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Öffentliche Hofbesichtigung mit Landtags-Direktkandidat Swen Bastian in Allmenrod„Mehr Unterstützung und Wertschätzung für die bäuerlichen Betriebe“

ALLMENROD (ol). Zu einer öffentlichen Hofbesichtigung beim Betrieb von Uwe und Mark Habermehl in Lauterbach-Allmenrod hatte kürzlich der heimische Landtags-Direktkandidat Swen Bastian eingeladen. Neben dem landwirtschaftspolitischen Sprecher der SPD Landtagsfraktion Heinz Lotz und dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Volker Lein, konnte Bastian dazu auch zahlreiche Interessierte und Vertreter der Landwirtschaft begrüßen.

Im Rahmen eines gemeinsamen Rundgangs durch den Stall und den Melkstand stellten Mark und Uwe Habermehl laut Pressemitteilung der SPD Vogelsberg den Familienbetrieb mit seinen rund 150 Kühen vor. Die Familie ist bereits seit 1932 Mitglied im Hessischen Zuchtverband und hat auf zahlreichen Schauen auch international gute Erfolge vorzuweisen. „Wir sind ein offener Betrieb und immer froh, wenn Interesse an unserer Arbeit besteht“, sagte Uwe Habermehl, der erst vor Kurzem für eine ganze Woche Kindergartenkinder zu Besuch hatte, um ihnen die Landwirtschaft und den Umgang mit Tieren näherzubringen.

Swen Bastian und Heinz Lotz zeigten sich beeindruckt von der modernen Tierhaltung auf dem Hof der Familie Habermehl. „Man sieht, dass die Tiere sich im Offenstall wohlfühlen. Leider wird die Landwirtschaft in einer zunehmend oberflächlich geführten, gesellschaftlichen Diskussion häufig zu Unrecht an den Pranger gestellt.“, sagte Bastian. Daher sei Transparenz, wie sie im Betrieb von Uwe und Mark Habermehl vorbildlich praktiziert werde, besonders wichtig, um auf die Leistungen und Herausforderungen der Betriebe aufmerksam zu machen.

Aktuelle landwirtschaftspolitische Fragen

In dem auf die Besichtigung folgenden Austausch kamen aktuelle landwirtschaftspolitische Fragen zur Sprache: Unisono wurden die oft extremen und teilweise widersprüchlichen Forderungen und die immer stärker werdende Bürokratie beklagt. Vielen Landwirten falle es bei niedrigen Erzeugerpreisen zunehmend schwerer, den Spagat zwischen ökonomischen Zwängen und den gesellschaftlichen Anforderungen zu bewältigen. „Die Landwirtschaft ist von enormer Bedeutung für die Wertschöpfung und das Angebot von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Region. Deshalb brauchen wir mehr Unterstützung und Wertschätzung für die bäuerlichen Betriebe, statt immer mehr Bürokratie und Auflagen.“, machte Bastian deutlich. Die bäuerliche Landwirtschaft müsse innerhalb der Wertschöpfungskette gestärkt werden, damit die Landwirte gute Preise für ihre guten Waren erzielen könnten.

Heinz Lotz betonte, dass die Landwirte vor großen Herausforderungen stehen: „Uns ist wichtig, dass konventionelle und ökologische Landwirtschaft gleichberechtigt behandelt werden. Ein gegeneinander ausspielen darf es nicht geben. Jeder Landwirt muss so handeln können, wie es für ihn im Rahmen der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung seines Betriebes richtig erscheint.“, so Lotz. Insgesamt gelte es, mehr Bewusstsein und Wertschätzung für gute Lebensmittel zu schaffen. Dazu gehörten auch angemessene und auskömmliche Preise für die Erzeuger.

Ein Gedanke zu “„Mehr Unterstützung und Wertschätzung für die bäuerlichen Betriebe“

  1. „Leider wird die Landwirtschaft in einer zunehmend oberflächlich geführten gesellschaftlichen Diskussion häufig zu Unrecht an den Pranger gestellt“, sagte Bastian.“
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    Sagte Herr Bastian, der Landwirtschafts-Sachverständige seiner Partei für den Vogelsbergkreis. Aber hat er auch Recht? Und Recht womit? Von welcher „oberflächlichen Diskussion“ spricht er hier? Der keineswegs oberflächlichen über das Tierwohl in der Massentierhaltung? Oder der Nitratbelastung von Böden und Gewässern durch Gülle-Düngung? Oh ja, da krümmt sich der zu Unrecht an den Pranger gekettete Landmann gemeinhin qualvoll bei jedem neuerlichen und ach so oberflächlichen Diskussionsbeitrag.
    Aber je nach Zielgruppe ist man bei öffentlichen Besichtigungen natürlich stets derselben Meinung. „Unisono wurden die oft extremen und teilweise widersprüchlichen Forderungen und die immer stärker werdende Bürokratie beklagt.“ Genau. Und vor einem verbraucherkritischen Publikum beklagt man dann widersprüchlicherweise die unzureichenden staatlichen Kontrollen.
    Welche Rede hätte Herr Bastian wohl vor Angehörigen einer Tierschutzorganisation gehalten? Einer der Kernsätze wäre vermutlich gewesen: „Leider wird der Tierschutz in einer zunehmend oberflächlich geführten gesellschaftlichen Diskussion häufig zu Unrecht an den Pranger gestellt!“

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