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Grüne fordern ökologisch-nachhaltige Entwicklung des BahnhofsumfeldesEin katastrophaler Eindruck für einen so wichtigen Verkehrsknotenpunkt in Lauterbach

LAUTERBACH (ol). Um sich ein Bild über den Zustand des Lauterbacher Bahnhofsareals und der städtebaulichen Entwicklung des Gebietes entlang des Brenderwassers zu machen, trafen sich vor Ort – unter Beachtung geltender Corona-Regeln – Teilnehmer aus Fraktion und Ortsverband der Lauterbacher Grünen.

Die Tour startete am Bahnhofsvorplatz, führte vorbei an der alten Molkerei, über die ehemaligen Bahntrasse Richtung Südbahnhof und endete an der gerodeten Fläche zwischen den beiden benachbarten Kreiseln an der Bundesstraße nach Maar. Den Lauterbacher Kandidaten zeigte sich laut ihrer Pressemitteilung hierbei der dringende Sanierungsbedarf: Bahnhofsgebäude und Bahnsteiganlagen würden insgesamt einen katastrophalen Eindruck für einen so wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Stadt vermitteln.

Stadtrat Steffen Höhl gab einen Überblick über die zahlreichen Anträge und Initiativen der Grünen aus den letzten Jahren. Damals hätte die Stadt durch das besondere Engagement von dem damaligen Stadtrat Peter Zielinski die Chance gehabt, das Bahnhofsgebäude sehr günstig zu erwerben und den Bahnhof und das Umfeld in einen ansprechenden Zustand zu versetzen. Die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung erkannten laut Grünen diese Notwendigkeit und das Entwicklungspotential für den Bahnhofsbereich leider nicht.

Damals hätte die Versammlung den Initiativen der Grünen zur Gestaltung und Aufwertung des Bahnhofsgebäudes und der Gleisanlagen eine Absage erteilt. Damit seien Chancen zur frühzeitigen städtebaulichen Entwicklung vertan worden. „Deshalb freue ich mich, dass nach jahrelanger Blockade unserer Bemühungen inzwischen die Wichtigkeit der Weiterentwicklung des Bahnhofsareals auch von den anderen Parteien erkannt wurde“, so Jutta Jawansky-Dyroff.

Auch Renovierung des Gebäudes notwendig

Nach Auffassung der Grünen sind neben der angestoßenen Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit Bushaltestellen, Wendemöglichkeit sowie PKW- und Fahrradstellplätzen auch die Renovierung des Gebäudes zwingend erforderlich. Ziel müsse es sein, dass dies in Eigentümerschaft der Stadt erfolgen kann und Fahrkartenverkauf sowie Imbiss in das Gebäude integriert würden. Weiterhin sei ein zeitgemäßer, vor allem sicherer und barrierefreier Zugang zu Gleisen und Zügen überfällig – hier sei auch die Bahn gefordert.

„Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sollen Begrünung und blühende Flächengestaltung beitragen. Dies ist uns Grünen bei der Planung des Areals ein besonders wichtiges Anliegen“ unterstreicht Jutta Jawansky-Dyroff und Steffen Höhl ergänzt: „Die vorliegenden Überlegungen für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes und die Machbarkeitsstudie zur Gebäudenutzung zeigen positive Ansätze. Darauf aufbauend muss, auch unter Einbeziehung von Fördermöglichkeiten, die Weiterentwicklung und Umsetzung am Bahnhof zügig vorangetrieben werden.“

„Bei der Begehung des Gewerbegebietes entlang der Straße „Am Brennerwasser“ zeige sich, dass ein Gesamtkonzept zur Entwicklung des Areals zwingend notwendig sei, um vorhandene und zukünftige Nutzung aufeinander abzustimmen“, meint Daniel Schmidt. Dr. Stefan Winter ergänzt: „Auch baurechtlich müssen hier die Interessen von Wohnen, gewerblicher Nutzung und Eventgastronomie aufeinander abgestimmt werden, um spätere Konflikte, zum Beispiel durch mangelnden Schallschutz, zu vermeiden.“ Nach Erfassung der Eigentumsverhältnisse der teilweise leerstehenden und stark sanierungsbedürftigen Gebäude müssten nun endlich Vorschläge zur städtebaulichen Entwicklung des Gebietes erarbeitet werden, meinen die Grünen.

Mischung von Arbeiten und Wohnen

Andere Flächen hingegen sind versiegelt ohne erkennbare Nutzungsnotwendigkeit. Dazu betont Dr. José Jaraba Molt: „Ziel soll eine Mischung von Arbeiten und Wohnen mit attraktiven und sicheren Aufenthaltsorten und -wegen sein. Aufgrund der guten Anbindung sollten auch anmietbare Arbeitsplätze eine Rolle spielen. Bürger sollen sich beim Wohnen, Arbeiten und Begegnen auch in diesem Teil der Stadt wohlfühlen können.“

Der im beauftragten Radwegekonzept vorgeschlagene Rad- und Fußgängerweg entlang der alten Bahntrasse zum Südbahnhof soll nach Auffassung der GRÜNEN ebenfalls eine zentrale Rolle spielen, da dies eine schnelle und unkomplizierte Verbindung hin zu den Einkaufsmärkten, zum Finanzamt sowie dem Vulkanradweg ist. „Gerade auch im Bahnhofsumfeld zeigt sich wie an anderen Stellen in und um Lauterbach, dass vormalige Fußwege gekappt wurden. Wie das genannte Radwegekonzept ist auch ein Fußwegekonzept dringend notwendig“, so Dr. Ulla Mikota, die sich für die Grünen zukünftig verstärkt darum kümmern wird.

Die Grünen in Lauterbach wollen sich laut ihrer Pressemitteilung weiterhin mit aller Kraft für die Entwicklung des Bahnhofes und seines Umfeldes als attraktives Tor zur Stadt unter ökologisch-nachhaltigen Aspekten einsetzen. Ziel sei es, hier einen „angenehmen und sicheren Aufenthalts- und Begegnungsort“ zu schaffen, der zudem Arbeitsplätze und Wohnen an diesem Verkehrsknotenpunkt sinnvoll miteinander verknüpfe und die wirtschaftliche Weiterentwicklung voranbringe.

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