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Stadt und Betreiber erklären VerzögerungEinzug ins Haus Schlossblick soll „in den kommenden Wochen“ beginnen

ROMROD (jal). Eröffnet ist das Seniorenwohnheim Haus Schlossblick schon. Doch Bewohner leben noch keine in dem vormals als Luwia bekannten Objekt inmitten von Romrod. Der Betreiber und die Stadt erklären nun, woran das liegt – und versichern, es seien nur noch „Details“ zu lösen.

Am 3. November gab es Sekt in Romrod. Es war der Tag, an dem das Haus Schlossblick offiziell eröffnet wurde. Erleichterung war zu spüren, man umarmte sich, der Posaunenchor spielte. Was hatte die Stadt um das Projekt, bei dem sie selbst als Bauherr auftrat, gerungen – nicht zuletzt, weil der angepeilte Vermieter kurz vor der damals angepeilten Eröffnung abgesprungen war. Das alles sollte an diesem Tag in den Hintergrund rücken, die Stadt wollte nach vorne schauen. Doch obwohl das Gebäude gebührend eröffnet wurde, lebten zu diesem Zeitpunkt noch keine Bewohner darin. Abends brannte kein Licht, auch tagsüber war der Neubau im Zentrum der Stadt verwaist.

Jetzt, etwa einen Monat später, sieht man sich beinahe am Ziel. Das teilt Oliver Pappert, Geschäftsbereichsleiter Stationäre Altenhilfe des Betreibers St. Elisabeth-Verein Marburg, schriftlich auf Anfrage von Oberhessen-live mit. Es würden noch Abstimmungen mit den „agierenden Behörden“ laufen, lässt Pappert wissen – und fügt an: „Diese sind inzwischen so weit vorangeschritten, dass wir in den kommenden Wochen den Einzug unserer ersten Bewohner erwarten.“ Ob dieser Schritt noch vor Weihnachten erfolgen könnte, vermag Pappert nicht zu sagen. Jedoch unterstreicht er, dass es sich bei den noch zu klärenden Dingen lediglich um „Details“ handele, das Projekt an sich nicht in Gefahr sei.

Der Einzug sollte eigentlich am 1. Oktober beginnen. Pappert macht in seiner Antwort deutlich, unter welchen Gegebenheiten die Marburger in Romrod gestartet sind, indem er sagt: „Wir sind vor noch nicht einmal einem halben Jahr als Betreiber in dieses Projekt eingestiegen und haben es geschafft, das Haus komplett auszustatten und die Strukturen der Altenhilfe des St. Elisabeth-Vereins einzubringen – ob die Haustechnik funktionsfähig zu installieren oder Personal einzustellen, welches nun auf die ersten Bewohner wartet.“ Und weiter schreibt er: „Der sportlich anvisierte Termin wurde verschoben, weil die Betriebserlaubnis noch nicht vorliegt, es finden derzeit noch Abstimmungen mit den Genehmigungsbehörden statt.“

Mit den Interessenten, die auf einen Einzug warteten, habe man für die Zwischenzeit „bis auf einen Fall eine gute Lösung“ gefunden, abgesprungen durch die Verzögerung sei keiner der potenziellen Bewohner. So habe man den Senioren unter anderem angeboten, zeitweise in einer der drei anderen Wohneinrichtungen des Vereins unterzukommen.

Dass noch keiner der Interessenten einen Vertrag bekommen hat, erklär der Verein ebenfalls. Ein Heimvertrag könne erst abgeschlossen werden, „wenn es einen definitiven Zeitpunkt für den Einzug gibt. Dieses wird der Fall sein, sobald der Einzugszeitpunkt definitiv feststeht.“

Betreiber mit Platzanfragen zufrieden

Auf die Frage, wie viele der 54 Plätze zumindest in der Planung schon vergeben sind, antwortet Pappert etwas ausweichend. Man habe für die Eröffnungsphase eines solchen Projektes bereits eine „zufriedenstellende Anzahl von Anfragen erhalten“ und entsprechende Zusagen erteilt, des Weiteren freue man sich über weitere Interessierte. Es sei jedoch völlig normal, „dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Plätze belegt sind“.

