
Klimawandel hinterlässt sichtbare und noch nicht sichtbare Spuren in den WäldernForstamt Romrod plant Pflanzung von 140.000 neuen Bäumen
ROMROD (ol). In den Wäldern des Forstamts Romrod hat der Klimawandel sichtbare und noch nicht sichtbare Spuren hinterlassen. Für das laufende Jahr plant das Team vom Forstamt Romrod die Pflanzung von etwa 140.000 neuen Bäumen mit Schwerpunkt Eichen, Edellaubhölzer wie Ahorn, Kirsche und Elsbeere sowie Lärchen, Tannen und Douglasien.
In der Pressemitteilung des Forstamts Romrod heißt es, in Folge der großen Hitze und Trockenheit der letzten drei Sommer sind viele Bäume ganz einfach vertrocknet. Das passierte nicht nur bei jungen Bäumchen, die noch keine tiefreichenden Wurzeln hatten, sondern auch bei großen Bäumen. Besonders die in Hessen weit verbreitete Buche leide unter dem Wassermangel.
„Man sieht den Bäumen auf den ersten Blick nicht immer an, dass sie schon absterben“, so Forstamtsleiter Hans-Jürgen Rupp. Er ergänzt: „Wir schauen ganz genau hin. Manchmal sind die Kronen der Bäume noch grün, aber am Stamm platzt die Rinde ab. Das ist kein gutes Zeichen.“ Den Forstleuten bleibe dann nur, die Bäume zu fällen. Blieben sie stehen, müssten Wege für die Erholungssuchenden gesperrt werden, weil der Aufenthalt unter den absterbenden Bäumen einfach zu gefährlich wäre. Doch gerade jetzt in der Pandemie ziehe es viele Menschen in die Wälder, um einfach mal frische Luft zu schnappen und den Corona-Alltag hinter sich zu lassen.
„Jeder, der sich unter absterbenden Bäumen aufhält, begibt sich in Gefahr“, so Hartmut Kreie, Bereichsleiter Produktion, „das gilt natürlich auch für die Menschen, die im Wald arbeiten. Um die Wälder zu stärken, pflanzen wir heimische Baumarten, die mit Trockenheit besser zurechtkommen. Wir ergänzen die Baumartenvielfalt und streuen damit das Risiko.“
Für das laufende Jahr plant das Team vom Forstamt Romrod die Pflanzung von etwa 140.000 neuen Bäumen mit Schwerpunkt Eichen, Edellaubhölzer wie Ahorn, Kirsche und Elsbeere sowie Lärchen, Tannen und Douglasien, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Forstleute schauen sich jede Fläche einzeln an und entscheiden, ob, wann und wieviel gepflanzt werden muss. Dabei werde insbesondere auf den Buntsandsteinstandorten standortgerechte und klimaangepasste Naturverjüngung gerne übernommen.
Dass die Pflanzung klappt, hänge nicht nur vom Regen der nächsten Wochen ab. Forstpflanzen seien aktuell ein knappes Gut und im ganzen Land stark nachgefragt. HessenForst setze nur hochwertiges, zertifiziertes und zugelassenes Pflanzmaterial ein. „Immerhin legen wir jetzt den Grundstein für mindestens die nächste Waldgeneration. Unsere Enkel werden uns danken, dass wir heute auf Qualität setzen“, sagt Rupp.
Am 21. März stehen der Wald und sein Erhalt weltweit im Fokus. Rupp lädt Waldbesucher ein, sich auch vor Ort ein Bild zu machen. „Wir freuen uns über das große Interesse am Wald und an unserer Arbeit und beantworten Fragen gern! Aber wenn Sie eine Absperrung sehen, gehen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit bitte nicht weiter.“
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