Oberstufen-Info-Tage an der AvH bieten mehr als 30 Vorträge für AbiturientenOrientieren, informieren und realisieren
LAUTERBACH (ol). „Wie gehts weiter nach dem Abitur?“ – Möglichkeiten gibt es viele, wie man weiß: erstmal nichts wie weg oder „etwas Soziales“, eine Ausbildung, ein Studium. Und selbst wenn man sich für das eine oder andere entschieden hat, sind die Angebote innerhalb der Sparten heute enorm. Da ist es hilfreich, sich zu orientieren, um eine Entscheidung auf der Basis guter Informationen zu treffen. Aus diesem Grund bietet die Agentur für Arbeit die Oberstufen-Info-Tage für die Vogelsberger Schulen an, die die Agentur in diesem Jahr gemeinsam mit der Alexander-von-Humboldt Schule organisiert und durchgeführt hat.
In der Pressemitteilung heißt es, das Lauterbacher Gymnasium war somit am 11. und 12. September Gastgeberin und knapp 300 Schülerinnen und Schüler der AvH, der Vogelsbergschule und der Alsfelder Max-Eyth-Schule folgten der Einladung.
Oliver Stoy, Verantwortlicher für die Berufliche Orientierung an seiner Schule, forderte die jungen Gäste auf, das Angebot zu nutzen. „Bringt euch ein, stellt den Referenten Fragen!“ Denn genau darum geht es: Über 50 Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen waren nach Lauterbach gekommen, um in Kurzvorträgen von ihren Jobs zu berichten. Welche Ausbildung braucht man? Was sind die Voraussetzungen? Wie sieht der Arbeitsalltag aus? Welche Verdienstmöglichkeiten hat man? Welche Aufstiegschancen sind möglich? Die Schülerinnen und Schüler hatten sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag Zeit, jeweils drei Vorträge zu besuchen und dort sowohl Infos zu sammeln als auch Fragen loszuwerden.
„Ein so dichtes Angebot ist wohl deutschlandweit einzigartig“
„Ein so dichtes Angebot ist wohl nicht nur in unserem Agenturbereich, sondern deutschlandweit einzigartig“, unterstrich Marco Sankewitz von der Arbeitsagentur die Bedeutung der Oberstufen-Info-Tage. Gemeinsam mit Michael Rausch ist er Berufsberater für akademische Berufe und schon mehrere Jahre an den Vogelsberger Gymnasien aktiv. Er empfahl den zukünftigen Abiturienten, auch einmal Neues auszuprobieren, sich von dem Angebot inspirieren zu lassen. Michael Rausch stellte den Zeitstrahl vor, der für die Berufsauswahl sinnvoll erscheint: Orientieren – Informieren – Realisieren.
In diese Phase der Orientierung gehörten die Fragen zu sich selbst: Was will ich? Was kann ich? Welche Werte sind mir wichtig? Die Alexander-von-Humboldt-Schule bietet ihren Schülerinnen und Schülern dazu Hilfestellung im Rahmen ihres Konzeptes für Berufliche Orientierung an: So können sie in der Einführungsphase der Gymnasialen Oberstufe einen GEVA-Test zur Kompetenzfeststellung durchführen und später an Assessment Centern teilnehmen.
Das BO-Konzept der AvH wird regelmäßig einem intensiven externen Prüfverfahren unterstellt und auch in diesem Jahr gelang nun schon die zweite Rezertifizierung. Die AvH ist somit seit 2013 ununterbrochen mit dem OloV-Gütesiegel für herausragende Berufliche Orientierung ausgezeichnet. Das BO-Konzept des Lauterbacher Gymnasiums bietet ab der 7. Klasse bereits altersspezifische Angebote, die für die Berufswahl relevant sind und die mit zunehmendem Alter der Schülerinnen und Schüler immer spezifischer werden.
In seiner Einführung wies Rausch außerdem darauf hin, wie wichtig es schon ein, zwei Jahre vor dem Abitur ist, einen Plan zu haben: Um einen Dualen Studiengang oder einen Ausbildungsplatz beispielsweise müsse man sich früher bewerben als um einen Platz an einer Universität. Ebenfalls von der Arbeitsagentur war Helga Fuchs anwesend: Sie hatte in der Schule ein MINT-Café eingerichtet, in dem Praktiker aus technischen und naturwissenschaftlichen Berufen über ihre Jobs sprachen – hier mit Blick auf eine Verbesserung der Frauenquote, denn: „Es gibt hier gute Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten, die auch Frauen vermehrt nutzen sollten.“
Maschinenbau, Bautechniker, IT-Profis und Elektrotechniker waren dort u. a. vertreten und informierten darüber. Auf dem Schulhof hatte die Bundeswehr ihr Karrieremobil geparkt. Hauptmann Sebastian Pötzl lud die Schülerinnen und Schüler ein, es zu entdecken und die verschiedenen Berufschancen bei der Bundeswehr kennenzulernen.
Die Antwort auf die Frage „Wo soll die Reise hingehen?“ will gut überlegt sein
Und dann hieß es ausströmen und die vielen Angebote sortieren und wahrnehmen. Von der Polizei über Humanmedizin und Journalismus bis hin zu Kommunikationswissenschaft und Jura waren viele Vertreter der einzelnen Sparten vor Ort. Sie lieferten viele Informationen und ermutigten die jungen Leute, an ihren Zielen festzuhalten und sich nicht von ersten Rückschlägen, beispielsweise schlechten Klausuren an der Uni, entmutigen zu lassen. Sie informierten über die vielen Möglichkeiten eines Dualen Studiums, das womöglich anstrengender ist als ein Universitätsstudium, dafür aber konkrete Chancen und auch Einkünfte von Anfang an bietet.
Es wurden die Freiwilligendienste FSJ und BFD vorgestellt, es gab konkrete Einblicke in verschiedene Studiengänge wie Psychologie, BWL, Oecotrophologie oder Biowissenschaften. Auch über Sozialwissenschaften, Maschinenbau, Erneuerbare Energien oder Agrarwissenschaften konnten sich die Interessenten informieren – und das ist angesichts der mehr als 30 Angebote nur eine kleine Auswahl.
Am Ende der beiden Tage, an die außerdem auch ein Besuch der Ausbildungsmesse in Alsfeld angeknüpft werden konnte, waren sicher viele Fragen beantwortet, aber auch viele neue aufgekommen. Denn die Antwort auf die Frage „Wo soll die Reise hingehen?“ will gut überlegt sein und braucht sicher noch viele Inputs. Die Oberstufen-Info-Tage sind auf dem Weg zu einer Entscheidung sicherlich ein wichtiger Baustein.
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