Politik16

Insbesondere die Klage des BUND begrüßtHomberger Grüne unterstützen Resolution zum Baustopp der A 49

HOMBERG OHM (ol). Die Homberger Grünen unterstützen in vollem Umfang die gemeinsame Resolution von Grünen und Linken im Vogelsberger Kreistag zum Baustopp der A49. “Wir begrüßen auch insbesondere die Klage des BUND Hessen. Diese macht deutlich, dass der Planfeststellungsbeschluss keineswegs auf rechtssicheren Füßen steht”, teilt Grünen-Sprecherin Barbara Schlemmer mit.

In ihrer Presseerklärung vom 19. Oktober habe DEGES selbst einräumen müssen, dass es sowohl bei den Ausgleichsmaßnahmen als auch bei der ÖPP (öffentlich-private Partnerschaft)- Finanzierung noch hapere. Was die Aussagen der DEGES zur Finanzierung betrifft, so müsse man unwillkürlich an das Maut-Debakel von Bundes-Verkehrsminister Scheuer denken, heißt es in der Pressemitteilung der Homberger Grünen. “Wir wollen auf keinen Fall, dass weitere Millionen Steuergelder für die Vorteile privater Investoren und Planer ausgegeben werden, die unter dem Strich auch noch dazu dienen, existentielle Grundlagen unserer Daseinsvorsorge zu gefährden”, so die Homberger Grünen.

Denn neben der Zerstörung eines EU-geschützten Natura 2000 Gebietes und eines alten Vorzeige-Mischwaldes, dessen Erhalt in den Zeiten des Klimawandels dringend erforderlich ist, sei ganz besonders die Gefährdung unseres Trinkwassers durch das Bauvorhaben inakzeptabel. So haben die mittelhessischen Wasserwerke ZMW laut der Grünen am 21. Oktober in einer Presseerklärung Alarm geschlagen, weil sowohl der Bau als auch Betrieb der A 49 durch das Trinkwasserschutzgebiet im Gleental die Versorgung von einer halben Million Menschen in Mittelhessen gefährde.

Allein der Abrieb von Autoreifen trage enorme Mengen Mikroplastik in das Grundwasser ein. Die Versiegelung der asphaltierten Fläche von 220.000 Quadratmetern bedeute dem BUND zufolge, dass rund 66 Millionen Liter dem Grundwasser verloren gehen. DEGES selbst weist in ihrer letzten Presseerklärung auf die baubedingten Verunreinigungen und die Grundwasserabsenkung hin, teilen die Grünen mit. Auch angeblich “biologisch abbaubare Öle und Schmierstoffe” würden eine Verunreinigung von Grundwasser darstellen.

Grundwasserproblematik im Vogelsberg

Das habe auch Dr. Hans-Otto Wack in seinem Vortrag zur bereits bestehenden Grundwasserproblematik im Vogelsberg am 1. November in Ulrichstein klar gemacht. Der Bau der A49 sei abzulehnen, da im Zuge des Klimawandels Grundwasser immer mehr zu einer sich verknappenden Grundlage der essentiellen Daseinsvorsorge werde, und daher flächendeckend geschützt werden müsse. Dass sogar die Evangelische Kirche das Thema in ihrer Herbstsynode unter dem Aspekt der Bewahrung der Schöpfung  aufgreift, macht die existentielle Brisanz des Themas um so deutlicher, sagt Schlemmer.

Neben dem Absterben der Wälder und den Dürreschäden in der Landwirtschaft seien die sinkenden Grundwasserspiegel im Vogelsberg ein ständig wiederkehrendes Thema in der diesjährigen regionalen Presse gewesen. Diese würden sich nicht alleine durch den Abfluss von Grundwasser nach Rhein-Main begründen lassen, sondern in erster Linie auch durch den Klimawandel und ungünstiges menschliches Eingreifen in die Natur, wie es der Autobahnbau auch wäre, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Allein die Schäden an der Natur durch die Abholzung der Wälder wäre laut den Homberger Grünen frühestens in 100 Jahren ausgeglichen. Die Grünen Homberg stellen die Frage: „wie man einen Super-Gau beim Trinkwasser ausgleichen wird?“