Romrod, Rathaus, Freitagmorgen. „Eines haben wir in dieser Zeit gelernt: Es gibt fast nichts, das es nicht gibt“, sagt Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg, als sie zu ihrem Schreibtisch geht. „Wenn ich mal Zeit habe, schreibe ich ein Buch darüber“, schiebt sie nach. Richtberg hat sich an diesem Tag Zeit genommen, um ihre Sicht auf die Dinge zu schildern. Dabei umreißt sie auch noch einmal die Geschichte, wie es überhaupt zum Bau der Senioreneinrichtung gekommen ist: Dass verschiedene Untersuchungen gezeigt hätten, wie sehr Romrod ein solches Projekt gebrauchen könne, und dass sich aufgrund der damaligen Lage auf dem Finanzmarkt kein Investor habe finden lassen, die Stadt deshalb ungewöhnlicher Weise selbst als Bauherr aufgetreten sei.

Romrods Bürgermeisterin Dr. Richtberg in ihrem Büro. Foto: jal

Eine Entscheidung, die Richtberg nicht bereut. „Wir haben alles richtig gemacht“, betont sie mehrfach. Dabei erzählt sie zum Beispiel, dass die Stadt auf ihre Rücklagen, die nun in das Projekt investiert sind, mit der neuen Minuszinspolitik der Banken jährlich 20.000 Euro verlieren würde. Durch das Projekt wolle man kein Geld verdienen – aber man würde, so sagt Richtberg, eben auch keines verlieren, weil die Mieteinnahmen die Investitionen zurück brächten.

Auch wenn die Bürgermeisterin selbstsicher auftritt, ihre von der Opposition kritisierte Informationspolitik verteidigt, so räumt sie dennoch ein, dass das Projekt nicht einfach war. „Ich habe immer daran geglaubt, aber es ist schon an die Kraftgrenzen gegangen“, sagt sie. Die ungewöhnliche Entscheidung der Stadt, selbst als Bauherr aufzutreten, spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle, wie die Bürgermeisterin erklärt.

Heizkörper mussten nachgerüstet werden

Da sind zum einen die speziellen Bauvorschriften bei einer Pflegeeinrichtung. „Das ist alles mit Normen geregelt“, sagt Richtberg. Und Normen seien nun mal interpretationsfähig. Das hat die Stadt beim Zusammenarbeiten mit der Pflegeaufsicht gemerkt. Als Beispiel nennt Richtberg die Höhe der Heizkörperregler. Die Regler in den Zimmern waren aus Sicht der Pflegeaufsicht zu hoch und die in den Bädern zu niedrig angebracht, um als Rollstuhlfahrer dran zu kommen. „Aus diesem Grund haben wir nun alle Heizkörper mit Funkfernbedienungen ausgestattet“, erzählt Richtberg. Kostenpunkt: knapp 7.000 Euro.

Ein weiteres Problem zur Endphase des Projekts sei ein Hin und Her zwischen verschiedenen Behörden gewesen. Das Hessische Amt für Versorgung und Soziales in Gießen habe zuletzt das zuständige Bauamt um eine Baufreigabe für das Haus gebeten. Doch eine solche Baufreigabe sei rechtlich nicht vorgesehen, wenn das Gebäude in öffentlicher Bauherrschaft entstanden ist. „Das Bauamt sollte etwas liefern, was gar nicht möglich ist“, sagt Richtberg. Das Problem sei dadurch gelöst worden, dass das Bauamt der anderen Behörde einen Verweis auf die entsprechende Gesetzesstelle geschickt habe – Paragraph 79, Absatz 6 der hessischen Bauordnung, um genau zu sein. Dennoch habe der Vorgang wieder Zeit gekostet.

Sie hoffe, sagt Richtberg schließlich, der „Gordische Knoten“ sei nun durchschlagen und die Bewohner könnten bald einziehen. „Ich warte jeden Tag, dass es losgeht.“ In ein paar Wochen könnte es sobald sein.

