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Erste Bewohner sollen einziehen - Einrichtungsleitung Regina Moritz löste Arbeitsvertrag aufHaus Schlossblick soll am 3. Februar endlich mit Leben gefüllt werden

ExklusivROMROD (akr). Am 3. November wurde das Seniorenwohnheim Haus Schlossblick feierlich eröffnet, auf die Bewohner allerdings wartet man seither vergebens. Das soll sich aber bald ändern: Am 3. Februar, genau drei Monate nach der Eröffnungsfeier, soll der Einzug beginnen. Die Leiterin des Heims kündigte jedoch bereits ihren Vertrag – „aus persönlichen Gründen“, wie es heißt.

Eigentlich sollten die ersten Bewohner schon am 1. Oktober vergangenen Jahres einziehen. „Der sportlich anvisierte Termin wurde verschoben, weil die Betriebserlaubnis noch nicht vorliegt, es finden derzeit noch Abstimmungen mit den Genehmigungsbehörden statt“, sagte Oliver Pappert im Dezember Oberhessen-live. Pappert ist der Geschäftsbereichsleiter Stationäre Altenhilfe im St. Elisabeth Verein Marburg – dem Betreiber des ehemaligen Seniorenwohnprojekts Luwia, das nun Haus Schlossblick heißt. Es würden noch Abstimmungen mit den „agierenden Behörden“ laufen, sagte Pappert und ergänzte, dass man mit einem Einzugsbeginn in den „kommenden Wochen“ rechne.

Nun, knapp zwei Monate später, soll es dann auch endlich so weit sein: „Die Versorgungsverträge sind abgeschlossen, die ersten Bewohner werden am 3. Februar einziehen“, berichtet Manfred Günther, Pressesprecher des St. Elisabeth Verein Marburg. Mit den Versorgungsverträgen sind ganz einfach ausgedrückt die Verträge mit den Bewohnern gemeint. Diese konnten laut Günther nun abgeschlossen werden, weil jetzt auch die Betriebserlaubnis für das Haus vorliegt.

Abgesprungen durch die Verzögerung sei keiner der potenziellen Bewohner, zumindest sei ihm persönlich „nicht bekannt, dass jemand abgesagt hat“. Was das Personal des Hauses Schlossblicks angeht, gebe es eine Änderung. Die Einrichtungsleiterin Regina Moritz, die im November bei der Eröffnungsfeier noch von Bürgermeisterin Birgit Richtberg symbolisch die Schlüssel zur Einrichtung übergeben bekommen hatte, hat ihren Arbeitsvertrag aufgelöst – „aus persönlichen Gründen“, erklärt Günther. Mit der Verzögerung oder mit der Einrichtung selbst soll der Schritt nichts zu tun haben. Zu welchem Termin Moritz gekündigt hat, dazu konnte der Pressesprecher keine Auskunft geben.

„Wir haben eine interne Lösung gefunden. Der zentrale Ansprechpartner in allen Belangen wird der Geschäftsführer Oliver Pappert sein“, antwortete Günther auf die Frage, wer künftig die Einrichtungsleitung übernehmen wird. Dies solle keine Übergangslösung sein. Näheres dazu führte er nicht aus. Das übrige Personal sei bereits bei dem Betreiber unter Vertrag und hospitiere in anderen Einrichtungen.

Auf die Frage, wie viele der 54 Plätze bereits vergeben sind und wie viele Menschen am 3. Februar einziehen werden, antwortet auch Günther, so wie bereits Pappert im Dezember, etwas ausweichend. „Zum Einzugstermin sind wir noch nicht voll belegt. Es sind noch Plätze frei“, sagt Günther. Eine genaue Zahl nennt er nicht. Auch, wie viele Einwohner an dem besagten Montag einziehen werden, könne er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, da noch nicht alle Bewohner ihre Verträge unterschrieben haben. So könne es sein, dass im Laufe des Tages oder im Laufe der Woche noch weitere unterschriebene Verträge eintrudeln werden.

