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Stadt Alsfeld organisierte Nikolaus-Überraschungsbesuch in der Kernstadt und den Ortsteilen14 Nikoläuse für strahlende Kinderaugen

ALSFELD (ls). Alsfelder Nikoläusinnen und Nikoläuse hatten am Nikolaustag eine gemeinsame Mission: Den kleinen Alsfeldern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Statt selbst im kleinen Kreise der Liebsten den Tag zu verbringen, haben 14 Alsfelderinnen und Alsfelder im ganzen Stadtgebiet Geschenke verteilt – natürlich verkleidet als Nikolaus.

Die Geschenke sind gepackt, der rote Mantel übergeworfen und die Nikolausmützen sind aufgesetzt: Am Sonntag verwandelte sich die Alsfelder Stadthalle für ganz kurze Zeit in eine Weihnachtswerkstatt. Auf den Tischen stehen verteilt in der ganzen Halle bunt verpackte Geschenke – und vor der Halle tummeln sie sich schon: Nikoläusinnen und Nikoläuse. 14 Stück sind es an der Zahl, die dem Aufruf der Stadt gefolgt waren, um den Kindern der Stadt auch im Coronajahr eine kleine vorweihnachtliche Freude zu machen.

Es ist schon einige Wochen her, als die Stadt Alsfeld zur Aktion aufrief und sich auf die Suche nach freiwilligen Nikoläusinnen und Nikoläusen machte. „In diesem Jahr haben besonders die Kinder sehr viel zurückstecken müssen. Da wollten wir erreichen, dass sie wenigstens um die Weihnachtszeit ein paar freudige Erinnerungen haben“, erklärte Wirtschaftsförderer Uwe Eifert, der sich gemeinsam mit seinem Team aus der Stadtverwaltung um die Organisation kümmerte. Ziel war es, dass die in Alsfeld gekauften Geschenke zu Nikolaus auch in diesem Jahr von städtischen Nikoläusen gebracht werden – nur eben direkt vor die eigene Haustüre und unter gebotenen Abständen.

Für eine kurze Zeit verwandelte sich die Stadthalle in einer Weihnachtswerkstatt voller Geschenke. Fotos: ls

Bereits im vergangenen Jahr gab es eine ähnlich Aktion der Stadt, nur dass dabei die Geschenke noch vom Nikolaus und seinen Rentieren direkt auf den Weihnachtsmarkt gebracht wurden. Mehr als 400 Geschenke wurden damals verteilt, in diesem Jahr war das natürlich nicht möglich. Zum einen fällt der Alsfelder Weihnachtsmarkt aus, zum anderen sollen Kontakte reduziert werden. „Wir wollten den Kindern aber trotzdem ein Lächeln ins Gesicht zaubern und haben uns hier ein besonderes Konzept überlegt“, erklärte Eifert.

Den Nikolaus umarmen oder ein Bild mit ihm machen war also in diesem Jahr nicht erlaubt und auch die Geschenke wurden nicht direkt übergeben. Stattdessen wurden die Geschenke vor der Haustür abgelegt und der Nikolaus klingelte, Zeit für Gedichte oder Lieder sollte es aber trotzdem geben geben. „Die Zeit muss einfach sein. Die Kinder sollen die Gelegenheit haben mit dem Nikolaus zu sprechen und vielleicht ein Lied zu singen“, sagte Eifert. Für jede Tour habe man entsprechend pro Nikolaus nur höchstens zehn Besuche geplant.

121 Nikolausüberraschungen wurden ausgefahren

Ganz so viele Geschenke waren es in diesem Jahr zwar nicht, aber dennoch kamen immerhin 121 kleine Päckchen zusammen, die aufgeteilt in 14 verschiedenen Touren in der Kernstadt und den Stadtteilen verteilt wurden. „Ziel war es, dass wir mindestens zehn Nikoläuse haben, am Ende haben sich insgesamt 24 Freiwillige gemeldet. Wir sind überwältigt von dem Engagement der Menschen, die hier etwas für das Gemeinschaftsgefühl tun und möchten uns nochmal herzlich bedanken“, sagte Eifert nach der Einweisung und Touren-Aufteilung.

Die Geschenke wurden dann noch zusammengepackt und los ging es auf Nikolaustour.

Einer von den 14 Alsfelder Nikoläusen war Edgar Merle, der Ortsvorsteher von Eudorf, der in diesem Jahr dafür zuständig war, die Eudorfer Kinder als Nikolaus zu überraschen. „Wenn es darum geht, Menschen eine Freude zu machen, dann bin ich doch dabei“, merkte er an. Wenn er die Zeit dafür habe, dann wolle er sich an guten Aktionen beteiligen – und die Nikolausaktion der Stadt sei eine solche.

Nikolaus Wilfried Eckstein ist seit über 10 Jahren auf Tour

Und auch Alsfelds bekanntester Nikolaus durfte bei der Aktion natürlich nicht fehlen: Wilfried Eckstein besuchte am Sonntag die Kinder aus Eifa und Lingelbach. Seit vielen Jahren ist der heute 81-Jährige schon als Nikolaus auf Tour, nimmt sich seit jeher – natürlich in Abstimmung mit seiner Frau – jedes Jahr auf neue Zeit, um in die schwarzen Stiefel und das rote Gewand zu schlüpfen. „Es gibt nichts Schöneres als die strahlenden Kinderaugen voller Freude“, erklärt er.

Früher einmal lenkte Eckstein Reisebusse, fuhr die Passagiere durch ganz Europa. „Ich war schon immer ein Mensch, der gerne und viel Kontakt zu andere Menschen gesucht hat“, sagt er. Das schätze er besonders in seiner Arbeit als Nikolaus zur Weihnachtszeit, durch die er Gespräche mit vielen unterschiedlichen Menschen führen könne, egal ob Jung oder Alt.

Nikolaus Winfried Eckstein ist Stadtbekannt. Seit über zehn Jahren überrascht er zur Weihnachtszeit.

Nach über zehn Jahren kennt sich Eckstein in dem Job als Nikolaus als bestens aus, dieses Mal habe er sich sogar nochmal extra vorbereitet und die Eltern der Kinder vorab kontaktiert. „Da sammle ich immer kleine Anekdoten, die ich dann aus meinem goldenen Buch vorlese“, erzählt der Hobby-Nikolaus. Den Kindern erzähle er immer, dass die Engelchen ihm all das in sein Buch schreiben würden.

Wichtig ist ihm vor allem eines: „Die Kinder sollen sich freuen, wenn sie den Nikolaus sehen und keine Angst haben. Das wär nicht gut.“ Das sei ihm als Kind schon passiert. An diesem Sonntag jedenfalls soll das anders laufen, erklärt er, packt die Geschenke ein, zieht sich den wuscheligen Bart auf und macht sich als Nikolaus auf zu den Kindern nach Eifa und Lingelbach. Die nämlich, so wie insgesamt 121 Kinder rund um Alsfeld, warteten sicherlich schon auf den Besuch der 14 Alsfelder Nikoläusinnen und Nikoläuse, die allesamt an diesem Tag eine Mission haben: Den Kindern in der Vorweihnachtszeit ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

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