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Tag der offenen Baustelle für Pfingstsamstag, den 8. Juni ab 12 Uhr geplantEin Neubeginn nach einigen Strapazen

VIDEO|ROMROD (ls). Schon der Blick von außen verrät, dass es nicht mehr lange dauern wird. Und wahrlich: geplant ist die Eröffnung des LuWiA in Romrod voraussichtlich für Oktober – gut ein Jahr später als die ursprüngliche Eröffnung zunächst geplant war. Zu viel kam letztendlich doch dazwischen. Jetzt aber ist es so weit: es folgt ein neuer Start, ein Neubeginn mit Charme – und einen Einblick in das Objekt gab es oben drauf. 

Heute steht Romrods Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg mit einem Lächeln im Gesicht auf der Baustelle in der neuen Stadtmitte der Schlossstadt. Ihr Blick schweift umher und das Lächeln ihrer Lippen erreicht ihre Augen. Birgit Richtberg wirkt zufrieden. „Ich freue mich, dass es uns doch noch geglückt ist und wir nach der Misere, zu viel Aufregung und Sorge geführt hat, einen vertrauensvollen und erfahrenen Betreiber gefunden haben“, sagt sie zu Beginn. Es sei ein Neubeginn, ein Neustart.

Nein, dass alles doch gut enden wird und sie zusammen mit dem neuen Betreiber Oliver Pappert hier – wohlgemerkt nur etwa einen Monat nach Bekanntgabe des neuen Betreibers – auf der fast bezugsfertigen Baustelle stehen wird, daran war Anfang des Jahres noch nicht zu denken.

Romrods Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg und der Geschäftsführer der neuen Betreibergesellschaft Oliver Pappert. Foto: ls

Wir erinnern uns zurück: Leben und Wohnen im Alter – und das mitten im Herzen der Stadt. Und genau damit startete das Projekt LuWiA, dass seit dem Kauf des Grundstückes des Alten Forstamtes bis Anfang 2019 immer wieder für Diskussionen in und außerhalb der Romröder Stadtpolitik sorgte. Zunächst war es die Kostenentwicklung, dann sprang im Januar diesen Jahres kurzfristig der Partner SozioVita, eine eigens für das Projekt gegründete Tochtergesellschaft von Kompass Leben, aus dem Projekt aus.

SozioVita-Chefin Katja Diehl sprach damals davon, dass man bis zuletzt in Verhandlungen gesteckt habe, doch der Ausstieg besser als eine Unterfinanzierung des Projekts sei. Dr. Birgit Richtberg selbst sprach von einem gestörten Vertrauensverhältnis.

Im April schließlich, ließ sich aus drei interessierten Bewerbern, mit denen man intensive Gespräche geführt habe, ein neuer Betreiber für das LuWiA in Romrod finden: der Marburger St. Elisabeth-Verein, der zum Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck gehört  und seit dem Jahr 1879 in den Bereichen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, der Sozialpsychiatrie sowie in der Altenhilfe tätig ist. Das Konzept dabei sei sozialräumlich orientiert.

Von außen wirkt das LuWiA in Romrods Stadtmitte schon fast bezugsfertig. Doch bis es so weit ist, gibt es noch einiges zu tun.

Menschen sollen möglichst gesund und möglichst alt werden

Das will Pappert mit seinem Team auch in Romrods neuer Stadtmitte verwirklichen. „Wir wollen die Möglichkeiten, die Romrod schon bietet und die Strukturen nutzen und hier in diesem Projekt nutzen“, erklärt er und blickt zufrieden auf das Objekt. Fünf kleinere Wohngruppen für insgesamt 54 Bewohner finden darin Platz, sowie eine Tagespflegestätte und die Begegnungsstätte, die mit dem Mehrgenerationenhaus verknüpft wird. „Wir möchten, dass unsere Menschen hier in Romrod, möglichst alt und möglichst gesund bleiben und mit dem LuWiA ein gutes Zuhause finden – mitten drin in der Stadt“, wünscht sich die Rathauschefin.