25 Gedanken zu “Einzug ins Haus Schlossblick soll „in den kommenden Wochen“ beginnen

  1. Man kann doch an der Situation nichts mehr ändern das Haus wurde gebaut und steht jetzt. Was bringt euch diese negativen Gedanken. IHR REGT EUCH NUR AUF! Wisst ihr eigentlich wie euer Verhalten bei denn neuen Mitarbeiter da ankommt was ihr für ein Bild auf die macht? Gebt diesen Menschen eine Chance euch zu zeigen das es klappt und eine gute Entscheidung war.

  2. Also mal ehrlich leute glaubt ihr nicht das man dem Haus eine chance geben sollte. Ihr seht nur alle das negative. Das heim steht jetzt und solltet ihr nicht mit eurer negativen hetze dagegen aufhören???Sie haben startschwierigkeiten aber meint ihr allenernstes das dass nicht jedes neue Haus hat. Dann zu denn kosten der Unterbringung, der Betreiber sagt ja nicht einfach denn preis nehmen wir sonder alle heime handeln das mit der Pflege Kasse aus. Man sieht ja das es gebraucht wird denn die heime im Umkreis sind voll. Da steht ein Team was jeden Tag drauf wartet das sie loslegen dürfen und die wollen mit
    Sicherheit allesamt dort das es denn zu betreuenden Menschen einmal gut geht. Gebt denen doch endlich mal eine Chance. Keiner weiss warum der Hausmeister gegangen ist aber gleich mal negativ ein Kommentar ablassen. Dann seht es mal so der erste Betreiber ist abgesprungen dann kam ein neuer und versucht jetzt was schief gelaufen ist auszubügeln und zu eröffnen. Denkt mal über eure Kommentare nach.

    1. Machen wir. Und wir versuchen dabei sogar, die Regeln der Logik, Grammatik und Zeichensetzung einzuhalten und uns eines angemessenen Sprachstils zu befleißigen.
      Da wäre bei Ihnen noch Luft nach oben. Von Ihrer Headline „Einfach ein Beobachter der situation“ stimmt nur das „einfach“. Was haben Sie denn nun an der Situation beobachtet? „Das heim steht jetzt und solltet ihr nicht mit eurer negativen hetze dagegen aufhören???“ Dass das Heim steht, sieht jeder. Dazu brauchen wir nicht Ihre Belehrungen. Aber es steht nicht gut da, dieses Heim. Und das hat Gründe, die zu erörtern durchaus Sinn macht, ohne dass man sich der „negativen Hetze (gibt’s auch positive?) beschuldigen lassen muss. Nach Ihrer kurz greifenden Logik ist jede Beschäftigung mit der Bauhistorie, dem fachlichen Konzept, den aus Planungsfehlern resultierenden Kosten usw. „Hetze“. Ihre Begründung: Das Haus ist jetzt mal da, also Schwamm drüber und herzlichen Glückwunsch zur Neueröffnung.
      „Dann seht es mal so…“ Warum sollen denn hier all die Menschen, die sich sehr wohl Gedanken über ihre Kommentare gemacht haben, Ihre versimpelte Sichtweise übernehmen?

    2. Eine Chance für wieviel Millionen Euro geben? Hallo Falco, google mal Egoist. Nur weil du endlich einen Job hast…

    3. Die,die hier am meisten hetzen, sind die,die ihre Angehörigen nicht schnell genug abschieben können!!

      Ich hoffe nur, dass dieses Verhalten endlich Konsequenzen mit sich zieht!

      1. So schnell wird man als Hetzer dargestellt und es wird auf die Gefühlsschiene gedrückt :-) Immer schön dem Flötenspiel hinter her, sonsten gibt es Faxe, Einladungen vor den Magistrat und vieles mehr. Schlimm, dass konstruktive Kritik in Romrod nur noch hinter vorgehaltener Hand geäußert werden kann. Politisches Totalversagen in demokratischer Hinsicht.

    1. Danke für den Link zu dem Hosenfelder Wohnprojekt. Wenn wirklich die Schließung einer Versorgungslücke im Vordergrund steht und nicht nur die Schließung einer Baulücke, sind die Kosten doch von vornherein schon mal nur halb so hoch.
      Und es geht sogar noch preisgünstiger, siehe Greencare! Hier werden nicht mehr rentable Bauernhöfe so ausgebaut (Kleinwohnungen, Einzelzimmer), dass Senioren dort Wohngemeinschaften bilden können. Die sinnvollen Betätigungsmöglichkeiten wie Garten, Tierhaltung, Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Handwerk usw. sind dort von vornherein bereits vorhanden, inklusive Therapie-Tiere. Die hauswirtschaftliche Betreuung übernehmen die Landwirtsfamilien, unterstützt durch Fachbehörden und professionelle Dienste. Den Hofeignern bietet sich eine wirtschaftliche Existenz, das Land wird nicht entvölkert.

