
35. internationales Borgward-Treffen vom 1. bis 3. Juni in AlsfeldIsabellas, Arabellas, Goliaths und Co. zu Gast in Alsfeld
ALSFELD (akr). Manch einer hat sie vielleicht schon durch Alsfeld fahren oder an der Stadthalle stehen sehen: Die Isabellas, Arabellas oder Goliaths. Von Freitag bis Sonntag ist nämlich der Borgward Club Frankfurt-Würzburg für ihr 35. Internationale Borgward-Treffen mit ihren schicken Oldtimern zu Gast in Alsfeld. Das Highlight des Besuches wird die Oldtimer-Ausstellung am Samstag auf dem Stadthallenparkplatz sein.
Nach und nach füllte sich am Freitag bei sonnigem Wetter der Stadthallen Parkplatz, allerdings nicht mit gewöhnlichen Autos, sondern mit richtigen Klassikern: Borgward-Oldtimern. Borgward war eine sehr erfolgreiche Automobilmarke, die zwischen 1939 und 1963 Pkws und Lkws herstellte. 1961 ist die Borgward Gruppe, die auch die Marken Hansa, Goliath und Lloyd umfasste, allerdings insolvent gegangen. Die Herstellung wurde eingestellt. Vor ein paar Jahren wurden deutschlandweit etwa 3500 Exemplare gezählt. „Es kommen aber immer mehr dazu, oft stehen sie in Garagen, ohne dass sie gefahren werden“, erklärt die Schriftführerin des Clubs Silke Held.
Zum ersten Mal findet ihr Treffen in Alsfeld statt. „Wir sind nie am selben Standort, wir wollen ja auch touristisch was bieten“, lacht der amtierende Präsident des Clubs Heinz-Werner Oehme. Deshalb sehe man auch viel von Deutschland. Doch wie genau ist er auf Alsfeld gekommen? „Ich war vor längerer Zeit mal zum Hochzeitstag ein Wochenende in Alsfeld. Die Stadt hat mir sehr gefallen, da dachte ich mir, hier könnte man auch mal ein Treffen veranstalten“, erklärt er. Gesagt, getan.

Club-Präsident Heinz-Werner Oehme auf dem Stadthallenparkplatz. Fotos: akr
Gleichgesinnte Treffen, Autos erhalten
Seit 1984 gibt es den Borgward Club Frankfurt-Würzburg bereits. Eines der Gründungsmitglieder stammte aus Würzburg und ein späterer Präsident aus Frankfurt. „Wir wollten eine örtliche Platzierung haben, deshalb der Name“, sagt Oehme. Angefangen haben sie als Stammtisch, später habe sich daraus eine Szene entwickelt aus der der Club dann entstanden ist. „Um Gleichgesinnte zu treffen und die Autos zu erhalten“, erklärt Wolfgang Geiger, einer der Mitbegründer des Clubs.
Ihr Schwerpunkt liegt im Rhein-Main Gebiet, die etwa 170 Clubmitglieder kommen aber nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Vor zweieinhalb Jahren wurde der Vorstand erneuert und auch verjüngt, erklärt die Schriftführerin Silke Held. „Die alten sind natürlich auch noch dabei, wir brauchen ja auch die Erfahrung“. Gerne tauschen sich die Liebhaber untereinander aus. Auch wenn sie teilweise weit voneinander entfernt leben, könne man mit einer Ferndiagnose schon was machen. „Man hilft sich einfach gegenseitig“, sagt Held.
Doch als Clubmitglied muss man nicht unbedingt einen Oldtimer besitzen. Es reiche allein das Interesse. „Ich habe auch erst seit März diesen Jahres ein Auto“, erzählte Held – und das wird beim diesjährigen Treffen auch das erste mal mit dabei sein, eine Borgward Isabella.

Eine ganze Reihe Borgward-Modelle lassen sich bei der großen Ausstellung bewundern.
Große Oldtimerausstellung am Samstag
Drei Tage sind die Oldtimer-Freunde in Alsfeld unterwegs. Das Highlight werde aber definitiv die Ausstellung am Samstag auf dem Stadthallenparkplatz sein. 68 Autos, ein Motorrad und ein Lkw, die größtenteils aus den 50er bis 60er Jahren stammen, sind für die Ausstellung angemeldet. „Leider können nicht mehr Lkws kommen, da sie zeitgleich ein eigenes Treffen haben“, sagt die Schriftführerin. Der älteste angemeldete Oldtimer für Samstag stamme aus dem Jahr 1936: Eine Borgward Hansa 1100.
Zusätzlich werden noch sieben Händler – einer ist extra aus Frankreich angereist und einer aus den Niederlanden – auf der Ausstellung anzutreffen sein und diverse Teile anbieten. Es sei nämlich nicht ganz einfach, an Ersatzteile zu kommen, da die Fahrzeuge nicht mehr hergestellt werden. „Das ist aber auch der Reiz an Oldtimern, man geht nicht einfach in einen Laden und holt sich die Teile. Man macht viel selbst“, erklärt der Präsident.
Am Samstag werden dann auch die Gewinner der Verlosung, die am Alsfelder Maibaumfest Ende April gezogen wurden, den Gewinn einlösen können. Sie dürfen als Beifahrer in einem der Oldtimer eine Ausfahrt mitmachen. Wenn am Samstag dann das Wetter mitspielt und es nicht regnet, soll es eine Ausfahrt im Cabrio geben. „Man will den Leuten ja auch was bieten“, lachte Oehme.
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Ach ja, was waren das für schöne Autos. In den 1950ern und 1960ern noch auf allen Straßen zu sehen. Mercedes war gar nichts dagegen.