Einen Einblick in Kindergärten, ins Tierheim und in "heiße" BerufeWo die Alsfelder richtig ins Schwitzen kommen
ALSFELD (akr). Es ist heiß. So richtig, richtig heiß sogar. Bei Temperaturen über 30 Grad schwitzt wirklich fast jeder. Egal ob im Büro, im Garten oder auf der Baustelle. Doch welche Berufe sind bei den Temperaturen besonders schlimm? Und was bedeutet die Hitze für kleiner Kinder und Tiere? Ein Rundgang durch das sommerliche Alsfeld.
Im Alsfelder Tierheim hat man sich etwas einfallen lassen, um den vierbeinigen Gästen dort den Sommer zumindest etwas erträglicher zu gestalten. Große Sonnensegel im Hundebereich sollen die Bewohner dort vor der Gluthitze schützen. Bei den Katzen hängen Tücher vor den Fenstern, um die Sonne zumindest etwas davon abzuhalten, die Räume in eine Sauna zu verwandeln.
„Wir haben auch extra kleine Planschbecken in die Zwinger der Hunde gestellt, damit sie im Wasser spielen können“, sagt Sarina Eder, die eine Ausbildung zur Tierpflegerin macht. Behälter mit Wasser stehen auch bei den Katzen. „Aber sie nutzen das dann doch nicht, sie trinken eher daraus“, lacht Sarina.
Das Tierheim legt großen Wert darauf, dass es den Bewohnern gut geht. „Das Trinkwasser muss bei diesen Temperaturen mehrmals täglich kontrolliert und nachgefüllt werden. Es muss immer ausreichend zu trinken da sein“, erklärt die Tierpflegerin. Doch nicht nur mit Sonnensegeln und kleinen Planschbecken versuchen sie den Tieren eine Abkühlung zu geben. „Wir haben auch Kühlmatten. Die Hunde legen sich auf sie drauf und ihr Bauch wird von unten angenehm gekühlt“. Hunde sollten von unten gekühlt werden, da sie sonst Probleme mit dem Kreislauf bekommen können, erklärt Natascha Hirschmann, die zweite Vorsitzende und Tierärztin. Einige Hunde lieben es auch, wenn man sie leicht mit Wasser abspritzt. „Allerdings sollte man nie einen Hund zu einer kalten Dusche zwingen“, warnt Hirschmann.
Bei so hohen Temperaturen fahren sie im Tierheim mit den Hunden, die gerne schwimmen, auch gerne an den See, damit sie sich im kaltem Wasser abkühlen können. Aber auch nicht länger als eine Stunde, damit es nicht zu anstrengend wird. Apropos anstrengend: Man sagt ja, die meisten Hunde lieben lange Spaziergänge. Doch bei über 30 Grad haben auch die Vierbeiner darauf keine Lust. Es ist ihnen einfach zu warm. „Wir gehen extra ganz früh morgens und gegen Abend mit ihnen Gassi und versuchen, die Mittagshitze zu meiden“, erzählt Sarina. Denn was viele nicht wissen: Wenn es draußen 30 Grad sind, dann heizt sich der Asphalt auf stolze 55 Grad auf. Da tun auch den Hunden die Pfoten weh. Deshalb sei es besser, wenn sie eher im Schatten beziehungsweise auf einer Wiese laufen.
Schatten, Sonnencreme, Kopfbedeckung und viel trinken
Auch Kinder haben mit den hochsommerlichen Temperaturen zu kämpfen: „Man merkt schon, dass die letzten zwei Tage, an denen es so heiß war, auch für die Kinder unangenehm war“, sagt Monika Völlinger, Erzieherin in der Kindertagesstätte Arche Noah in Alsfeld. Sie seien teilweise müde und schlapp. Damit es erträglich wird, geht es schon in den Morgenstunden ins Freie, die Mittagshitze wird gemieden. Beim Spielen im Freien wird darauf geachtet, dass die Kinder mit Sonnencreme eingecremt sind und eine Kopfbedeckung tragen. Wichtig sei vor allem, dass die Kinder viel trinken. „Es gibt außerdem frisches Obst – eben alles, was erfrischt und abkühlt“, erzählt die Erzieherin.
