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Nach Ostern sollen die Impfungen beim Hausarzt beginnen„Alle, die wir erreicht haben, werden gegen Corona impfen“

VOGELSBERG (akr). Die Impfungen in den Hausarztpraxen sollen nach Ostern beginnen, das kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn bereits vergangene Woche an. Für die erste Woche haben 35.000 Hausarztpraxen 1,4 Millionen Impfdosen bestellt. Wie viele Hausärzte im Vogelsbergkreis werden sich an den Impfungen beteiligen und wie viele Impfdosen stehen ihnen überhaupt zur Verfügung?

Viele Menschen haben lange darauf gewartet: Mit Hilfe der Hausärzte soll die Corona-Impfkampagne nach Ostern endlich voranschreiten. Neben den 430 Impfzentren beginnen nach Ostern auch die Hausärzte mit den Corona-Schutzimpfungen. „Indem wir mit dem Impfen in den Arztpraxen beginnen, etablieren wir Strukturen, die uns perspektivisch helfen, schneller und mehr zu impfen. Schon in wenigen Wochen werden wir die Zahlen auch dort deutlich steigern können“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Freitag.

Bereits für die erste Aprilwoche haben laut Spahn 35.000 Hausarztpraxen in Deutschland Impfstoff bestellt – das seien insgesamt 1,4 Millionen Impfdosen. Liefern könne man in den ersten beiden Aprilwochen jeweils 940.000 Impfdosen. Auch im Vogelsbergkreis stehen die niedergelassenen Mediziner in den Startlöchern für die Impfungen gegen das Coronavirus – genauer gesagt 40 Praxen und rund 70 Hausärzte.

Der Vogelsbergkreis hat die Ärzte kontaktiert. „Alle, die wir erreicht haben (98 Prozent), werden gegen Corona impfen“, erklärt die Pressestelle des Kreises auf Nachfrage von Oberhessen-live. In der ersten Woche könne jede Praxis für jeden dort tätigen Arzt maximal 50 Dosen bestellen, „nicht alle werden dieses Kontingent ausschöpfen, doch ist mit zusätzlichen 1400 Impfungen durch die Hausärzte zu rechnen“, schreibt der Kreis.

Wie Gesundheitsminister Spahn erklärte, bekommen die Hausärzte in den ersten beiden Wochen ausschließlich den Impfstoff von Biontech geliefert. Danach würden die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson folgen. Aufgrund bestimmter Transportvoraussetzungen werde der Impfstoff von Moderna weiterhin ausschließlich in den Impfzentren verimpft.

Doch welche Anforderungen müssen die Praxen eigentlich erfüllen, die gegen Corona impfen wollen? „Keine besonderen. Die strengen Auflagen sind seit vorgestern zurückgefahren worden. Es muss keine ‚Sterilwerkbank‘ mehr zur Verfügung stehen, um die Dosen innerhalb von sechs Stunden verimpfen zu können (vorher 1 Stunde)“, teilt der Kreis mit. Die Impfstoffe würden bereits vor Anlieferung in die Praxen aufgetaut und halten – ab dem Auftauen – 120 Stunden im Kühlschrank.

Dokumentation „deutlich reduziert“

Im Vergleich zur Dokumentationspflicht des Impfzentrums werde die Dokumentation bei den Hausarztpraxen „deutlich reduziert“. Letztlich müsse, so der Kreis Stand Donnerstag, nur gemeldet werden, wie viele Menschen welcher Prioritätsgruppe geimpft worden sind. Dass es wichtig sei, den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich zu halten, betonte die Mücker Ärztin Susanne Sommer. „Dieser bürokratische Aufwand ist in Hausarztpraxen nur schwer leistbar und verzögert die zügige Durchimpfung“, erklärte sie vor rund zwei Wochen im Gespräch mit Oberhessen-live.

Der Kreis werde die Hausärzte unterstützen, beispielweise werde er die Listen mit den Anmeldungen immobiler Menschen für eine Impfung zu Hause weitergeben, die er vom Land bekommen hat. Der Landkreis habe am Mittwoch die Mediziner zu einer Infoveranstaltung ins Impfzentrum eingeladen, bei der es um den Umgang mit den Impfstoffen ging. „Hausärzte und Landkreis haben vereinbart, eng zusammenzuarbeiten“, erklärt die Pressestelle.

Die Impfungen in den Hausarztpraxen würden sowohl im normalen Praxisbetrieb, als auch in extra Impfsprechstunden erfolgen: „Beide Verfahren werden angewendet werden“, so der Kreis. Wer gegen das Virus geimpft wird, das entscheide der Hausarzt. Dieser sei aber bei seiner Entscheidung an die Impfverordnung gebunden.

Impfzentrum könnte weniger Impfdosen zur Verfügung haben

Wie sieht es dann mit der Arbeit des Impfzentrums aus, wenn nach Ostern auch die Hausärzte impfen werden? „Bei knappem Impfstoff stehen selbstverständlich dem Impfzentrum weniger Dosen zur Verfügung. Da eine deutliche Steigerung der Lieferungen angekündigt ist, werden die Systeme sich gegenseitig ergänzen. Auf Dauer muss das Impfen ganz in die Hände der Hausärzte übergeben werden“, erklärt der Vogelsbergkreis – und das könne vielleicht im Herbst erreicht werden.

Insgesamt 16.233 Impfungen (1. und 2. Impfung) habe es im Kreis, Stand Donnerstag, gegeben. Vor rund einer Woche haben auch die Impfungen nicht mobiler Menschen zuhause begonnen. Zwei Teams der City Ambulanz waren gemeinsam mit den beiden Hausärzten Michael Buff und Dr. Peter Böhm unterwegs in Kirtorf, um die Menschen zu impfen, die nicht nach Alsfeld ins Impfzentrum kommen konnten. Bis zum Nachmittag waren am Starttag mehr als 50 Männer und Frauen in allen sieben Stadtteilen geimpft.

