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Weiterbau der A497. Einsatztag im Dannenröder Wald: Polizei zieht Bilanz

DANNENROD (ol). Seit 47 Tagen ist die Polizei rund um den Lückenschluss und Weiterbau der A49 im Einsatz, seit sieben Tagen sind die Einsatzkräfte im Dannenröder Wald. Am Ende des Einsatztages zieht die Polizei eine Bilanz: Lock-on-Vorrichtungen, ein kleinerer Brand, mehrere Ermittlungs- und Ordnungswidrigkeitenverfahren und eine friedliche Versammlung.

Sowohl im nördlichen, als auch im südlichen Bereich des Waldes sei die Polizei an diesem Montag im Einsatz gewesen. In der Pressemitteilung heißt es, Ziel sei es dabei gewesen Gefahrenquellen zu identifizieren. Entsprechend seien verbotene Bauten und Barrikaden beseitigt und ausgehobene Gräben und Löcher aufgefüllt worden, um Rettungswege wieder nutzbar zu machen und auch die Arbeiten am Logistikbereich wurden fortgesetzt.

Am Vormittag hätten drei Personen ihre Hände in sogenannte Lock-on-Vorrichtungen gesteckt, also in leere Rohre, die im Boden einbetoniert sind. Die Personen konnten aus diesen Vorrichtungen befreit und anschließend festgenommen werden. Die Besatzung des Polizeihubschraubers entdeckte außerdem bereits am Morgen einen Brand am nördlichen Waldrand in der Nähe der B62. Unbekannte sollen dort einen Holzhaufen entzündet haben, den die Polizei kontrolliert abbrennen ließ, da durch die Entfernung keine weitere Gefahr bestand.

Auf einem Waldweg im nördlichen Teil kam es während einer angemeldeten Demonstration zu einer Annäherung an Baumaschinen, die ursprünglich geplante Umstellung einer Baumaschine konnte nicht gewährt werden, da sich diese im Sicherheitsbereich befand. Nachdem in Absprache mit der Versammlungsbehörde ein Kompromiss gefunden werden konnte, kehrten die Teilnehmer nach kurzer Zeit wieder Richtung B62 zurück, wo sie nach einem friedlichen Verlauf ein Ende nahm.

Gegen 15 Uhr sei es allerdings erneut zu einem Angriff auf die Einsatzkräfte gekommen. Diese seien aus einer Gruppe heraus mit Zwillen und Pyrotechnik beschossen worden, verletzt wurde niemand. Allerdings wurden mehrere Personen festgenommen. Im Rahmen einer Festnahme seien die Einsatzkräfte von einem Ausbaugegner bespuckt worden. Die Bilanz der Polizei: 38 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Weiterhin wurden zwei Ermittlungs- und 43 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Am Vormittag vermeldeten Polizei und Staatsanwaltschaft bereits ein eingeleitetes Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung im Amt gegen einen Polizeibeamten. Dieser hatte ein Seil zerschnitten, wodurch ein Tripod zusammenbrach und eine junge Aktivisten verletzt wurde. Auch an diesem Montag vermelden die Aktivisten via Twitter, dass es erneut zu einem ähnlichen Vorfall gekommen sei.

Außerdem teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit, dass zwei Aktivisten wegen des dringenden Verdachts des Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall sowie der versuchten beziehungsweise vollendeten gefährlichen Körperverletzung in Untersuchungshaft sitzen.

Zwei Aktivisten in Untersuchungshaft

13 Gedanken zu “7. Einsatztag im Dannenröder Wald: Polizei zieht Bilanz

  1. Nicht außergewöhnlich die Bilanz!
    Ähnlich wie bei allen früheren Demonstrationen und Protesten zu Projekten wie Atomenergie,Umwelt Klima und Verkehr.
    Und in einem Rechtsstaat nichts außergewöhnliches,und sollte selbstverständlich sein.
    Die Demonstranten sowie Aktivisten haben sich aber selbstverständlich auch rechtsstaatlich zu verhalten, wer das nicht will, und Polizei oder andere Beteiligte angreift, gehört schwer bestraft.
    Demonstrationen der letzten Tage,gegen die Corona Maßnahmen der Regierung mit erheblichen Gewalt Potenzial, sollten uns mehr Sorgen machen.
    Im Gegensatz dazu haben die Demonstrationen zur A49 ihre Berechtigung. Bei 420 tausend Toten auf Grund der Klima Erwärmung in den letzten Jahren, und eines immer bedrohlicher werdenden Klimawandel für die Menschen laut des Roten – Kreuzes sehe ich das mit dem Weiterbau der A49 ganz genau so.

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  2. So langsam ist es auch an der Zeit hier nicht mehr von Aktivisten zu schreiben. Das sind Verbrecher, die in diesem Wald wohnen. Und jeder, der sich nicht ganz klar von diesen Leuten distanziert, ist in meinen Augen auch nicht mehr ernst zu nehmen.

