45-jähriges Jubiläum der Jugendfeuerwehr Romrod mit großer Löschübung gefeiertRomrods Nachwuchsbrandschützer zeigten vollen Einsatz
ROMROD (akr). Dass sich die Stadt Romrod keine Sorgen in Sachen Feuerwehrnachwuchs machen muss, das zeigten am Donnerstagabend zehn der 15 Nachwuchsbrandschützer der Schlossstadt. Anlässlich des 45-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr stellten diese nämlich bei einer großen Löschübung eindrucksvoll ihr Können unter Beweis.
Es ist Donnerstagabend, kurz nach 19 Uhr, als die Ruhe in der Schlossstadt gestört wird. Schon von weitem sind die Sirenen der Freiwilligen Feuerwehr zu hören, werden immer lauter, je näher sie in Richtung Schloss kommen. Drei Einsatzfahrzeuge biegen mit Blaulicht und Martinshorn von der Hauptstraße kommend in die kleine Schloßallee in Romrod ein.
Die Türen der Fahrzeuge öffnen sich, zehn Brandschützer steigen aus. Alle haben sie das selbe Ziel: die Scheune im Schlosspark, die lichterloh in Flammen steht. Es sind aber nicht die Feuerwehrleute der Einsatzabteilung. Nein, es sind die Nachwuchsbrandschützer der Jugendfeuerwehr Romrod, die die Flammen der brennenden Scheune an diesem Abend bekämpfen werden.
Dabei handelte es sich natürlich nicht um einen richtigen Brand. Es war die große Löschübung die anlässlich des 45-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Romrod auf dem Programm stand. Bevor die Nachwuchsbrandschützer sich an die fiktiven Flammen wagten, wurde zunächst die Einsatzstelle vorschriftsmäßig abgesichert und eine Wasserversorgung durch das Verlegen der Löschschläuche hergestellt.
Erfolgreiche Brandbekämpfung von außen
Mit fünf Angriffstrupps bekämpfte der Feuerwehrnachwuchs im Alter von 10 bis 17 Jahren den Brand im Schlosspark. Eindrucksvoll stellten die zehn Einsatzkräfte dabei ihr Können in Sachen Löscharbeiten unter Beweis, setzten ihr Feuerwehrwissen gekonnt um. Durch eine Riegelstellung konnten die kleinen Romröder Brandschützer verhindern, dass die Flammen auf die umliegenden Bäume und die Wiese übergreifen.
Unterstützung bekamen die zehn Jungen und Mädchen dabei von einigen Feuerwehrleuten der Einsatzabteilung. Und nicht nur die waren sichtlich Stolz auf ihren Nachwuchs, sondern auch die vielen Zuschauer, die sich im Schlosspark versammelten, um den jungen Brandschützern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.
Nachdem die fiktiven Flammen eindrucksvoll bekämpft wurden, versammelte man sich zu einem gemeinsamen Imbiss an der ehemaligen Schmiede, schließlich muss nach einem solch anstrengendem Löscheinsatz erstmal eine Stärkung her – und die hatte sich der Nachwuchs mehr als verdient. „Wir konnten uns heute wieder einmal von der Leistungsfähigkeit unserer Jugend überzeugen. Das Engagement war hervorragend“, lobte Reinhold Weitzel, der Vorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr und einer der 14 Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr aus dem Jahr 1974.
Acht weitere der damaligen Gründungsmitglieder konnten am Donnerstagabend zum Jubiläum ebenfalls begrüßt werden. Das musste natürlich fotografisch festgehalten werden. Allerdings sollte es kein klassisches Gruppenbild geben, sondern exakt das, was vor 45 Jahren bereits geschossen wurde – nur eben ohne Blaumann, dem breiten Ledergürtel und dem dunklen Helm.
Viele lobende Worte
Einer von den Feuerwehrmännern im blauen Overall war übrigens Landrat Manfred Görig, der in seinem Grußwort eine Anekdote aus seiner Zeit bei der Jugendfeuerwehr erzählte. Kurz und knappt: es ging um einen Wettbewerb, der vielleicht nicht unbedingt direkt einen Tag nach der Romröder Kirmes hätte stattfinden sollen. „Wir sind zwar ausgeschieden, haben aber trotzdem so gefeiert, als hätten wir gewonnen“, lachte Görig und auch die anderen Gründungsmitglieder konnten sich an das kleine „Wettbewerbs-Chaos“ erinnern, sich das Schmunzeln nicht verkneifen.
Görigs Grußwort schlossen sich weitere Redner an. Bürgermeisterin Birgit Richtberg lobte die Nachwuchsbrandschützer für ihr Engagement: „Wir in Romrod müssen keine Angst um unseren Feuerwehrnachwuchs haben, wenn ich euch so sehe“. Und damit hatte sie recht, denn vor wenigen Tagen ist wieder ein Mitglied der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übergetreten: Josephine Eisenach wird künftig die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Romrod unterstützen.
Richtbergs lobende Worte teilten auch der stellvertretende Stadtbrandinspektor Björn Müller, Ehrengast Martin Decher, der betonte, dass man als Feuerwehrmann fit, jugendlich und interessant bleibe sowie Udo Seiler von der Romröder SPD und Ortsvorsteher Hauke Schmehl.
Die lobenden Worte galten aber nicht nur den 14 Jungen und Mädchen, sondern vor allem auch dem Jugendfeuerwehrwart Stefan Bing für sein ehrenamtliches Engagement. Seit mittlerweile 16 Jahren bereitet er nämlich die Nachwuchskräfte quasi für eine aktive Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung vor, immer montags um 18 Uhr am Feuerwehrhaus in der Schlossstadt.
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