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Aus Jugendklimakonferenz entsteht Idee für neues Projekt: „Klimakids“Jugend will Kindern Vielfältigkeit der Natur näherbringen

ANGERSBACH (ol). Rund 35 Klimabotschafter sowie zahlreiche Interessierte im Alter zwischen 13 und 66 Jahren aus dem Vogelsbergkreis, verschiedenen Städten Deutschlands sowie aus Mexiko, Argentinien, Togo, Indien und Brasilien hatten im Oktober letzten Jahres an der Internationalen Jugendklimakonferenz des Evangelischen Dekanats Vogelsberg teilgenommen. Vier Tage lang wurde in Hopfmannsfeld unter dem Titel „Fleisch, Karotte, Käfer – Ernährungsstile der Zukunft“ gemeinsam gelernt, diskutiert, hinterfragt, ausprobiert, gekocht, gegessen, getanzt und gelacht. Daraus entstanden ist jetzt ein neues Projekt: die „Klimakids“.

Die Idee zu den „Klimakids“ stammt von vier Jugendlichen aus Lauterbach, die gemeinsam an der Jugendklimakonferenz teilgenommen hatten: Lara Fahrenbach (17), Regina Eurich (15), Felix Wagner (15) und Jakob Rivinius (16) von der Evangelischen Jugend im Dekanat Vogelsberg wurden von ihren Eindrücken von der Jugendklimakonferenz zu ihrem Projekt inspiriert. „Uns wurde in Hopfmannsfeld bewusst, dass Kinder und Jugendliche Interesse daran haben, sich intensiver mit der Pflege, Ernte und Verarbeitung von Lebensmitteln auseinanderzusetzen und dass sie gerne das Jahr im Garten gemeinsam erleben möchten“, sagt Lara Fahrenbach.

Bei verschiedenen Spielen auf der gegenüberliegenden Wiese des Gartens konnte sich die Gruppe kennenlernen und an der frischen Luft auspowern. Alle Fotos: Patricia Luft

Ziel der „Klimakids“ sei es, Kinder von Garten und Natur zu begeistern. „Wir wollen die Vielfältigkeit der Natur an Kinder weitergeben, damit sie eine Verbindung zu ihr herstellen können“, erklärt die 17-Jährige.

Soziales Projekt statt Religionsunterricht

Angebunden ist das Projekt an das Sozialpraktikum der Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach. Im Rahmen dessen haben die Jugendlichen die Möglichkeit, in der Zeit, in der normalweise der Religionsunterricht stattfinden würde, ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung zu absolvieren. Lara Fahrenbach, Regina Eurich, Felix Wagner und Jakob Rivinius machen dies bei der Jugendarbeit des Evangelischen Dekanats Vogelsberg. Betreut werden sie von Dekanatsjugendreferentin Kristina Eifert.

Jetzt ist das Projekt in Angersbach erfolgreich gestartet, 16 Kinder waren zu dem Kennenlerntreffen in den Gemüsegarten gekommen, den eine Kirchenvorsteherin für zur Verfügung gestellt hat. Hier sollen künftig verschiedene Gemeinschaftsprojekte stattfinden, zum Beispiel in Kooperation mit dem Angersbacher Kindergottesdienst oder mit dem Teenie-Treff „CUX“ – Chillen unter’m Kreuz. „Der Vernetzungsaspekt innerhalb der Kirchengemeinde und des Dekanats liegt uns auch bei diesem Projekt besonders am Herzen“, erklären die beiden Dekanatsjugendreferentinnen Jutta Marth-Steckenreuter und Kristina Eifert, die das Projekt begleiten.

Nachdem die Kinder die kleinen Baumscheiben abgeschmirgelt haben, gestalteten sie mit Acrylfarbe ihre ganz individuellen Namensschilder.

Die Idee sei auch, künftig verschiedene Vereine und Institutionen mit ins Boot zu holen. „Es gibt viele Gemeinden mit Gartengrundstücken, die sich vorstellen können, dass darauf etwas passiert“, erklärt Eifert. „Wir sammeln derzeit einen Pool an Projektkonzepten, wie man gemeinsam etwas anpflanzen kann mit Älteren, Jüngeren, Geflüchteten und Familien.“

Gemeinsam im Einsatz für Umwelt und Tiere

Warum sie bei dem Treffen der „Klimakids“ sind, da waren sich Elias (8), Franziska (8) und Amelie (7) aus Lauterbach einig: „Wir wollten hier gerne mitmachen, weil man hier zusammen so viele schöne Sachen für die Umwelt und für Tiere macht.“ Zunächst erarbeitete die Gruppe Regeln und Ideen, wie sie miteinander sowie mit Natur und Tieren umgehen möchten und was die Gruppe zusammen im kommenden halben Jahr erarbeiten und gestalten will. Nach ein paar Kennenlern- und Auspowerspielen auf der gegenüberliegenden Wiese des Gartens gab es für alle bei einem kleinen Lagerfeuer Kekse und Punsch. Anschließend bemalten die Klimakids kleine Baumscheiben, um diese als Namensschilder zu verwenden.

Felix Wagner (r.) zeigt den Kindern, wie sie die kleinen Baumscheiben abschmirgeln und anschließend bemalen können.

Gemeinsam wollen Lara Fahrenbach, Regina Eurich, Felix Wagner und Jakob Rivinius mit den Kindern jetzt bis Oktober jeden ersten und dritten Dienstag im Monat Basteln, Bauen, Gärtnern, Kochen, Zeit mit Tieren verbringen, Spielen, Singen, Malen, Entspannen, Essen und Recyclen. „Es ist sinnvoll, dass die Kinder einen ganzen Zyklus miterleben, wenn wir gemeinsam Blumen, Kräuter, Obst und Gemüse anpflanzen wollen – damit die Kinder den ganzen Prozess vom Säen bis zur Ernte miterleben“, erklärt Regina Eurich.

Hatten die gemeinsame Idee für das Projekt „KIimakids“: (v.l.) Lara Fahrenbach, Felix Wagner und Regina Eurich. Es fehlt: Jakob Rivinius.

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