„Da alle staatlichen Stellen eine besondere Fürsorge für die essentielle Daseinsvorsorge unserer Gesellschaft haben, verwundert es uns sehr, dass seitens der Befürworter der A49 lediglich wirtschaftliche Gründe unter Ausblendung aller ökologischen Risiken ins Feld geführt werden“, teilen die Grünen in ihrer Pressemitteilung mit. Der Erste Kreisbeigeordnete habe in diesem Jahr vielfach in der Presse auf die Folgen von Hitze und Dürre im Vogelsberg hingewiesen. Das einst wasserreiche Ulrichstein mit Trinkwasser zu versorgen, sei seit zwei Jahren ein Problem. Eine verantwortungsvolle Politik müsste, den Homberger Grünen zufolge, angesichts dieser Lage aus ihrer Sicht im Vogelsberg längst den Klimanotstand ausgerufen haben.

Um so verwunderlicher sei es, dass von den Befürwortern der A49 die Grundlagen der Daseinsvorsorge wie sauberes Trinkwasser nicht ein einziges Mal auch nur erwähnt werden würden. Auch die „Probleme des Lärms“, die bereits im 1. Abschnitt der A49 bestünden und seit 2013 bereits zur Gründung der Lärmschutz-Initiative  Edermünde geführt haben, würden verschwiegen.

Städte wie Treysa und Homberg Ohm würden mehr Zulaufverkehr bekommen durch die A49. Nur auf dringende Nachfrage habe DEGES in der hiesigen Bürgerversammlung  zugeben müssen, dass Homberg Ohm in den Durchfahrten mit einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen von bis zu 50 Prozent zu rechnen habe. „Angebliche Entlastungen des nachgeordneten Straßennetzes, wie es den Bürgern versprochen wird, sehen anders aus. Auch musste eingeräumt werden, dass für den Fall von Stau keine Umleitungsstrecken festgelegt wurden, da Stau ein “Sonderereignis” sei und auf der A49 nicht vorkomme“, heißt es in der Pressemitteilung.

Lärm, Zusatzverkehr, Bedrohung des Trinkwassers

Angesichts solcher Äußerungen müsse tatsächlich nach der Seriosität der Planung und der Informationspolitik aller Verantwortlichen gefragt werden – so sehen es die Homberger Grünen. Drohender Lärm, Zusatzverkehr, Bedrohung des Trinkwassers, all das würde verschwiegen werden „aus rein wirtschaftlichen Interessen“.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Die Bürger des Landes Hessen haben am 28. Oktober 2018 in einer Volksabstimmung Nachhaltigkeit als Staatsziel in die Hessische Verfassung aufgenommen. In Artikel 26c ist vorgegeben, dass „der Staat, die Gemeinden und Gemeindeverbände … bei ihrem Handeln das Prinzip der Nachhaltigkeit berücksichtigen, um die Interessen künftiger Generationen zu wahren“. Die neue Staatszieldefinition würde zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und zu einer regelmäßigen Überprüfung der Nachhaltigkeit bei Projekten verpflichten. „Wir appellieren daher an alle Verantwortlichen, diesem Staatsziel der Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Wir fordern die Verantwortlichen auf, das Moratorium beim Ausbau der A49 zum Anlass zu nehmen, das Projekt seriös und ernsthaft auf das Staatsziel Nachhaltigkeit im Angesichte des Klimawandels hin zu überprüfen“, sagt Schlemmer abschließend.

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16 Gedanken zu “Homberger Grüne unterstützen Resolution zum Baustopp der A 49

  1. Hallo Baumfreund!

    Super Geschichte! Gibt Hoffnung!

    Beste Grüße
    von einem Waldläufer

  2. Hallo Tobi,

    Vielen Dank für ihre sehr sachlich gehaltene Antwort. Sehr wohltuend.
    Leider hat es sich in unserer Gesellschaft eingebürgert, dass man
    Nur zur Kenntnis genommen wird, wenn
    Man stark übertreibt. Dabei bleibt
    Die Sachlichkeit auf der Strecke.
    Das gilt für alle.

    Nach den Erfahrungen die ich bisher
    Mit der Firma Deges gemacht habe,
    Ist mein Vertrauen in diese Gesellschaft
    Sehr begrenzt. Sie haben das Ziel
    Und die Aufgabe eine Autobahn zu
    Bauen. Die Informationspolitik ist
    Sehr defensiv und wenn es unbequem
    Wird, zieht man sich auf die Politik
    Und den Planfeststellungsbeschluss
    Zurück.

