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Nabu-Auszeichnung: Bürgermeisterin und Schlosspatrioten erhielten Urkunden, Plaketten und BuchpräsenteSchloss Homberg als schwalben- und fledermausfreundliches Haus

HOMBERG OHM (ol). Fledermäuse und Schwalben sind seltener geworden in Deutschland. Vor allem, weil den Tieren ein Platz zum Brüten fehlt und auch die Nahrungsgrundlage durch Fluginsekten fehlt. Am Schloss in Homberg Ohm wurden deshalb nun Nester angebracht – und noch weitere sollen demnächst folgen. Vom Nabu wurden die Stadt und natürlich die Homberger Schlosspatrioten dafür zum Dank ausgezeichnet.

So zahlreich wie früher sind die Schwalben und Fledermäuse nicht mehr vorhanden. „Ihre Zahl geht seit vielen Jahren zurück, auch hier in Homberg. Eine der Hauptursachen ist der Verlust an Plätzen, an denen sie brüten beziehungsweise ihre Jungen zur Welt bringen können. Außerdem werden auch ihre Nahrungsgrundlagen, die Fluginsekten, knapp“, sagte Karl-Heinz Zobich vom Nabu Kreisverband. Weiter heißt es in der Pressemitteilung, dass am Homberger Schloss Mehl- und Rauchschwalben und sogar sechs Fledermausarten festgestellt wurden.

In Absprache mit der Denkmalschutzbehörde wurden Mauersegler-Naturnester, Mauersegleruniversalkästen, Mehlschwalben- und Rauchschwalben Kunstnester angebracht – und noch weitere sollen folgen. Ebenso wurden Fledermausspaltenquartiere und Fledermaushöhlenkästen aufgehängt. In der Schlossscheune würden auf der obersten Ebene Spatenquartiere für verschiedene Fledermausarten neu hergestellt. Es wurden somit nicht nur Quartiere für „Allerweltsarten“ geschaffen, sondern auch für die nur noch als Mumien gefundene sehr seltene große Bartfledermaus. Die Besonderheit beim Schloss sei der Umstand, dass der Gewölbekeller auch als Winterquartier von den seltenen Arten braunes und graues Langohr und Fransenfledermaus genutzt werde.

Als Dank, dass die Stadt Homberg Ohm als Eigentümer des Schlosses und der Verein Schlosspatrioten Homberg an der Ohm als Hauptakteur sich für Schwalben und Fledermäuse engagieren und an ihrem Schloss willkommen heißen, wurden sie vom Nabu mit den Urkunden und Plaketten „Schwalbenfreundliches Haus“ und „Fledermausfreundliches Haus“ ausgezeichnet.

Mit Aktionen die Akzeptanz steigern

Die Nabu-Gruppe Homberg übernehme als Anerkennung für die über das Normalmaß hinausgehende Duldung des weiteren Ausbaus der Schlossscheune den größten Teil der Kosten. In den Städten würden außerdem zusehends Nester durch unbedachte Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden verschwinden. Häufig werden die Nester leider auch illegal beseitigt und das, obwohl Schwalben streng geschützt sind und das Zerstören ihrer Brutstätten unter Strafe steht. Die für Fledermäuse wichtigen Spaltenquartiere werden oft bei Gebäudesanierungen hermetisch verschlossen.

Mit den Aktionen „Fledermausfreundliches Haus“ und „Schwalbenfreundliches Haus“ möchten der Nabu Vogelsberg und der Nabu Homberg dazu beitragen, die Akzeptanz für Schwalben und Fledermäuse und ihre Nester und Wochenquartiere in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Brutplätze oder offene Spalten an und in Gebäuden zu erhalten und neue zu schaffen. „Jeder kann mit einfachen Mitteln Schwalben an seinem Haus willkommen heißen: mit Nestgrundlagen wie Rauputzstreifen oder Brettchen, Kunstnestern und einer Lehmpfütze im Garten“, erklärt Willi Bernbeck als Nabu-Mitglied und Schlosspatriot. „Für Fledermäuse gibt es auch an unseren modernen Gebäuden Spalten, hinter denen sie leben und ihre Jungen aufziehen können.“

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