Schüler der AvH beteiligen sich an der Aktion „Kinderzukunft“Kindern die Freude schenken, die man selbst empfindet
LAUTERBACH (ol). „Wir haben alles, was wir brauchen und mehr – darum schenken wir Kindern in Not gerne etwas“. Die Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule wissen, dass sie in einem reichen Land leben – weder Schulsachen noch Kleidung noch Spielzeug sind knapp. Wohlstand und Armut thematisierten in diesen Tagen viele Lehrkräfte an dem Lauterbacher Gymnasium, der Grund dafür: Seit vielen Jahren nimmt die Schulgemeinde an der Aktion „Kinderzukunft“ teil, die unter der Schirmherrschaft von Familienministerin Franziska Giffey steht und immer in der Weihnachtszeit Päckchen an bedürftige Kinder in Osteuropa verteilt.
„Es ist eine freiwillige Aktion, an der sich in jedem Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler beteiligen“, so Organisator Sebastian Recklies. Ihn freut es besonders, dass auch in diesem Jahr, in dem viel Zeit und Energie in die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie fließt, das Engagement der Schülerschaft nicht hinter den Vorjahren zurückbleibt. Und so konnte man bis vor wenigen Tagen noch mehr als hundert fein verpackte Pakete im Foyer der Aula stehen sehen, die auf ihren Transport warteten. Darin: kleine Sachen, die Kindern Freude machen.
„Vieles, was für uns selbstverständlich ist, ist für Kinder in Rumänien oder Bosnien unerschwinglich. Und für uns ist es kein großer Aufwand“, sagen beispielsweise die Schülerinnen und Schüler der Q3 aus dem Ethik-Kurs von Sebastian Recklies. Von ihrem eigenen Geld haben sie Süßigkeiten, Stifte, Hefte, Bastelsachen und viele andere Dinge gekauft, von denen sie hoffen, dass sie vor Ort Freude schenken. „Den jungen Leuten hier ist bewusst, dass in den Ländern Osteuropas auch die Pandemie nicht so bewältigt wird wie hier. Oft kann der Staat kaum einspringen und die Armen leiden noch mehr“, beschreibt Recklies eine Motivation seiner Schülerinnen und Schüler.
Einige der 17- bis 18-Jährigen haben schon mehrfach für die Aktion gepackt, andere sind erstmals dabei. „Ich habe mich daran erinnert, wie ich mich selbst als Kind gefreut habe, wenn ich ein Päckchen bekommen habe – mit meinem kleinen Geschenk möchte ich jetzt einem anderen Kind Freude schenken“, gibt Mansooreh Pajdam als Grund für ihr Engagement an.
Mit dabei ist auch der Englischkurs der Q1 von Gerhard Steinebach. Wie ihre Mitschüler packen sie ihre Geschenke ein und wären gerne dabei, wenn die Kinder in den anderen Ländern sie auspacken. „Man sieht, dass es den Schülerinnen und Schülern selbst guttut, Gutes zu tun“, findet Steinebach, der von wachsender Freude bei den jungen Leuten berichtet, je weiter die Aktion fortschreitet. „Außerdem stärkt es den Kurszusammenhalt , wenn man gemeinsam etwas so Sinnvolles tut, wie anderen zu helfen.“
Ganz offensichtlich profitieren auf diese Art also nicht nur die Beschenkten, sondern auch die Schenkenden. In Steinebachs Kurs kommen nicht nur die Gaben der Schülerinnen und Schüler in die Päckchen. Es gibt auch eine ganze Auswahl an selbstgestrickten Mützen und Socken, die die Oma einer Schülerin beigesteuert hat, und die diese Pakete zu etwas ganz Besonderem machen.
Doch ganz gleich, ob nun mehr Schulsachen in den Päckchen sind, mehr Süßigkeiten, Mal- oder Bastelsachen oder auch ein wenig Kosmetik oder Modeschmuck – dass die Kinder in Rumänien, Bosnien und der Ukraine sich darüber freuen, darf man wohl annehmen. Und darüber freuen sich dann auch die Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule.
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