Viele Kinder verbringen die Zeit auch im Planschbecken, um sich abzukühlen. Die Erzieher legen großen Wert darauf, dass die Kleinen nicht die ganze Zeit in der Sonne sind, sondern sich eher an schattigen Plätzen aufhalten. Die Temperaturen in der Tagesstätte seien allerdings recht angenehm. Nur eine Kindergartengruppe ist genau an der Seite, auf die die Sonne prallt, mitten in der Hitze. Den Raum kühl zu bekommen sei schwierig, deswegen ist die Gruppe „umgezogen“ in einen kühleren Raum: „Da momentan aufgrund der Ferien nicht so viele Kinder da sind, hat das gut funktioniert“, sagt Völlinger.
Mit Wasserspielen für Abkühlung sorgen
Die Kindergartenkinder vom Rodenberg hatten Glück, der Kindergarten war für zwei Wochen geschlossen. „Wir haben also erst zwei heiße Tage hinter uns“, lacht die Kindergartenleitung Heike Schweiner. Auch hier heißt es: morgens raus, mittags rein. Sonnencreme, Kopfbedeckung und ausreichend zu trinken sind ebenfalls Pflicht. „Wir haben uns extra die Einverständniserklärung aller Eltern geholt, damit wir die Kinder eincremen dürfen“, sagt Schweiner. Fenster und Türen der Einrichtung sind geschlossen, damit die Wärme von draußen nicht reinkommt. „Bei uns ist es Gott sei Dank kühl drinnen“, sagt die Leiterin.
In der Kindertagesstätte in der Krebsbach wird viel geplanscht oder mit Wasserpistolen gespielt, um sich abzukühlen. Allerdings auch nicht zur Mittagszeit, denn dann ist es draußen viel zu heiß. „Einige Kinder stört die Hitze, die wollen dann nicht raus“, erzählt die Erzieherin Andrea Stopfer. Draußen werden dann schattige Plätze aufgesucht. „Die älteren Kinder gehen größtenteils allein in den Schatten, bei den kleinen müssen wir das machen“, sagt die Erzieherin. Um in den Räumen eine angenehme Temperatur zu bekommen, werden gleich morgens alle Fenster und Türen aufgerissen, damit die kühlere Morgenluft die Räume durchflutet. Anschließend werden die Jalousien runter gelassen, damit die pralle Sonne nicht die Räume aufheizt.
Auf dem Dach, ohne Schatten
Einen wirklichen Knochenjob bei diesem Wetter hat definitiv Gerd Köhler. Er ist Dachdecker. Ganze neun Stunden – von 6 Uhr bis 16 Uhr – arbeitet er auf dem Dach. Schatten? Nicht dort oben. „Es wäre schön, wenn jemand neben mir stehen würde, der einen Sonnenschirm hält“, lacht er. Aber das ist leider nicht möglich. Deswegen trägt er einen Sonnenhut und hat sich mit Sonnencreme eingecremt. „Es ist wichtig, viel Wasser zu trinken. Ich trinke bestimmt an die fünf bis sechs Liter am Tag. Das muss man, sonst kippt man um“, erzählt er. Und die Arbeit zerrt wirklich an den Kräften: „Es schlaucht einen schon. Vor allem, wenn auch kein Wind geht, dann ist es noch anstrengender“. Köhler muss bei der Arbeit sogar eine lange Hose tragen. „Es geht nicht anders, sonst verbrenne ich mir die Knie auf dem Dach“, sagt er. Es sei anstrengend, aber man gewöhne sich dran.
Fast 40 Grad Raumtemperatur, so warm ist es in den zwei Filialen der Bäckerei Rahn. Viel dagegen tun können die Arbeitenden allerdings nichts. Sie versuchen viel zu trinken und alle Lichtquellen so weit wie möglich auszuschalten. „Es muss gebacken werden“, lacht der Inhaber Udo Rahn. Morgens werden bei ihnen alle Türen und Fenster aufgerissen, damit durchgelüftet werden kann. Eine Klimaanlage würde ihnen nichts nützen: „Wir müssen die Türen für die Kunden immer aufhaben“, erklärt der Inhaber. Im Cafébereich sei es hingegen angenehm. „Es ist Sommer, alle wollten ihn haben und jetzt ist er eben da“, lacht Rahn.
Hey Flo, top Geschichte! Und wie lange warst du im McDonalds, als du 19 warst? 2 Wochen Praktikum? Denk mal drüber nach… und zu den Pommes rumdrehen musstest du dich wohl auch noch.
Hier im Artikel ging es um richtige Berufe, nicht um zu nah an der Hamburgerstation stehen.
Ich habe mal bei MC Donalds gearbeitet und es waren über 50 Grad in der Küche… Stellt euch nicht so an..