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Online-Andacht zum Wochenende mit Pfarrer Michael Gütgemann in der Evangelischen Kirche in AngersbachSegen und Fluch in der Corona-Zeit

ANGERSBACH. Für einige Menschen sind die Einschränkungen der Corona-Zeit ein Fluch, für andere ist es eine Zeit zum Durchatmen, eine willkommene Pause. Entschleunigung und Reflexion, das eigene Handeln und den eigenen Lebensweg überdenken und sich neu sortieren. Für viele bietet die Corona-Zeit also auch eine Chance des Luftholens, des Innehaltens. Wie viel Segen und wie viel Fluch in dieser Zeit steckt, darüber spricht Pfarrer Michael Gütgemann in der Evangelischen Kirche in Angersbach in der Andacht zum Wochenende.

Ein Gedanke zu “Segen und Fluch in der Corona-Zeit

  1. …aber halte dein Boot von den Felsen fern!

    Corona – Fluch oder Segen? Man ahnt es schon: Am Ende der Andacht von Pfarrer Michael Gütgemann, ist es eben beides; Fluch U-N-D Segen. Die einen sagen so und die anderen sagen so. Die Kirchen sitzen quasi zwischen den Stühlen und werden für ihre dialektische Position nicht gerade belohnt. Was sollen die Menschen mit Botschaften anfangen wie: „Gott gibt euch die Widerstandskraft (Resilienz), die ihr braucht, um die von ihm auferlegten Prüfungen zu bestehen. Der Mensch wird sozusagen aus Prinzip gequält. Nur die Harten kommen in den Garten. Die Kirchenaustritte sind daher seit Corona auf einem Rekordhoch. Von wegen: Not lehrt Beten. Not leert die Kirchen, nicht nur wegen des Abstandsgebots. Und das mit der Widerstandskraft lässt sich nicht verallgemeinern. Da kennt jeder Gegenbeispiele, die betroffen machen (https://www.focus.de/politik/deutschland/ermittler-gehen-von-suizid-aus-hessens-finanzminister-thomas-schaefer-tot-an-ice-strecke-gefunden_id_11825326.html). Und noch haben wir die Pandemiekrise ja nicht hinter uns. Der Kölner Spruch: „Et hätt noch immer jot jejange…“ gilt eher als Zeichen sträflicher Leichtlebigkeit denn als Ausweis weiser Vorausschau oder seriöser Lebensplanung. Und wenn Ex-Kommunarde und hanfseliger Bürgerschreck Rainer Langhans den gesamtgesellschaftlichen Entschleunigungsgewinn infolge des Lungen-Keims preist, sieht jeder sofort die Kehrseite für die weniger Privilegierten: Je mehr nämlich das öffentliche Leben in Agonie fällt, müssen die anderen doppelt und dreifach rödeln, um neben dem Job nun auch noch in der Zwei-Zimmer-Wohnung die Kinder zu beschulen und den Jüngsten die Kita zu ersetzen…

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