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Angeklagter gibt an, von „Hells Angels“ bedroht zu werdenProzess gegen 49-jährigen Schwabenröder wegen Drogenhandel und Waffen gestartet

SCHWABENROD/GIEßEN (ol). Unter großem Polizeiaufgebot ist am Dienstag der Prozess gegen einen 49-Jährigen Schwabenröder gestartet. Polizisten hatten bei einer Hausdurchsuchung gegen ihn im Frühjahr dutzende Waffen und Drogen gefunden. Vor Gericht gab der Mann nun an, von der Rockergruppe „Hells Angels“ bedroht worden zu sein.

Das berichten die Alsfelder Allgemeine und die Oberhessische Zeitung übereinstimmend. Der Alsfelder Allgemeinen zufolge brauchte die Staatsanwältin mehr als 20 Minuten, um alles aufzuzählen, was Beamten allein an Waffen bei dem Mann sicherstellen konnten. „Im Arsenal befanden sich neben einigen erlaubnispflichtigen auch sehr viele historische Waffen, darunter etliche von der Wehrmacht, dazu Säbel, Dolche, Bajonette, Übungshandgranaten, Wurfsterne sowie TNT-Sprengstoff und Feuerwerkskörper“, heißt es in dem Bericht.

Demnach gab der Mann an, früher bei den Fallschirmjägern gewesen zu sein und die Waffen aus geschichtlichem Interesse gesammelt zu haben. Obwohl die Ermittler einen Wurfstern in Hakenkreuzform bei ihm fanden, bestritt der Mann offenbar eine rechte Gesinnung. Er habe früher in Kirtorf gewohnt und sei dort von Vertretern der rechten Szene bedroht wurden, sagte der dem Bericht nach aus. Zwischen den Waffen fanden die Ermittler auch etliche Drogen wie Haschisch und Amphetamin.

Der Alsfelder Allgemeinen nach erzählte der Angeklagte auch, wie er im März in München Kokain verkaufen wollte, dass er von einem „Bosnier aus dem Hells-Angels-Milieu“ gehabt haben will, der in seinem Heimatland inzwischen in Haft sitzen soll. Der Vertreter der für Drogengeschäfte bekannten Rockerbande habe ihm den Stoff zur Aufbewahrung überlassen und ihm erlaubt, sich selbst für den Eigenkonsum und den Verkauf daran zu bedienen, wovon er reichlich gebraucht gemacht habe, sagte er der OZ zufolge. Wegen eines Streits in München, bei dem der Angeklagte festgenommen worden war, kam es schließlich zur Hausdurchsuchung im Vogelsberg und der Aufdeckung des Falls.

Angeklagter spricht von „Schande“ für Eltern

Vor der Fahrt nach München, so sagte der Mann laut der Alsfelder Allgemeinen, sei er sehr schlecht drauf gewesen. Er sei gegen seinen Willen in die Psychiatrie gekommen, dort fixiert worden und habe seine Medikamente nicht bekommen. „Der Umgang mit den Drogenhändlern sei für ihn wie ein ‚Spiel mit den großen Jungs’ gewesen“, heißt es in dem Bericht weiter. Er sprach demnach auch von einer Schade, die er über seine Eltern gebracht habe.

Der OZ zufolge sagte ein Polizeibeamter aus, dass neben dem Angeklagten in dem Ermittlungskomplex auch ein Pizzabäcker aus Alsfeld eine Rolle spiele, „der schon immer nur Boxer sein wollte.“ Der Mann muss sich in einem eigenen Verfahren verantworten.

Dem Artikel nach hat der Angeklagte die kleineren Rauschgiftdelikte zugegeben, dabei aber eine gewerbsmäßige Vorgehensweise abgestritten haben. Diese sah er offenbar eher bei den Szenegrößen, denen er den Hof als „Bunker“ zur Verfügung stellte. In Untersuchungshaft, so sagte der Mann, habe er Drohungen erhalten. Dem Angeklagten blühen fünf bis 15 Jahre Gefängnis.

4 Gedanken zu “Prozess gegen 49-jährigen Schwabenröder wegen Drogenhandel und Waffen gestartet

  1. Ja ja, genau. Und als Nächstes erzählt der Angeklagte vermutlich, dass er gar nicht weiß, wie die Waffen und Drogen auf den Bauernhof in einem Dorf kam.

    Märchenstunde live.

  2. das man bedroht wird von solchen Leuten ist doch klar wenn man mit denen Geschäfte macht und sie dann noch verpfeift!

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