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Positive Bilanz nach zehn Tagen Einsatz beim Klimacamp - Vorläufige Festnahmen und StrafanzeigenPolizei: Veranstaltungen verliefen friedlich und ohne polizeiliche Relevanz

DANNENROD (ol). Mit dem Ende des zehntägigen Klimacamps zwischen dem zieht die Polizei eine insgesamt positive Bilanz: Die Veranstaltungen im Klimacamp und auf den angemeldeten Versammlungsflächen verliefen friedlich und ohne polizeiliche Relevanz.

In der Pressemitteilung der Polizei heißt es dazu, während mehrerer Aktionen außerhalb der Veranstaltungsflächen gab es zusammengefasst sechs vorübergehende Festnahmen. Alle wurden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Es gab nach bisherigen Informationen bei den Festgenommenen keine Verletzten. Die Einsatzkräfte fertigten insgesamt zwölf Strafanzeigen (Stand: 19. April, 16 Uhr) wegen des Verdachts der Nötigung, versuchter gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstand, Sachbeschädigungen und Beleidigung.

Die Polizei war im Einsatz, um den störungsfreien und friedlichen Verlauf der angemeldeten Versammlung zu gewährleisten. Gleichzeitig hatte die Polizei die Aufgabe, die Arbeiter und Maschinen bei den notwendigen Bauarbeiten zu schützen und Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verhindern und zu verfolgen. Aufgrund der verschiedenen Versammlungsflächen und unterschiedlichen Veranstaltungen könne die Polizei keine seriösen, belastbaren Angaben zur Anzahl der Teilnehmer des Klimacamps machen. Nach Schätzungen gab es täglich etwa 120 Teilnehmer, an den Wochenenden deutlich mehr.

Spontanversammlungen und besetzte Baumaschinen

Am Montag, 12. April, beseitigten die Einsatzkräfte im Wald bei Maulbach die in der Nacht durch Unbekannte auf den Weg gelegten Baumstämme und stellten so das problemlose Befahren von Rettungswegen wieder sicher. Ein Mann und eine Frau erkletterten Dienstag, 13. April, an der Baustelle der zukünftigen Gleentalbrücke den Ausleger eines Baggers während dieser in Betrieb war. Die Bauarbeiter stellten die Arbeiten daraufhin sofort ein. Nachdem die beiden auf mehrfache Aufforderung, den Bagger zu verlassen, nicht reagierten, wertete die Staatsanwaltschaft das Verhalten als Verdacht der Nötigung. Beide Personen verließen den Bagger eigenständig, nachdem der Hubsteiger für die notwendige Rettung durch speziell geschulte Höhenretter vorfuhr. Die Polizei nahm sie danach vorübergehend fest.

Während dieser Aktion bildete sich rund um den Bagger und in Sichtweite auf der B62 eine Spontanversammlung mit insgesamt etwa 60 Teilnehmern. Eine Person aus dieser Gruppe versuchte noch den Hubsteiger aufzuhalten, eine weitere habe nach einem Polizeibeamtengetreten, ohne zu treffen. Auch diese beiden wurden festgenommen. Die Versammlung verlief ansonsten friedlich und löste sich nach einem anschließenden Aufzug am Ortsrand von Niederklein auf. Rundfunkwarnmeldungen wiesen auf die mehrere Stunden gesperrte Bundesstraße hin. Bei den Einsatzmaßnahmen am Dienstag verletzte sich ein Polizeibeamter ohne Fremdeinwirkung leicht.

Am Mittwoch, 14. April, zog es insgesamt etwa 90 Personen in Richtung der Baumaschinen. Sie umkreisten die zum Schutz rund um die Baumaschinen eingesetzten Einsatzkräfte und versuchten verschiedentlich direkt zu den Maschinen zu kommen. Das verhinderte die Polizei, indem sie vereinzelt zu nahekommende Menschen, die auf eine entsprechende Aufforderung zurückzutreten nicht reagierten, mit einfacher körperlicher Gewalt zurückschob. In diesem Zusammenhang gab es erneut drei vorübergehende Festnahmen, wegen versuchter Körperverletzung, Beleidigung und versuchter Gefangenenbefreiung. Ein Polizeibeamter knickte bei einer Festnahme um und verletzte sich.

Brennender Holzstapel, Demo auf der B62 und zerstochene Reifen

In der Nacht zum Donnerstag, 15. April, löschte die Feuerwehr zwischen 1 Uhr und 2.20 Uhr östlich von der L3260 zwischen Stadtallendorf und Niederklein einen brennenden Holzhaufen. Am Samstag, 17. April, bewegten sich rechts und links vom Zaun entlang der zukünftigen Trasse durch den Dannenröder Wald zwei Gruppen mit Rucksäcken, Seil und Kletterausrüstung. Mit dem Eintreffen von Einsatzkräften seien die Gruppen im Wald verschwunden. Bei der anschließenden Zaunkontrolle stellte die Polizei an mehreren Stellen durchgeschnittenen S-Draht fest und leitete Ermittlungen wegen der Sachbeschädigungen ein.