Auch in Freiensteinau erhielten die nicht mobilen Menschen ihren lang ersehnten Piks. In Mücke befinde man sich derzeit im Impfprozess, Romrod sei in Planung. „Der Kreis plant zunächst diese Impfungen weiter, kann sich aber sehr gut vorstellen, diese alsbald in die Hände der Hausärzte zu übergeben.“

10 Gedanken zu “„Alle, die wir erreicht haben, werden gegen Corona impfen“

  1. Ich bin auch der Meinung das jeder geimpft werden sollte,am besten beim Hausarzt jeder der einen Termin weswegen auch immer hat sollte gleich geimpft werden

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    1. Ulrike, frag mich mal, ich möchte gar nicht geimpft werden. Mein Körper, meine Entscheidung.

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  2. Schwachsinn, die best Ager geben mehr Geld aus, als die jungen die ewig Studenten, die dem Staat auf der Tasche liegen
    und Stundenlang vor ihrer Cola hocken und mit ihren Fahrrädern
    den Verkehr behindern. Traeumer

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  3. Habe kein Problem, warte ich halt, bis die 1.gruppe der geimften die super und bsumaerkte ueber rent, die jungen
    ordentlich feiern, haben eh kein Geld und wir60 plus halten unser Geld zurück, dann wird
    die naechste Kreuzfahrt laenger
    Vor allem mit dann besserem
    Impfstoff. Ist eh alles verrückt einen ungetrsteten Impfstoff zu verabreichen der normal ueber 6jahre zu testen ist.

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  4. Aber es ist richtig das die Hausärzte jetzt Impfen, jeder hat doch einen Hausarzt und der kennt doch seine Patienten.Alles andere ist doch Unsinn,wenn die Polit Profis zum Zuge kommen geht nichts mehr ihnen fehlt ganz einfach der Durchblick das ist bei uns auf allen Politischen Ebenen so.Erst muss richtig Geld ausgegeben werden anstatt dennen die für die Gesunheit der Bürger zuständig sind die Mittel für so eine Maßnahme in die Hand zu geben

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  5. Hier lügen sich die Verantwortlichen gegenseitig die Taschen voll um gut dazustehen.
    Den zahlen zu Folge stehen mit 940.000 Impfdosen nur 2/3 der bestellten 1,4Mio für die Hausärzte zur Verfügung; berücksichtig man, dass ein Teil der Hausärzte wg. den Osterferien in den nächsten beiden Wochen geschlossen haben, dann reichen die Impfdosen wohl nur für ca. 50% aller Hausärzte.
    Im VB sind 16.233 Impfungen erledigt worden im 1. Quartal, das entspricht knapp 1.250 pro Woche (etwa 18% der Kapazität des Impfzentrums). Solange nicht mehr als 7.000 Impfdosen pro Woche für den Kreis zur Verfügung stehen, ist die Einbindung der Hausärzte keine Kapazitätserweiterung sondern nur eine Verschiebung der Impfstoffknappheit.
    Im Gegenteil steht zu befürchten, dass die Lieferungen an die Impfzentren zu Gunsten der Hausärzte reduziert werden. Dann beginnen Städte mit höherer Hausarztdichte und jüngerem Altersdurchschnitt als der ländliche Vogelsbergkreis bereits mit der Impfung der Unter 60jährigen, während im VB noch nicht alle Über 70 geimpft sind.

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    1. Wenn wir es tatsächlich schaffen sollten in den nächsten Monaten die Impfgeschwindigkeit zu erhöhen, dann wird Hr. Spahn dies sogar noch als Erfolg verkaufen wollen – bei den Hausärzten wurde auch auf die Bürokratie verzichtet, wieso wird das nicht auch im Impfzentrum so gemacht?

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    2. Genau, ich bin mit 72 schon
      6Wochen registriert, bekomme gesagt soll mich gedulden, sind erst die 78jaehrigen dran. Runtherum
      Schleichen und ergaunern sich ue60 jährige Impfungen.
      Bin jetzt im Vb. Als Springer und im Kreis Giessen bei meinem Hausarzt registriert, mal sehen wie lange es noch dauert.?
      Dann muss ich lesen das wir
      Deutsche 500000 Dosen Biontec nach Rumänien senden. Die sind alle nicht
      Gans dicht im hirn.
      Wir koennen ja verrecken
      mit Sputnik und Co.

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      1. @ Gerechter:
        Falsch! Nicht wir Deutsche senden das nach Rumänien, sondern der Konzern Biontech & Pfitzer.
        So ist das in der freien Wirtschaft. Die Nachfrage regelt das Angebot. Da wird an den Meistbietenden verkauft.
        Wenn Sie ein Haus bauen wollen, kaufen Sie dann die Bausteine dort wo es am Meisten kostet?

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      2. Ohne Ihnen nahe treten zu wollen, aber die Priorisierungsgruppen 1+2 die gerade zum Impfen geladen werden, halten wohl kaum die Wirtschaft am laufen.

        Herr Spahn hat in einem Interview versprochen, das geimpfte mehr Freiheiten bekommen wird (Shopping, Gastronomie) wie jemand der nicht geimpft ist.

        Ich glaube nicht, das Ü70 und Ü80 dieses Angebot nutzt wie Ü20 – Ü60.

        Sicher bin ich auf Ihrer Seite und kann Ihren Unmut verstehen.
        Es ist aber an der Zeit die Priorisierung aufzuheben und die Menschen zu Impfen die geimpft werden wollen, und keine abertausend Impfdosen zurück zu halten.

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