Ein Besuch bei Irina Bogucanin im Pranger am Schwälmer BrunnenMit Leidenschaft Gastronomin
ALSFELD (akr). Sie hat einen Neuanfang gewagt – und das trotz Corona-Krise: Irina Bogucanin, die ehemalige Pächterin des „Kännchens“ in der Obergasse, hat seit knapp einem Monat dem Pranger am Weinhaus wieder Leben eingehaucht. Wie sind die ersten Wochen verlaufen? Oberhessen-live hat der Gastronomin einen Besuch abgestattet.
Irina Bogucanins Augen strahlen, als sie einer Tischgruppe gerade ein Runde eisgekühlte Aperol Spritz‘ serviert. Sie ist glücklich. Endlich kann sie ihre Leidenschaft für die Gastronomie wieder ausleben. Seit über 20 Jahren ist Bogucanin nun schon mit Leib und Seele in der Gastronomie tätig. „Ich stecke mein ganzes Herz hier rein“, lächelt sie, während man im Hintergrund den Schwälmer Brunnen plätschern hört.
Das kleine Restaurant am Weinhaus ist an diesem sonnigen Tag gut besucht. Bis auf einen Tisch im Außenbereich ist jeder Platz besetzt. Seit dem 3. Juli hat der Pranger unter Irina Bogucanin nun wieder geöffnet, nachdem die Räumlichkeiten knapp eineinhalb Jahre leer standen. Mitten in der Corona-Krise hat sie also einen Neuanfang gewagt – wenn auch nicht freiwillig. Durch den Brand in der Obergasse am 30. März diesen Jahres musste sie ihrem geliebten „Kännchen“ den Rücken kehren. Zu groß waren die Schäden, die der Dachstuhlbrand hinterlassen hat.
Zwei Jahre lang steckte sie ihr ganzes Herzblut in die kleine Kneipe. „Es war immer viel los. Wir waren wie eine Familie. Teilweise musste ich sogar mit Reservierungen arbeiten“, erzählt sie und huscht zu einer Touristengruppe, die es sich gerade im Außenbereich gemütlich gemacht hat. Immer wieder schaut sie, ob ihre Gäste alle zufrieden gestellt sind. Sie nimmt die Bestellung der Gruppe auf und nicht mal zwei Minuten später stehen Cola, Apfelwein und Bier schon auf dem Tisch.
Momenten sind alle Pranger-Gäste wunschlos glücklich, genießen ihre Getränke und das sonnige Wetter. Irina Bogucanin und ihr Küchenchef kümmern sich ganz alleine um die Bewirtung der Besucher. Keine einfache Aufgabe, den Gastro-Alltag nur zu zweit zu bewältigen, doch die Pächterin liebt ihren Job. Sie arbeite einfach sehr gerne mit Menschen und sei auch zufrieden, wie es aktuell in ihrem neuen Restaurant laufe.
Angst vor dem Neustart Mitten in der Corona-Krise habe sie nicht gehabt. „Ich bin realistisch. Ich probiere es einfach, gebe mir ganz viel Mühe. Man muss sich auch mal etwas trauen“, erzählt sie. Wenn sich eine Türe verschließe, dann gehe eine andere wieder auf. Und das ist eben jetzt der Fall. Die Kännchen-Tür hat sich geschlossen, die Tür des Prangers sich geöffnet.
Anders als im Kännchen bietet Bogucanin in ihrem neuen Lokal auch Speisen an. „Ich wollte, dass jeder hier etwas zu essen findet“, lächelt sie. Deshalb sei die Speisekarte auch bunt gemischt: Suppen, verschiedene Vorspeisen, Pasta, Hauptgerichte mit Lamm-, Kalb-,Schweinefleisch oder Fisch, bis hin zum klassischen Schnitzel und Rumpsteak – und für den süßen Hunger dürfen auch Desserts wie Crepes, Panna Cotta oder Eis nicht fehlen. „Da ist hoffentlich für jeden etwas dabei“, freut sich die Gastronomin und kümmert sich wieder um das leibliche Wohl ihrer Gäste.
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