Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auch hier zu merken: Der in Pfordt beheimatete Circus Baldoni kämpft seit einem Jahr ums Überleben. Die hessischen Landtagsabgeordneten Wiebke Knell und Dr. Stefan Naas haben sich auf Einladung der örtlichen Freien Demokraten einen Eindruck der Situation vor Ort gemacht.
„Seit acht Generationen führt die Familie Heilig ihren Zirkus und hat dabei über viele Jahrzehnte Jung und Alt in Deutschland und im Ausland begeistert. Dabei legen Sie einen großen Wert auf die Arbeit mit Schulen, Kindergärten und Jugendgruppen, um den Umgang mit den Tieren bereits jungen Menschen früh nahe zu bringen. Das Tiere und vor allem das Tierwohl der Familie Heilig wichtig ist, merkt man hier sofort“, so die nordhessische Landtagsabgeordnete Wiebke Knell, die auch Sprecherin für den Ländlichen Raum, Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz der Freien Demokraten ist.
Bei Ihrem Besuch machten sich die beiden Abgeordneten einen genauen Eindruck von der
Lage vor Ort. Neben unter anderem Pferden, Eseln, Alpakas, Hühner und Hunden machten vor allen die Rentiere auf sich aufmerksam, für deren Haltung die nächste Generation der Circus Familie eigens Schulungen besuchen und Lizenzen erwerben musste, heißt es in der Pressemitteilung der beiden Landtagsabgeordneten. „Hier wird eine klasse Arbeit mit den Tieren geleistet und nicht nur wir vor Ort wollen von unserem Zirkus profitieren. Hier wird in einmaliger Art und Weise Kultur und Pädagogik zusammengebracht“, so Dr. Katja Landgraf FDP-Stadtverordnete in Schlitz.
Dem pflichtet Dr. Stefan Naas bei, der als der für den Vogelsberg zuständige Abgeordnete nicht nur das Thema Wirtschaft, sondern auch Kultur im Hessischen Landtag bearbeitet: „Der Zirkus ist Teil der kulturellen Landschaft unseres Landes und nicht nur für diesen muss endlich eine Perspektive geschaffen werden.“ Dabei fragt sich der Landtagsabgeordnete, wann denn Schausteller und Tiere endlich wieder auf die Straße dürfen. „Der Staat war sehr schnell, als es darum ging alles herunterzufahren. Einen Plan raus aus dieser Krise gibt es aber anscheinend nicht“, kritisiert Naas.
Auch die Corona-Hilfen waren ein Thema des Gesprächs. Dabei wurde schnell klar, dass es
hierbei einige Probleme bei der Bewerbung um solche Hilfen gab: „Das System hat niemand verstehen können. Wir sind ein kleiner Familienbetrieb, haben nie einen Steuerberater gehabt. Bei der Beantragung hat uns dann niemand geholfen“, stellt Alfons Heilig dabei fest. „Uns haben bisher die Unterstützung der Landwirte aus der Umgebung und Spenden von Unterstützern sehr geholfen. Langfristig wird das aber leider nicht reichen“, so Heilig weiter.
Das die Corona-Hilfen zu bürokratisch und unübersichtlich seien, kritisieren die Freien
Demokraten laut ihrer Pressemitteilung schon lange. „Die Corona-Hilfen müssen unbürokratischer und schneller ausgezahlt werden. Es wird Kleinunternehmern, Solo-Selbständigen, Künstlern und der Kultur seit einem Jahr nicht leicht gemacht, an ihre Corona-Hilfen zu kommen. Dabei ist klar: sie haben diese Hilfen verdient, denn sie können nichts für diese Krise. Der Zirkus Baldoni ist leider nur einer von vielen, der unter der Bürokratie leidet und dadurch unverschuldet in eine Krisensituation gekommen ist“, findet Naas.
„Der Zirkus Baldoni ist eine Institution und strahlt weiter über die Region hinaus. Es macht mich froh und stolz, mit welchen Zusammenhalt Menschen aus der Region diesem Familienbetrieb auch weiter unterstützen. Jetzt ist es an der Politik den nächsten Schritt zu
tun und den Zirkus betrieb mit einem ordentlichen Hygienekonzept wieder zu genehmigen. Wir setzen uns hierfür ein“, so Knell abschließend.
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