  3. Weihnachtsmarkt in Romrod… Alles fest beleuchtet, nur der Seniorenbunker ist dunkel… Das wurde das ganze Jahr anders propagiert…

    1. Mich würde mal sehr interessieren, ob das auf Abruf bereit stehende Personal bereits durch den neuen Träger bezahlt wird oder bei der Agentur für Arbeit unter Vertrag steht? Und wie überbrücken die alten Menschen die Zeit, die längst in eine der Hausgemeinschaften eingezogen sein wollten? Muss Romrod schön sein, wenn die alle bei der Stange bleiben.

      1. Jaaa genau, klären Sie doch mal auf, woher kommt die Information?? Allwissend?? Oder einfach nur Hetze??

  4. Jep. Und werden es nächstes Mal wieder genauso richtig machen, weil wir ja so selbstkritisch sind und aus unseren Fehlern schon lernen, bevor wir sie überhaupt gemacht haben.
    Wie wenig sich auch die „verschiedene[n] Untersuchungen“ geirrt haben, aus denen hervorgeht, „wie sehr Romrod ein solches Projekt“, nämlich ein teures Edel-Senioren-Paradies mit alternativen Wohngruppen für die eigenen Bürger, gebraucht hat, zeigt sich ja jetzt am Ansturm der Interessenten. Dem Vernehmen nach sollen sogar bereits mehrere Romröder Großpensionäre ihre Alters-Immobilien in Kalifornien und auf Malle verkauft haben, um demnächst am Antriftstrand den Schlossblick zu genießen. Gar nicht wahr? Doch, doch.

  5. Lange Sätze sind des geordneten Satzbaus Tod. Also noch einmal, nur zum besseren Verständnis:
    Und genau so läuft es ja bei der Arbeitsverwaltung, der Rentenversicherung, der Pflegeversicherung, der Krankenversicherung, dem Betreuungsgericht, dem Amt für Betreuung und all den anderen Orten immer neuer Kompetenzoffensiven, um die jeder, der den Kontakt vermeiden kann, auch einen möglichst großen Bogen machen oder denen er, wenn sich’s nicht vermeiden lässt, grundsätzlich auf dem Klagewege begegnen sollte.