7.000 Euro mehr für Heizungsfernbedienungen

Die Stadt Romrod hat das Haus Schlossblick selbst gebaut und verpachtet es nun. Eigentlich hätte die Einrichtung schon im vergangenen Frühjahr eröffnen sollen. Doch der damalige Betreiber sprang kurz vor der geplanten Eröffnung wegen Differenzen über den geschlossenen Vertrag ab, nachdem die Bettenanzahl des Hauses nachträglich erhöht worden war. Auch als mit dem Marburger St. Elisabeth Verein ein neuer Betreiber gefunden war, musste die Eröffnung des Hauses weiter verschoben werden. Die Pflegeaufsicht hatte mehrere Mängel festgestellt. So waren nach Ansicht der Aufsicht die Thermostate für die Heizkörper in den Wohnungen mal zu tief und mal zu hoch angebracht. Die Verwaltung ließ daher die Heizungen für 7.000 Euro mit Funkfernbedienungen ausstatten.

Die Stadt gibt die Baukosten auf ihrer Website aktuell mit etwa 6,5 Millionen Euro an. Die Opposition sprach in der Vergangenheit davon, man müsse alle Arbeiten zusammengenommen etwa mit zehn Millionen Euro rechnen. Romrods Bürgermeistern Dr. Birgit Richtberg (CDU) hat das Projekt immer wieder gegen Kritik verteidigt. „Wir haben alles richtig gemacht“, sagte sie im Dezember zu Oberhessen-live.

In einer kürzlich versendeten Pressemitteilung der Romröder CDU hieß es, dass sich die Anstrengungen rund um das Luwia-Projekt auf Richtberg „eventuell gesundheitlich ausgewirkt“ hätten. Die Bürgermeisterin kündigte an, sich in nächster Zeit bei wichtigen Auftritten nach Möglichkeit vom Magistrat vertreten zu lassen. Des Weiteren sagte sie, durch die Vermietung des Seniorenheims würde der Haushalt der Stadt derart entlastet, „dass die Befreiung der Bürgerinnen und Bürger von den Straßenbaugebühren eventuell denkbar sei“, wie es in der Mitteilung heißt. Der Haushalt ist Thema im Romröder Stadtparlament, das diesen Dienstag ab 20 Uhr im Rathaus tagt.

8 Gedanken zu “Haus Schlossblick soll am 3. Februar endlich mit Leben gefüllt werden

  1. Seid doch bitte in Romrod froh, dass es eine solche neue Einrichtung gibt. Wir haben im Vogelsberg viel zu wenig Pflegeplätze, besonders im Kurzzeitpflegebereich und Tagespflegebereich.
    Dass die Heimaufsicht beim RP in Gießen oft mit seinen Auflagen überzieht ist bekannt. Darum darf man den Eigentümer der Heime, also auch Romrod keinen Vorwurf machen.
    Irgendwann werden alle Auflagen (ob sinnvoll oder unsinnig) erfüllt sein.

