Dr. Jens Mischak besichtigte Homberger UnternehmenKamax ist bei jeder Autofahrt „am Start“
HOMBERG OHM (ol). Kamax fährt immer mit, wenn der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak mit seinem Wagen im Vogelsbergkreis unterwegs ist – also im übertragenen Sinne. Denn in nahezu jedem Auto sind Schrauben vom weltweiten Automobilzulieferer verbaut, mal in der Gurtbefestigung, mal im Zylinderkopf oder auch in der Radaufhängung. Vor Kurzem machte Mischak Halt beim Unternehmen am Standort in Homberg Ohm.
In der Pressemitteilung des Unternehmens heißt es, 859 Millionen Schrauben werden allein im Kamax-Werk in Homberg Ohm pro Jahr gefertigt, weltweit werden an den zwölf Standorten der Gruppe 3,5 Milliarden Verbindungselemente hergestellt, die dann in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Das seien schon beeindruckende Zahlen, die Dr. Markus Schiffmann, der Technische Geschäftsführer Operations Deutschland, und Personalleiter Kai Uwe Braun dem Vogelsberger Wirtschaftsdezernenten Dr. Jens Mischak bei seinem Besuch im Homberger Werk präsentieren.
Weltweit rund 3.500 Beschäftigte
Der Erste Kreisbeigeordnete würdigte vor allem auch die Rolle des Unternehmens als bedeutender Arbeitgeber in der Region. So seien allein im Homberger Werk über 700 Mitarbeiter beschäftigt. Am gesamten Standort mit der Holding sowie dem Werkzeugbau (Tools & Equipment) seien es rund 1.000, weltweit sogar um die 3.500 Beschäftigte. In Homberg würden 138 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet werden, an allen Standorten zusammen belaufe sich der Jahresumsatz auf rund 750 Millionen Euro.
Noch eine weitere Zahl: Im Jahr würden in Homberg 50.000 Tonnen Stahl verarbeitet werden, das bedeute, dass pro Tag 200 Tonnen Stahl zu Schrauben umgeformt werden. „Wir sind relativ breit aufgestellt“, sagt Dr. Schiffmann. Allerdings ausschließlich im Bereich Verbindungselemente sowie komplexe Kaltformteile für die Automobilbranche beziehungsweise für Nutzfahrzeuge. „Kamax-Schrauben gibt es nicht im Baumarkt“, bekräftigt Schiffmann, „das ist in der Qualität der Schraube begründet. Für unsere Hochleistungsschrauben, gibt es im Haushalt normalerweise keine Verwendung.“
Wie diese High-Tech-Schrauben entstehen, darüber informiert sich Dr. Mischak bei einem anschließenden Rundgang durch die Werkshallen. In Augenschein nahm er dabei auch das neue Ausbildungszentrum, das Ende vergangenen Jahres in Betrieb genommen wurde. 44 Auszubildende werden derzeit für die beiden Standorte, in Homberg Ohm und Osterode (Harz), fit gemacht für die Industrie 4.0. Angeboten werden allein neun unterschiedliche Ausbildungsberufe, hinzu kommen sechs duale Studiengänge, heißt es in der Pressemitteilung„Wir haben auf den Fachkräftemangel reagiert. Um attraktiv zu sein, haben wir nicht zuletzt in unser Ausbildungszentrum investiert“, sagt Kai Uwe Braun.
Verschiedene Karrierepfade
Dr. Mischak lobt die „idealen Ausbildungsbedingungen bei Kamax“ und regte an, das Zentrum möglicherweise auch für kleinere Firmen und deren Azubis zu öffnen. „Denn für unsere kleineren Betriebe im Vogelsbergkreis wird es zunehmend schwieriger, Auszubildende zu finden.“ Auch nach der Ausbildung würden Kamax-Mitarbeiter zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung nutzen können. „Um unsere Fachkräfte zu halten, zeigen wir die verschiedensten Karrierepfade auf“, erläutert Braun. So würden unter anderem Techniker- oder Meisterausbildungen angeboten werden, natürlich auch zahlreiche Qualifizierungsmaßnahmen, damit die Mitarbeiter sich neuen Herausforderungen stellen können.
Eine davon wird die fortschreitende Digitalisierung sein, zeigt sich Dr. Schiffmann überzeugt. Aber auch die Entwicklung in Sachen Elektromobilität hat Kamax fest im Blick. „Die Anzahl der Schrauben, wie sie in einem Verbrennungsmotor vorkommen, ist beim E-Auto geringer“, erklärt Dr. Schiffmann. „Wir sehen, dass sich der Markt verändert, wir bereiten uns darauf vor und haben ‚Trendprodukte‘ wie Leichtbau- oder Ultrahochfeste Schrauben bereits zur Serienreife gebracht“, sagt der Technische Geschäftsführer der deutschen Operations. Dr. Schiffmann ergänzt: „Natürlich müssen wir immer auch rechts und links der Schraube gucken.“ Abschließend dankte Dr. Mischak für den „sehr interessanten Besuch“ im Werk und lobt die innovative Ausrichtung des Unternehmens
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