    Gerichte können auch nur nach den
    Fakten urteilen die ihnen vorliegen.
    Was ist, wenn Informationen zurück gehalten oder verfälscht werden.

    Noch einen schönen Tag.

  3. Homo sapiens? – Homo stultus! A49 und OU Wartenberg als Lehrbeispiel

    Der Mensch ist intelligent genug zum Mond zu fliegen, aber nicht weise genug, das St.-Florians-Prinzip aufzugeben und auf der Erde über den eigenen Gartenzaun hinaus zu schauen. Mit seinen kurzsichtigen Egoismen, seiner Bequemlichkeit, aber auch seiner Aggressivität und seinem Haß wird er wohl selbst dem von ihm verursachten massivsten Artensterben der Erdgeschichte zum Opfer fallen.
    Soweit erst mal mein genereller Kulturpessimismus.
    Aber um mit Luther zu sprechen – obwohl ich an den Weltuntergang glaube, werde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen und diesen Leserbrief schreiben.
    Ich stelle den Befürwortern des Ausbaus mal die Frage, ob unter den veränderten globalen Bedingungen es nicht legitim ist, den vor mehr als 25 Jahren geplanten Ausbau noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und evtl. neu zu bewerten?
    Da Fasching ist, mache ich noch einen Vorschlag. Die Verwaltung des Vogelsbergkreises organisiert für die Bewohner desselben eine Volksabstimmung zum Ausbau der o.a. Straßen. Alte Säcke wie ich (70 Jahre alt), die nur noch die Vorteile des Ausbaus, aber nicht mehr die negativen Konsequenzen, genießen, haben keine Stimme. Die Generation zwischen 25 und 60 hat eine Stimme, und die, die am meisten bzw. am längsten betroffen sein werden, 14-25 Jahre alt, bekommen 2 Stimmen.
    Sollte es dann immer noch eine Mehrheit für den Ausbau geben, werde ich vom Saulus zum Paulus und zu seinem glühendsten Verfechter.
    Dr. Klaus Schwerdtfeger, Wartenberg

  4. Ich glaube nicht an den menschlich verursachten Klimawandel.
    Ich glaube stattdessen, die Erde will dieses Krebsgeschwür „Mensch“ loswerden.
    Wie reagiert ein tierischer/menschlicher Organismus auf eine Infektion? Mit Fieber. Wie reagiert der Organismus Erde auf die Infektion „Mensch“? Mit Fieber, sprich Klimawandel.
    Die Intelligenz des Menschen hat gereicht, um auf den Mond zu fliegen; sie reicht vermutlich nicht, um die Erde lebenswert zu erhalten. Persönliche Egoismen und Bequemlichkeiten erscheinen stärker.

  5. Ihr könnt abstimmen wie ihr wollt, das ist Demokratie.
    Die Natur interessiert das nicht. Mit ihr kann nicht verhandelt werden. Eure Abstimmungsergebnisse sind ihr egal. Sie reagiert auf euer Verhalten. Und wenn ihr sie zerstört, wird sie euch anschließend zerstören. Denn ihr selbst seid Natur. Und in dem Maße, in dem ihr die Natur zerstört, zerstört ihr euch selbst.

  6. Dass es eher die Regel ist, Autobahnen in Wasserschutzgebieten der Klasse III zu finden, als die katastrophale Ausnahme, kann jeder mündige Bürger ganz einfach in 5 Minuten selbst überprüfen. Das Land Hessen stellt die Karten der Wasserschutzgebiete für die Öffentlichkeit online zur Verfügung unter:

    http://gruschu.hessen.de/mapapps/resources/apps/gruschu/index.html?lang=de

    Schalten Sie links die Karte der Wasserschutzgebiete an. Die nun gelben Gebiete sind Zone III. Folgen Sie der A5 von Alsfeld nach Frankfurt. Allein diese Autobahn kreuzt einige Zone III Schutzgebiete:

    Atzenhain, Geilshausen / Grünberg, Reiskirchen, Annerod, Friedberg und weiterer Verlauf, Eschborn, Kelsterbach / Nierderrad, Griesheim, Pfungstadt, Gernsheim ..

