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Virus-Mutation breitet sich im Vogelsberg aus - Interview mit Gesundheitsamts-Leiter Dr. Henrik ReygersJede zweite Corona-Infektion im Vogelsberg auf Mutation zurückzuführen

VOGELSBERG (ol). Die Virus-Mutation B 1.1.7 breitet sich mehr und mehr aus, die sogenannte britische Mutante des Corona-Virus ist in den vergangenen Tagen auch im Vogelsberg mehrfach nachgewiesen worden. Was bedeutet das für das Infektionsgeschehen im Kreis? Ein Interview aus der Kreisverwaltung mit dem Leiter des Gesundheitsamts Dr. Henrik Reygers.

In welchen Bereichen gibt es ein erhöhtes Infektionsgeschehen? Ist die Mutante wirklich ansteckender und gefährlicher? Diese und andere Fragen mehr beantwortet Dr. Henrik Reygers, der Leiter des Vogelsberger Gesundheitsamtes, im nachstehenden Interview.

Interview mit Dr. Henrik Reygers

Wie viele Mutanten sind mittlerweile im Vogelsbergkreis nachgewiesen?

Es ist davon auszugehen, dass aktuell rund jede zweite Infektion im Vogelsbergkreis auf eine Virusvariante zurückzuführen ist.

Handelt es sich dabei ausschließlich um die sogenannte britische Variante?

Bisher hatten wir ausnahmslos Nachweise der England-Variante.

Lässt sich rekonstruieren, auf welchem Weg Mutanten in den Vogelsberg gelangten? Wurden sie beispielsweise von Reiserückkehrern „eingeschleppt“?

Die Herkunft der Varianten lässt sich nicht nachvollziehen, es handelt sich bei keinem Fall um Reiserückkehrer.

Gibt es derzeit eine Häufung von Infektionen?

Die Häufungen beobachten wir innerhalb der Familien. Schulen oder Kindergärten waren bisher nicht betroffen. Ausbruchsgeschehen wie im Nachbarkreis Fulda, wo diverse Firmen betroffen sind, konnten wir bisher nicht beobachten.

Wird mittlerweile jeder Corona-Test im Labor auch auf Mutationen hin untersucht?

Ob jeder positive Befund in jedem Labor auf Mutationen hin untersucht wird, kann nicht gesagt werden. In manchen Laboren erfolgt dies jedoch zu 100 Prozent, wir erhalten dann zeitnah eine Zweitmeldung.

Nach welchen Kriterien wird eine weitergehende Testung durchgeführt?

Liegt uns ein Hinweis auf Kontakt zu einem Virusvarianten-Fall vor, lassen wir die Probe auf das Vorliegen einer Mutation testen, beispielsweise bei Familienangehörigen oder engen Kontaktpersonen. Auch bei Verdacht auf eine erneute Infektion (zweiter Nachweis nach etwa drei Monaten) ziehen wir eine Virusvariante in Betracht.

Wie lange dauert es, bis das Testergebnis vorliegt?

Handelt es sich um eine variantenspezifische PCR, liegt das Ergebnis relativ schnell nach circa zwei Tagen vor. Bei einer Gesamtgenomsequenzierung kann das Ergebnis, je nach Auslastung des Labors, erst nach 14 Tage vorliegen.

Die britische Variante des Corona-Virus soll noch ansteckender sein und zu schwereren Krankheitsverläufen führen. Stimmt das?

Schwere Krankheitsverläufe sind im Moment bei unseren Fällen eher selten zu beobachten.

Was sollte beachtet werden?

Die Indexfälle erhalten zwei Wochen Quarantäne, danach erfolgt eine weitere Testung. Ist diese positiv, wird die Quarantäne verlängert. Auch die Familienangehörigen werden zum Ende der Quarantänezeit getestet. Ferner wird angeraten, auch in der Woche nach der Quarantänefrist noch Kontakte zu meiden, ein Gesundheitsselfmonitoring fortzuführen sowie eine strikte Einhaltung der Hygieneregeln.

4 Gedanken zu “Jede zweite Corona-Infektion im Vogelsberg auf Mutation zurückzuführen

  1. Die EU muss unbedingt ein Ausfuhr Stopp von Biontech Impfstoffen Richtung USA/ENGLAND per Dekret veranlassen, die Amerikaner bunkern was das Zeug hält bei uns betteln alle danach.

  2. Wie hart kann einen das Schicksal treffen ?
    Jetzt haben wir zwar einen unerwünschten “ BREXIT „, aber keinen erwünschten “ VIXIT “ !

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  3. warum wurde dann bei einer pressemitteilung die kennzahl einer anderen variante angegeben?

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