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  3. Die Polizisten*innen tun mir leid, dass sie sich jeden Tag aufs Neue mit den sogenannten Aktivisten herumärgern müssen. Meines Erachtens wurde genug demnonstriert, die Aktivisten sollen endlich abziehen oder glauben die noch wirklich, dass die Rodungs- bzw. Baumaßnahme abgebrochen wird??!!

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    1. Torsten Huebner.
      Genau schaffen wir die Menschenrechte und das Grundgesetz einfach ab, die Vernichtung unserer Waelder und unseres Grundwasser sind einfach wichtiger als das Recht auf Meinungsfreiheit

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      1. Alsfelder, gegen einen friedlichen Protest spricht rein gar nichts, aber dafür wären dann auch nicht mehre Hundertschaften an Polizisten notwendig. Es ist nur nicht friedlich und das regt nicht nur mich auf!

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    2. @Thorsten Hübner:
      an Ihrem letzten Satz erkennt man eindeutig, dass Sie niemals auch nur mit einer Person aus dem Wald gesprochen haben. Der Mehrzahl ist bewusst, dass sie die Baumaßnahmen nicht verhindern können. Sie wollen diese ja auch nur so lange wie möglich hinauszögern und vor allem auch alle Menschen wachrütteln, dass ein „weiter so“ nicht möglich ist. Wir als Gesellschaft schaufeln uns unser eingenes Grab. Aber das wollen die absoluten Beführworter dieser Autobahn gar nicht hören. Ob die Polizisten mir leid tun weiß ich nicht so recht. Da kann man auch den den Standpunkt haben: Augen auf bei der Berufswahl. Wenn sie sich einen andern Beruf ausgesucht hätten, bräuchten sie sich auch nicht „mit den Aktivisten rumärgern“.

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  4. „Überlegt euch gut, ob ihr euch mit uns anlegen wollt“
    Das ist das Motto der Aktionsgemeinschaft. So liest sich dann auch der Bericht der Polizei für – 1 Tag! 38 Personen in Gewahrsam genommen, 43 Ordnungswidrigkeitsberfahren eingeleitet, 2 Personen wegen Landfriedensbruch verhaftet. Wer hält denn so was für okay? Wer hat die denn bestellt?
    170 Personen werden festgehalten, weil Sie ihre Identität nicht preisgeben? An deren Fahrzeugen sind die Nummernschilder zugehängt? Das passt zu denen. Da ist kein friedlicher Protest gegen die Baumaßnahmen gewollt. Schlimm, das die Medien das nicht interessiert, aber wenn ein Polizist aus Versehen ein nicht gekennzeichnetes Seil löst, und eine Protestlerin von einem Gestell fällt, da berichten die alle darüber. (NTV, Tagesschau, HR) Noch was. Wie kann denn die Stadt Homberg nicht mitbekommen, das im Wald 100 Baumhäuser gebaut werden? Ohne Genehmigung! Ist dafür die „eine Stadträtin“ zuständig? Nach wie vor ein dickes Lob an die Polizei aus ganz Deutschland im Einsatz gegen diese Chaoten, und eine dicke Schelte an die Politik, die ihre Mittel in dieser unsäglichen Angelegenheit nicht nutzen will, um den Disput mit diesen Menschen zu beenden, damit die A49 weitergebaut werden kann.

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  5. Einen Polizisten bespuckt man nicht. Egal was man von der Autobahn hälft. Wer so vorgeht, kann froh sein, dass wir eine solche Kuschel-Polizei haben.

    Würde die Polizei wirklich absichtlich Terrorist*innen verletzen, hätten wir doch schon seit Wochen jeden Tag 8 Abstürze. Aber um so weit zu denken reicht es bei den Öko-Terroristen einfach nicht.

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    1. Wo wurde ein olizist bespuckt?
      Gibt es dafuer eine unabhaengige Quelle oder nur die Fake News der Polizei. Das die Polizei offen lügt, hat sie ja Sonntag bewiesen.
      Wuerden Polizisten weiter Sicherungsseile durchschneiden und das Leben von anderen Menschen gefaehreüden muesste der Staatsanwalt in Giessen diese Polizisten und deren Vorgesetzte festnehmen lassen und dem Haftrichter vorfuehren
      hren.

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  6. Gibt es auch eine unabhaengige Berichterstattung, oder muessen wir uns weiter die Luegen der Polizeipropaganda gefallen lassen?
    Wann werdene die verantwortlihen fuer die gestrigen Luegen der Polizei abgeloest und fuer ihre Unwahrheiten zur Verantwortung gezogen?

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    1. Wann werden denn endlich mal die Verantwortlichen für das Steine- und Scheißewerfen zur Rechenschaft gezogen?

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