    Natürlich führt auch nicht jeder Unfall mit wassergefährdenden Stoffen gleich zur Verunreinigung des Grundwassers, da Autobahnen das ablaufende Wasser aus dem Schutzgebiet ableiten müssen. Einen Eindruck kann man sich z.B. in dieser Publikation verschaffen:

    https://www.hessenwasser.de/fileadmin/daten/home_forum/Bau_von_Verkehrswegen_in_Trinkwasserschutzgebieten.pdf

    Selbstverständlich ist es wichtig, dass entsprechende Massnahmen vernünftig umgesetzt werden. Dementsprechend ist der Disput mit den Versorgern sogar erforderlich.

    Zum Thema Holz haben die Grünen einige argumentative Lücken zu füllen, bevor das glaubhaft wird. Denn wärend Abholzung für den Strassenbau böse ist, soll doch lieber mit Holz anstatt Öl geheizt werden:

    https://www.tagesschau.de/inland/klima-gruene-101.html

    „[…] Antrag des Bundesvorstands für den Bielefelder Grünen-Parteitag im November mit dem Titel „Handeln – und zwar jetzt! Maßnahmen für ein klimaneutrales Land […] Weitere einzelne Punkte sind unter anderem, dass Ölheizungen ab sofort und fossile Gasheizungen ab 2025 nicht mehr eingebaut werden dürfen. Stattdessen sollten Heizungen mit Sonnenwärme, Wärmepumpe oder Holz gefördert werden. […]“

    Wärmepumpen sind bei etwas älteren Gebäuden („erhalten statt neu bauen“) oft ineffektiv und teuer, Sonnenwärme im Winter nicht ausreichend. Also Pellets. Dabei ist anzumerken, dass schon heute aufgrund massiver Nachfrage ein Anteil > 10% der Pelletproduktion nicht aus Schnittabfällen produziert wird. Wo soll das weitere Holz dann herkommen, wenn wir nicht abholzen ???

    Klingt für mich alles nach Parolen statt Lösungen … wären doch mehr Techniker und weniger Juristen in der Politik.

    1. Hallo Tobi,

      Sie haben sich sehr viel Arbeit gemacht und schon allein das finde ich gut.
      Ich teile auch Ihre Meinung das wir zuviel Juristen in der Politik haben.

      Bei dem Thema Wasserschutzgebiete finde ich aber, vergleichen Sie Äpfel mit Birnen.
      Das mag logisch aussehen wenn man sich die Karte anschaut. Es gibt nicht nur die
      Schutzgebiete I, II, und III sondern auch die Quantitative Schutzzonen Zone A und B. Diese Zonen dienen neben dem Erhalt des individuellen Charakters einer Quelle auch Ihrer Schüttung oder Ergiebigkeit. Hier geht es um ein großes Wassereinzugsgebiet, die Mittelhessischen Wasserwerke versorgen 500.000 Menschen
      mit Wasser. Auch die drei Tiefbrunnen der Stadt Homberg liegen im Einzugsbereich diese 400 ha großen Waldgebietes. Wenn man dieses Gebiet nun um 100 ha reduziert
      und einen großen Teil der Flächge davon versiegelt, hat das natürlich Auswirkungen auf die Ergiebigkeit. Die von Ihnen genannten Autobahnen tangieren
      wenn überhaupt, nur zum Teil Waldgebiete. Darüber hinaus wurden diese Straßen
      vor langer Zeit gebaut und wir haben andere Erkenntnisse zum Thema Klimaschutz.
      Auch der Holzmarkt und das Heizen mit Pellets als Argument pro A 49 sind kein gutes Beispiel. Wald ist nicht nur ein ökologischer Lebensraum sondern ein Wirtschaftsraum. Sie können Stammholz ohne zwingende Gründe nicht einfach zu Pellets verarbeiten und verheizen. Das ist finanziell nicht darstellbar.
      Derzeit hat der Hessenforst die Aufarbeitung von Kaeferholz eingestellt, um den
      Preisdruck vom Markt zu nehmen. Bedeutet ganz einfach, wir haben zuviel Schadholz. Warum haben wir zuviel Schadholz? Weil es zu trocken ist. Nicht nur das Nadelholz stirbt, sonder auch Buchen und Eichen. Damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt, es schließt sich der Kreis. Es fehlt Feuchtigkeit.
      Es ist nicht damit getan einfach neue Bäume zu pflanzen, sie werden nicht anwachsen weil es zu trocken ist. Auch wenn man es gerne anders hätte, die Argumente sind berechtigt und wir müssen da umsteuern wo es möglich ist, nämlich bei uns selbst. Lasst uns zusammenarbeiten anstatt gegen einander. Ich finde es absurd, dass wir im Vogelsberg gegen einander arbeiten, aufgehetzt von einer CDU die den Status Quo mit verursacht hat, anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
      Diese Autobahn wollte der Kreis Marburg und da gehört sie hin. Für die Ortschaften an den Bundesstraßen müssen Umgehungsstraßen her. Dies hätte schon längst geschehen sollen. Man hat es aber immer abgewehrt mit dem Hinweis, die A 49 kommt. Warum machen die Kreis- und Stadtpolitiker im Vogelsbergkreis jetzt soviel Druck? Sie wollen von Ihren eigenen Fehlern und Versäumnissen ablenken.