Wegen erneuter Demonstrationen mit insgesamt etwa 90 Teilnehmern sperrte die Polizei die B62 zwischen Lehrbach und Niederklein am Samstag, 17. April, von etwa 15.30 bis 19.35 Uhr und veranlasste entsprechende Rundfunkwarnmeldungen. Auf ihrem anschließenden Aufzug über die B62 zogen Teilnehmer Ast-, Strauch- und Stockwerk aus dem Wald und legten alles auf der Bundesstraße ab. Ansonsten verliefen die Veranstaltungen ohne weitere Vorkommnisse.

Am vergangenen Wochenende kam es in Niederklein zu einer Sachbeschädigung an einem auf dem Parkplatz des Tennisplatzes in Niederklein geparkten Wohnmobil. An dem Wohnmobil wurden durch unbekannte Täter am Samstag, 17. April, zwischen 17 und 19 Uhr zwei Reifen zerstochen. Bislang gibt es hier keine Hinweise zu dem oder den Tätern. In der Nacht zum Sonntag fertigten Unbekannte am Friedhof und am Ortseingang von Dannenrod Graffitis. Da sie für die Aussagen, die den Widerstand zum Bau der A49 ausdrücken, signalrote Sprühkreide verwendeten, entstand kein Schaden und es lag keine Straftat vor.

5 Gedanken zu “Polizei: Veranstaltungen verliefen friedlich und ohne polizeiliche Relevanz

  1. Lieber Momberger
    Im Bericht heißt es:
    „Die Einsatzkräfte fertigten insgesamt zwölf Strafanzeigen (Stand: 19. April, 16 Uhr) wegen des Verdachts der Nötigung, versuchter gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstand, Sachbeschädigungen und Beleidigung.“

    Straftaten begehen und andere durch Ansteckung gefährden ist eine Sache für sich. Menschen erkennt man nicht an dem was sie sagen, sondern an dem was sie tun. Diese Veranstaltung hätte man ohne Probleme in 4 Monaten stattfinden lassen können oder im Internet, genauso wie richtig große Veranstaltungen wie die Hannovermesse auch virtuell stattfinden kann. Dass man das Grundgesetz missbraucht und gleichzeitig andere gefährdet, das zeigt wie rücksichtslos, radikal und machtbesessen dieser Menschenschlag ist. Man muss nur die passenden Schlagworte kennen, und schon kann man sich Dinge erlauben, die anderen nicht möglich sind. Dem Klima hat das alles nichts gebracht, das war aber auch gar nicht das Ziel der Veranstaltung, sondern lediglich der Vorwand.

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  2. Bravo, ein Hoch auf unseren Rechtsstaat und die ihn tragenden Organe, insbesondere die realitätsfernen Verwaltungsrichter, die solche Zusammenkünfte in Pandemiezeiten unter freiem Himmel ermöglichen. Schulen werden wieder dicht gemacht aber Leute aus ganz Europa dürfen sich in einem Zeltlager treffen, Straftaten begehen und sich dafür auch noch feiern lassen. Das verstehe wer will, der normale Bürger kann es nicht mehr….

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    1. Bürgerrechte und rechte Bürger sind halt zweierlei. Und während man Maskenpflicht und Versammlungsverbote in Querdenker-Kreisen für den Beginn der Reptilien-Diktatur hält und mit der Reichsbürgerfahne wedelt, missgönnt man den Klimaschützern natürlich das themengebundene Camping in Wald und Feld.
      Ansonsten die üblichen kleinen Häßlichkeiten am Rande von Volksaufläufen, denen ich persönlich aus diesem Grund nach Möglichkeit aus dem Wege gehe: Umgeknickte Polizeibeamte, Löcher im Maschendraht, zerstochene Reifen, mit signalroter Sprühkreide „gefertigte“ Graffitis am Friedhof. Zwischen dem und überhaupt zumindest keinerlei „polizeiliche Relevanz“, was immer das heißen sollte.

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    2. Welche Straftaten wurden begangen?
      Ich finde diese Hetze einfach extrem armselig, aber die Fans der A49 sehen wohl in der blossen Anwesenhaut von Autobahn kritischen Menschen bereits eine Straftat, wahrscheinlich ist für A49 Freaks, sogar das Atmen eine Straftat

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