    1. Geschenktem Gaul guckt man nicht ins Maul. Und in andere Körperöffnungen erst recht nicht. Denn da sitzt schon ein Kommentator, der namentlich vermutlich nicht genannt sein möchte. Hauptsache es gibt in Romrod endlich mal wieder rheinischen Sauerbraten oder Pferde-Lasagne. Aber die stehen bis jetzt nur auf der Speisekarte, halleluja, halleluja. Freue dich, oh Christenheit. War das leer stehende Gebäude bislang nur „lichtdurchflutet“ (Oberhessische Zeitung vom 03.11.2019), ergießen sich nun Dankbarkeit und Frohsinn in Doppelrahmstufe über die großzügigen Räumlichkeiten. Und die haben sich aus bescheidensten Plänen, ein historisches Forstamt umzubauen, über ein unterirdisches Säulen-Labyrinth venezianischen Ausmaßes zwecks Festigung des sumpfigen (und daher an dieser Stelle ungeeigneten) Baugrunds mit Adlerschwingen zu dem heutigen architektonischen Kleinod mit drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss entwickelt. Schöner und teurer könnte kein Bürgermeisterinnen-Denkmal je sein. Und mit seinen vielfältigen Funktionen sowie 210.000 Euro Jahrespacht entstand eine Wollmilchsau, die sogar goldene Eier legt und den Stadtsäckel damit zum Überlaufen bringt (wenn man rund 10 Mio. Baukosten einmal vernachlässigt).
      Doch Bilder können eine eigene Symbolkraft entwickeln. Und so sieht man auf nachfolgendem Schnapp(s)schuss der vorgezogenen Eröffnungsfeier (https://cdn.meine-vrm.de/hWW3ZmDY548jZUrhUjAUXn9weHg=/1020×510/smart/819%2F20624%2F20624679%2F43424122.jpg), wie weit der städtische Bauträger und der Betreiber auseinander liegen. Während die inzwischen von der Fahne gegangene Interims-Leiterin ein handfestes Kastenschloss in Händen hält, überreicht die Bürgermeisterin ein überdimensionales Salzteiggebilde, was vielleicht die städtischen Ambitionen versinnbildlicht, aber erkennbar nicht, ja unter gar keinen Umständen in das Schloss passt, dass man der Leiterin übergab. Da wird auch der giebelständische Schlossblick nur ein kleiner Trost sein.

  2. Vorladung zum Magistrat ist an die Autorin raus. Diese ungehörige Chronistin erbost Romrods Rat der Magister! Oder sollte man diese One-Woman-Show eher Birgitrat nennen?

  3. Ich bin ja immer noch der Meinung ein swinger Club wär den Vogelsbergern lieber. So verbissen und gerubbt wie einige sind!! Unglaublich!!! Ich kümmere mich drum!! Dann könnt ihr eure Langeweile dort auslassen. Für Genehmigung kann ich nix. Nur im Voraus!

  4. Irgendeinen Leckerbissen muss man den Raubtieren ja hinwerfen, damit man nicht selbst gefressen wird. Keine Straßenausbaubeiträge mehr, sofern die (Milchmädchen-)Rechnung aufgeht. Und wenn nicht? Im Moment sehe ich nur überhöhte Baukosten, die über die Versorgungsverträge wohl nur reinkommen, wenn es viele gut situierte Privatzahler gibt, die besonders tief in die eigene Tasche greifen können, Unterbelegung und sich andeutende Personalkrisen auf Leitungsebene, die u.U. sehr teuer werden, wenn bei Vertragsauflösungen hohe Abfindungen gezahlt werden müssen. Dass Frau Moritz, die eine erfahrene Heimleiterin gewesen sein soll und wohl die einzige war, die nicht in anderen Einrichtungen hospitieren musste, um sich auf ihre Aufgaben vorzubereiten, bereits vor der Eröffnung wieder aussteigt, ist für mich ein Alarmzeichen wie zuvor der Ausstieg von Compass Leben, auch kein Nobody unter den Einrichtungen im Landkreis. Meine Vermutung: Die Rahmenbedingungen des Heimbetriebs stimmen einfach nicht und der/die Leiter*in soll dann die Ecken rund machen. Ich sage eine permanente Personalfluktuation auf allen Funktionsebenen voraus. Pflegekräfte können heute unter Dutzenden attraktiver Stellen auswählen. Gute Leute stellen auch Ansprüche. Wenn das „Paket“ nicht stimmt, sind die schnell wieder weg.

  5. „… eventuell denkbar sei“
    Was sind das für Wasserstandsmeldungen??
    Dann lieber gar nichts gesagt.

  6. Geht das auch Mal ohne ihre sinnfreien Kommentare? Wenn sie nichts positives zu sagen haben einfach Mal den Mund halten. Und sich nur als Ober – Breitenbacher zu Wort zu melden ist doch Recht Feige finde ich. Man sollte doch als Erwachsener Mensch zu seiner Aussage stehen können.

  7. Das ist ja Klasse: Jetzt lassen wir uns von den Heimbewohnern und deren Angehörigen (im Falle der Unterhaltsleistung) noch die Straßenausbaubeiträge zahlen.

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