      1. Danke Hans,

        ich gebe Ihnen in vielem Recht. Insbesondere darin, dass man die Situation zweier Wasserschtuzgebiete nicht so einfach vergleichen kann. Jedes muss nach den individuellen hydrogeologischen Begebenheiten gesondert betrachtet werden.

        Für den konkreten Fall hier wurde dies längst getan und die Folgen und Risiken dabei als unkritisch eingestuft, wie jeder im veröffentlichten Urteil von 2014 ab Absatz 126 nachlesen kann:

        https://www.bverwg.de/230414U9A25.12.0

        Danach – ohne Nennung von widersprechenden Sachgründen – weiter pauschal zu behaupten: „Die Durchquerung eines Wasserschutzgebietes ist eine ökologische Katastrophe“ [Kreisverband B90/Grüne] … das ist bewusst irreführend und aus meiner Sicht Populismus unterster Schublade und damit eben auch Hetze.

        Da auch ich Hetze nicht mag, hatte ich mir oben die Mühe gemacht einfach mal ganz objektiv aufzuzeigen, wie oft in der Vergangenheit in unserer Nähe Wasserschutzgebiete von Autobahnen gekreuzt wurden.

        Sie wenden zu recht ein, dass dies vor langer Zeit geschah. Und trotz alter Technik und Jahrzehnte des LKW-Verkehrs ist nirgendwo eine Grundwasserkatastrophe in Sicht. Da haben Sie Fakten.

        Die Aussage der Grünen ignoriert diese Fakten sowie die Gutachten des Urteils von 2014 ganz bewusst – und viele Menschen glauben leider daran ohne das zu hinterfragen.

        Zum Thema Klimawandel und dem Einfluss auf die Wasserreserven kann ich übrigens folgenden Beitrag des Deutschlandfunks empfehlen:
        https://www.deutschlandfunk.de/zu-viel-trockenheit-wird-wasser-zur-knappen-ressource.1771.de.html?dram:article_id=460469

        Alles dann doch nicht ganz so schlimm wie viele es gerne hätten??

    2. Nur weil man bisher den Fehler gemacht hat, Autobahnen durch Wasserschutzgebiete zu bauen, muss man damit ja nicht weiter machen. Die Verhältnisse haben sich geändert: Wasser wird auch bei uns zu einer knappen Ressource. Recht geben muss ich Ihnen, was das Verhältnis der Grünen zum Wald angeht. Da ist noch nicht bei allen klar, dass Waldschutz unbedingten Vorrang haben muss. Das muss sich ändern.

  7. Am Ende verlieren die Wiesen und Wälder und alle Tiere die in diesen leben. Wär mal interessant was die sagen würden, hätten sie nur ein Stimmrecht. Aber als „drauf“, irgendwann bekommen wir die Quittung … wenn Mutter Natur uns vom Angesicht der Erde fegt. Dann könnt ihr Abstimmungen machen wie ihr wollt. Es wird nichts mehr nützen.

  8. Am Ende verlieren die Wiesen und Wälder und alle Tiere die in diesen leben. Wär mal interessant was die sagen würden, hätten sie nur ein Stimmrecht. Aber als „drauf“, irgendwann bekommen wir die Quittung … wenn uns Mutter Natur uns vom Angesicht der Erde fegt. Dann könnt ihr Abstimmungen machen wie ihr wollt. Es wird nichts mehr nützen.

