Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak überreichte FörderbescheidStadtentwicklung Kirtorf: 310.000 Euro für Brücke über die Omena
KIRTORF (ol). In Sachen Stadtentwicklung ist Kirtorf auf einem guten Weg. Auf einem guten Weg werden demnächst aber auch die Kirtorfer selbst sein, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es nämlich um die Anbindung des Großprojektes „Kirtorfer Höfe“, des geplanten Medizinischen Zentrums, an den nahegelegenen Einkaufsmarkt Tegut geht: Über den Bach „Omena“ soll eine Brücke gebaut werden. Mehr als eine halbe Million Euro wird das Bauwerk kosten, fast 310.000 Euro aber gibt es aus Mitteln der Dorferneuerung.
In der Pressemitteilung des Vogelsbergkreis heißt es, einen entsprechenden Förderbescheid für die Brücke konnte Kirtorfs Bürgermeister Ulrich Künz am Mittwoch im Lauterbacher Landratsamt aus den Händen des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak entgegennehmen. Der lobte in diesem Zusammenhang die „städtebaulich sehr interessante Entwicklung, die in Kirtorf angestoßen wurde“.
Zum Hintergrund:
Kirtorf wurde 2013 als gesamtkommunaler Schwerpunkt der Dorfentwicklung anerkannt, dieses Programm läuft noch bis 2022. Die Schwerpunkte der Dorfentwicklung aus kommunaler Sicht liegen zum einen in der Schaffung von Gemeinschaftseinrichtungen und Treffpunkten für alle Generationen, zum anderen in der städtebaulichen Entwicklung, genauer gesagt in der umfassenden Neuordnung des Rathausumfeldes. „Es gibt eine starke Säule der Privatförderung in Kirtorf“, erklärte Matthias Sebald, in der Kreisverwaltung zuständig für die Dorf- und Regionalentwicklung. So seien bislang 65 private Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 4,7 Millionen Euro bewilligt beziehungsweise ausgezahlt worden.
„Der ursprünglich zugesagte Finanzrahmen für kommunale Vorhaben lag bei einer Millionen Euro und ist bereits nahezu vollständig ausgeschöpft“, ergänzte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Mischak und wies vor allem auf die „herausragende Bedeutung“ der städtebaulichen Neuordnung in der Kernstadt hin. „Um eine zielgerichtete und nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, wurde vom Land das Instrument ,Strategische Sanierungsbereiche der Dorfentwicklung´ entwickelt“, führte er aus.
„Ein Teilbereich der Kernstadt wurde im Juli als erster ,Strategischer Sanierungsbereich´ der Dorfentwicklung in Hessen überhaupt anerkannt. Kirtorf erhält damit zusätzliche Mittel für Ankauf und Rückbau sowie Planungen und Freiflächengestaltung beziehungsweise Erschließungsmaßnahmen“, sagte Mischak. Zudem würden zwei private Vorhabenträger eine höhere Förderpriorität und einen höheren Förderhöchstbetrag erhalten.
Kommunaler Teil liege bei 1,7 Millionen Euro
„Die Neubauten für das Medizinische Zentrum werden nicht im Rahmen der Dorfentwicklung gefördert“, erklärte Kirtorfs Bürgermeister Ulrich Künz, der die Investitionsvolumen im Zusammenhang mit dem „Strategischen Sanierungsbereich“ auf rund 12,1 Millionen Euro bezifferte. Der kommunale Teil liege bei etwa 1,7 Millionen Euro. Die zusätzlich bereitgestellten, projektbezogenen Mittel aus der Dorfentwicklung für die Kommune lägen bei 878.000 Euro und für private Vorhaben bei 187.000 Euro. Die zusätzlichen Mittel würden unter anderem im Rahmen der Landesinitiative „Heimat Hessen – Land hat Zukunft“ bereitgestellt.
Am Mittwoch nun konnte Bürgermeister Künz den Bewilligungsbescheid von knapp 310.000 Euro für den Neubau der Brücke über die Omena in Empfang nehmen. Das Vorhaben ist Bestandteil des Maßnahmen- und Kostenplanes für den „Strategischen Sanierungsbereich“. Die Gesamtkosten würden rund 513.000 Euro betragen. Als weitere kommunale Vorhaben stünden im nächsten Jahr die Erschließung und die Freiflächengestaltung des öffentlichen Raumes im Umfeld des Medizinischen Zentrums zur Förderung über die Dorfentwicklung an.
Auch mit einer vierten Brücke über die Omina innerhalb von knapp 350 m wird Kirtorf nicht zum Venedig des Vogelsberg. Was soll das?