Ein gleiches Ziel verfolgt auch Pappert selbst: Senioren ein gutes Zuhause geben, ein Zuhause, in dem sie gebraucht werden und am Leben teilnehmen können. „Sie haben kurze Wege und gehören auch weiterhin zum Leben dazu“, erklärt der Geschäftsführer der Marburger Tochtergesellschaft „Neue Altenhilfe St. Elisabeth“. Aktive Teilnahme am Leben, professionelle Entlastung und Unterstützung und Kontakte mit Mitmenschen pflegen, das verspricht Pappert für die Zukunft.

Romrods Bürgermeisterin führte durch das Objekt.

Auch der Blick durch die Fenster ins Innere des LuWiA verspricht ein zum Konzept passendes Raumkonzept. Der Rundgang durch das Objekt bestätigt den äußeren Eindruck. Großzügige, helle Räume mit viel Platz für Gemeinsamkeit, aber auch ruhige Plätze für Ruhe. „Es ist für jeden etwas dabei – auf der einen Seite ist man mitten im Geschehen, auf der anderen hat man seine Ruhe vor dem Trubel. Das hat uns von Anfang an gut gefallen. Deshalb sind wir sehr glücklich darüber, dass wir den Zuschlag für das Projekt bekommen haben“, sagt Pappert mit Blick auf den offenen Raum der Begegnungsstätte im Erdgeschoss des LuWiA.

Aktiv möchte man die Bewohner im Leben halten und ihnen zeigen, dass sie gebraucht werden. Dazu müsse hier allerdings alles anders laufen als in großen Pflegeheimen, erklärt Pappert und meint damit den intensiven Kontakt zwischen Bewohner und Personal. „Den Grundsatz pflegt die Stadt Romrod mit der Sozialstation schon seit Jahren, dass wir Menschen im Alter unterstützen und hier wollen wir diesen Grundstein nochmal ausbauen“, stimmt Richtberg zu. Eine Konkurrenz wolle man aber nicht schaffen, sondern vielmehr ein zusätzliches Angebot.

„Es ist ein neuer Beginn hier, ein Neubeginn mit Charme“

Eigentlich sollte Romrods neue Stadtmitte bereits im Herbst 2018 seine Türen öffnen – doch dazu ist es nicht gekommen. Die endgültige Eröffnung des LuWiA ist voraussichtlich für Oktober diesen Jahres geplant. „Natürlich kann es aber auch sein, dass sich die Eröffnung noch einen Monat nach hinten verzögert“, erklärt Pappert. Man müsse schauen, wie man voran komme. Eine Einrichtungsleiterin sei zwar schon gefunden, doch es werde noch weiteres Personal gesucht und auch ein Name für das Objekt sei noch nicht gefunden. „Der jetzige Name muss nicht unbedingt so bleiben. Wir freuen uns auf viele Vorschläge“.

Abgeben kann man Vorschläge schon am 8. Juni und gleichzeitig ab 12 Uhr eine Führung durch das Objekt machen, denn da laden die Stadt und der neue Betreiber zu einem Tag der offenen Baustelle ein, an dem Führungen angeboten werden und Zeit für Fragen sind. Vor der geplanten Eröffnung im Herbst gibt es also noch einiges zu tun. „Darauf freue ich mich und auf die gute und enge Zusammenarbeit. Es ist ein neuer Beginn hier, ein Neubeginn mit Charme“, sagt Richtberg, lächelt und wirkt zufrieden.

3 Gedanken zu “Ein Neubeginn nach einigen Strapazen

  1. Da hat sich die Rathauschefin ihr Denkmal gebaut. Bauen lassen. Wieviel Euro hat das jeden Einwohner pro Kopf gekostet?

    1. Die Kosten für das Denkmal sind doch im Rahmen geblieben, Breidenbächer! Schließlich wird das neue Gartenhaus von Ehrenamtlichen errichtet.

    2. Als „Strapazen“ würde ich das teure Planungschaos um LuWiA nun wirklich nicht bezeichnen, sondern eher als selbst verschuldete HINDERNISSE, die überwiegend die Nerven der Romröder Bürger strapaziert haben dürften. Wer kommt denn jetzt für den einjährigen Nutzungsausfall auf, wo die Stadt die Baukosten zwar teuer finanzieren muss, aber (wie zu vermuten ist) keine Mieteinnahmen erzielt?

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