  9. Die Grünen sind in der Minderheit. Hoffentlich geht der Bau der A49 bald weiter und der Ökoterror hört auf.

    1. Diese wahre Geschichte habe ich vor mehr als 30 Jahren gelesen und sie hat mich fasziniert und mein handeln beeinflusst. Es hat mich beeindruckt und mit Optimismus erfüllt, angesichts dieses Beispiels was ein einzelner Mensch leisten kann, der eine Idee hat und sie mit Leben füllt. Hier sucht man krampfhaft nach
      Argumenten warum eine Straße gebaut werden muss! Wo man hinschaut Egoismus.

      Im Süden Frankreichs lebte ein Mann, wohl über die 50, dessen einziger Sohn gestorben war, und später auch seine Frau. Wofür sollte er noch leben, stellte sich ihm die Frage. So verlässt er seinen Bauernhof, unten in der fruchtbaren Ebene, und zieht sich in die Einsamkeit zurück. Hier lebt er mit seinen 50 Schafen und einem Hund. Die wasserlose Gegend der Cevennen am Südrand der Alpen gleicht einer Steppe.
      Der alte Mann erkennt, dass diese Landschaft gänzlich absterben wird, wenn hier keine Bäume wachsen. So fasst er einen Entschluss. Er sammelt einen großen Sack voller Eicheln. Mit großer Sorgfalt prüft er die Samen, scheidet die kleinen und die mit leichten Rissen aus. Wenn er hundert kräftige Eicheln vor sich hat, legt er sie in einen Eimer mit Wasser, damit sie sich richtig voll saugen. Schließlich nimmt er noch eine Eisenstange mit und zieht los. Die Schafherde überlässt er in einer grasbewachsenen Mulde der Obhut seines Hundes. An einer geeigneten Stelle fängt er an, mit der Eisenstange ein Loch zu graben, legt eine Eichel hinein und drückt es mit Erde zu. So pflanzt er Eichen – Tag für Tag, Woche für Woche. In drei Jahren sind es 100.000. Er hofft, dass in der Kargheit 10.000 davon durchkommen werden. Und er hofft, dass ihm selbst noch viele Jahre geschenkt sein mögen, sodass diese 10.000 Eichen nur wie ein Tropfen im Meer sein werden. Auch wenn er nicht weiß, wem diese Gegend gehört, so verfolgt er doch unbeirrbar seine Idee. Die Veränderung geht so langsam vor sich, dass das Werk dieses Menschen unbeachtet bleibt – eine Laune der Natur, denken die Jäger und Förster. Eine derart beharrliche Selbstlosigkeit kann sich auch niemand vorstellen. Die friedliche und regelmäßige Arbeit in der frischen Höhenluft, seine Genügsamkeit und Einfachheit schenken dem Greis eine Heiterkeit des Herzens und eine starke Gesundheit. Zwischen 1910 und 1945 pflanzt Elzeard Bouffier, so heißt der einsame Schäfer, hunderttausende Eichen, später Buchen, Ahorne, Birken, Erlen und Ebereschen. Als er im Alter von 89 Jahren stirbt, hat er einen der schönsten Wälder Frankreichs geschaffen. Schließlich wird der Wald unter Naturschutz gestellt. Was noch geschah: Jetzt halten unzählige Wurzeln den Regen fest, saugen das Wasser an, und die ausgetrockneten Bachbette sind wieder voll. So wachsen Wiesenblumen und Weiden, Insekten und Vögel kehren zurück. Selbst in den Dörfern verändert sich vieles. Ruinen werden weggeräumt, verfallene Mauern abgetragen und neue Häuser gebaut. Junge Familien ziehen ein, Kinder spielen zwischen duftenden Sträuchern, Gemüse und Blumen wachsen in den Gärten. Die Leute lachen wieder und haben Freude an den ländlichen Festen. An die zehntausend Menschen leben nun in den Dörfern und niemand weiß, wem dieses Glück zu verdanken ist. Ein einziger Mensch mit seinen schwachen Kräften hat genügt, um aus einer Steppe ein Stück „Gelobtes Land“ zu schaffen. Viele träumen von einem Ideal und zerbrechen an den äußeren Widerständen, der eigenen Ungeduld oder Verbitterung. Das selbstlose Tun eines alten Mannes wird zum Beispiel für die schöpferische Tat, die den Egoismus überwindet und zum Samen für eine neue Wirklichkeit wurde.

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