  6. Ja, Senioren-Wohnprojekte sind keine Ponyhöfe. Da gibt es wenig zu schlecken. Und so müssen interessierte Senioren das in Hülle und Fülle mitbringen, von dem ihnen am allerwenigsten verblieben ist: Zeit. Läuft erst das neue Wohnprojekt, ist der Bewohner längst verreckt.
    Ich sage das vor dem Hintergrund meiner eigenen Bemühungen, als über Siebzigjähriger meinen letzten Lebensabschnitt proaktiv zu regeln und zu gestalten. Meine Erfahrung: Proaktiv bin eigentlich nur ich. Die anderen, und damit meine ich nicht nur die „agierenden Behörden“ (was häufig ein Widerspruch in sich ist!), haben Zeit ohne Ende. Eile mit Weile. Hierzu noch eine Geschichte, die der Behördenalltag schrieb. Zum genüsslichen gedanklichen Nachvollzug. Zitat (siehe oben):
    „Das Hessische Amt für Versorgung und Soziales in Gießen habe zuletzt das zuständige Bauamt um eine Baufreigabe für das Haus gebeten. Doch eine solche Baufreigabe sei rechtlich nicht vorgesehen, wenn das Gebäude in öffentlicher Bauherrschaft entstanden ist. ‚Das Bauamt sollte etwas liefern, was gar nicht möglich ist‘, sagt Richtberg. Das Problem sei dadurch gelöst worden, dass das Bauamt der anderen Behörde einen Verweis auf die entsprechende Gesetzesstelle geschickt habe – Paragraph 79, Absatz 6 der hessischen Bauordnung, um genau zu sein. Dennoch habe der Vorgang wieder Zeit gekostet.“
    Kein Satiriker könnte sich eine schönere Pointe, ein besseres Beispiel für eine durchgreifende Problemlösung, ausdenken. So sind sie, unsere Behörden: Statt das Unmögliche möglich zu machen, verunmöglichen sie das Selbstverständliche durch die Unmöglichkeit ihrer Entscheidungen. Kostet zumeist nicht nur Zeit, sondern ein Schweinegeld! Und genau so läuft es ja bei der Arbeitsverwaltung, der Rentenversicherung, der Pflegeversicherung, der Krankenversicherung, dem Betreuungsgericht, dem Amt für Betreuung und all den anderen Orten immer neuer Kompetenzoffensiven, um die jeder, der den Kontakt vermeiden kann, auch einen möglichst großen Bogen machen oder, wenn sich’s nicht vermeiden lässt, grundsätzlich grundsätzlich auf dem Klagewege begegnen sollte.
    Aber was soll’s oder wayne interessiert’s. Der heimische Schild(bürger)vulkan ist schließlich auch nicht an einem Tag erkaltet. Und zur Aufheiterung der desillusionierten Massen veranstaltet man allerlei unterhaltsame Events („Heute großes Ponyschlecken bei Kaffee und Kuchen! Es spielen der Posaunenchor der Kirchengemeinde und die mega-exotische Brassband der Freiwilligen Feuerwehr Unterkleinwinseldorf.), um fieberhafte Aktivitäten in Richtung Daseinsvorsorge vorzutäuschen.
    Dazu ein weiterer (Lebens-)Erfahrungsbericht aus der Amtsstube: „Eines haben wir in dieser Zeit gelernt: Es gibt fast nichts, das es nicht gibt“, sagt Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg, als sie zu ihrem Schreibtisch geht. ‚Wenn ich mal Zeit habe, schreibe ich ein Buch darüber‘, schiebt sie nach.“
    Dass das Leben voller Unwägbarkeiten ist, wird wohl niemand bestreiten. Aber um gegen böse Überraschungen zu schützen, wurde schon vor Jahrtausenden (ich glaube, von den Chinesen, die sogar Großflughäfen termingerecht hinkriegen) eine Sache erfunden, die nennt man Planung.
    Aber geschenkt. Mensch denkt, Gott lenkt. Und wie. Beispiel: „…dass verschiedene Untersuchungen gezeigt hätten, wie sehr Romrod ein solches Projekt gebrauchen könne, und dass sich aufgrund der damaligen Lage auf dem Finanzmarkt kein Investor habe finden lassen, die Stadt deshalb ungewöhnlicher Weise selbst als Bauherr aufgetreten sei.“
    In dieser Geschichte eines alternativen Senioren-Wohnprojekts, der ich spontan die Überschrift „Fehlt ein Plan, sei spontan!“ spendieren möchte, stecken so viel Geschichtsklitterung und nachträgliches Schönreden, dass ich erschaudere. Dazu ein simpler Tipp aus der selbst gegrabenen Grube der proaktiven geriatrischen Prophylaxe (also von mir): Sinnigerweise überlässt man potentiellen Investoren zu allererst mal die Bedarfsanalyse. Fällt die positiv aus, investieren die auch an dem günstigen Standort. Und sonst eben nicht. „Der Wind hat mir ein Lied erzählt / wie sehr uns dies Projekt noch fehlt“ (frei nach Zarah Leander). Vor allem fehlt: Rationalität. Denn dass eine schwachbrüstige Kleinstadt ausgerechnet dann als Financier einer Baumaßnahme einspringt, wenn die Lage auf dem Finanzmarkt offenbar so „ungünstig“ ist, dass alle anderen die Finger davon lassen, versucht man mir besser erst gar nicht zu erklären. Ob da nicht einfach nur versucht wurde, nach dem Motto „Jetzt oder nie!“ dass Maximum an Fördermitteln (Seniorenwohnen, Mehrgenerationenhaus, Ortskernsanierung usw.) abzugreifen, um schnell mal eine seit langem störende bauliche Schmuddelecke zu weg zu sanieren? Egal, was es am Ende kostet? Na, und jetzt heißt es erst mal wieder warten. Ist ja Advent.

    1. Es ist wohl ein Gerücht, dass Ämter und Behörden die Gesetze und Vorschriften, nach denen sie handeln sollen, auch kennen. Warum z.B. sind 40% der Klagen von Hartz-IV-Empfängern gegen die Leistungen gewährenden Ämter erfolgreich (siehe https://www.bild.de/politik/inland/hartz-4/fast-50000-klagen-erfolgreich-51831822.bild.html)? Warum müssen sich Schwerbehinderte oder Pflegebedürftige beständig mit Kranken- oder Pflegeversicherung bzw. Rententrägern auseinandersetzen und oft noch zusätzlich das Fernsehen einschalten, um die ihnen selbstverständlich zustehenden Leistungen tatsächlich auch zu erhalten?
      Dabei wäre doch alles so einfach (siehe oben): Eine Behörde verweist die andere einfach auf die entsprechende Gesetzesstelle. Da biste baff.

    2. „Advent (lateinisch adventus „Ankunft“), eigentlich adventus Domini (lat. für Ankunft des Herrn), bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorbereitet. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen.“ (zitiert nach Wikipedia)
      Und in Romrod sollen die Menschen jetzt darauf warten, dass die Mieteinnahmen die Investitionen zurück bringen und man sich dank der neuen Minuszinspolitik der Banken noch nachträglich reich rechnen kann. Dr. Richtberg klingt dabei so ähnlich wie die Geissens in der Fernsehwerbung: Da behauptet Carmen Geiss, sie hätte durch den Wechsel des Stromanbieters furchtbar viel Geld gespart. Daraufhin ballert ihr Gatte Robert mit großem Wumm das Flutlicht seiner Hazienda an. „Je mehr Energie wir verbrauchen, desto mehr sparen wir“, ist seine eigenwillige Logik. Quelle: https://www.elektropraktiker.de/nachricht/heizt-du-noch-oder-sparst-du-schon/

  7. Hier belügen sie sich alle gegenseitig. In ein paar Wochen, dann haben wir Januar.
    Es seien keine Leute abgesprungen ist auch eine Lüge. Es sind schon Leute ins Haus Stephanus abgewandert, will man das verschleiern. Nach meinen Kenntnissen, liegen gerade mal 12 Anmeldungen vor. Etwas wenig, wenn man 54 Plätze zur Verfügung hat.

  8. In Romrod wird man doch als Bürger nur noch für dumm verkauft! 7.000 Euro für Fernbedienungen? Man kann sich seine Misswirtschaft auch schön reden! Es wird Zeit für den Wechsel im Chefsessel des Rathauses.

    1. Behörde 1 baut ein Seniorenheim. Behörde 2 treibt durch alle möglichen Auflagen für eine Genehmigung die Kosten in schwindelerregende Höhen. Behörde 3 lehnt dann die Belegung möglicherweise ab, weil die Kosten der Unterbringung im Vergleich mit anderen Einrichtungen zu hoch sind. Was heißt schon: „Wir wollen daran nichts verdienen“? Die überhöhten Planungs- und Baukosten sollen doch durch die Pachtzahlung des Betreibers wieder eingefahren werden, der die überhöhte Miete auf die Bewohner umlegen muss.
      Die meisten Romröder könnten sich alternative Wohnkonzepte à la „Hausgemeinschaften Schlossblick“ nur mit dem höchsten Pflegegrad und Zuzahlung (ggf. vom Amt) leisten. Doch macht so ein Wohngruppenkonzept bei „schwerster Beeinträchtigung der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten“ als Voraussetzung überhaupt noch Sinn? Wer sein Bett nicht mehr verlassen kann und im Rollstuhl von A nach B gefahren werden muss, erlebt das Wohngruppen-Feeling doch bestenfalls noch ganz am Rande mit. Und für die, die noch relativ selbständig sind, gibt es dank Greencare Co. längst bessere Alternativen als so ein Pflegeheim (siehe https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-bauernhof-statt-altersheim-100.html)!

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