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Wehrmachtsausstellung mit Hannes Heer am Dienstag, den 8. Mai um 19 UhrDas Ende der Legende von der „sauberen Wehrmacht“

LAUTERBACH (ol). Wieder ist es der Rosa-Luxemburg Stiftung gelungen, eine spannende Diskussions- und Vortragsveranstaltung im Vogelsberg auf die Füße zu stellen. Unter dem Titel „Das Ende der Legende von der ’sauberen Wehrmacht‘ und die neuen Legenden“ wird Hannes Heer über die Wehrmachtsausstellung und die neuen Legenden sprechen.

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht vor den Alliierten. In Europa war der 2. Weltkrieg beendet. Erst am 8. Mai 1985 – 40 Jahre später – erklärte der damalige Bundespräsident von Weizsäcker in seiner berühmt gewordenen Rede, dass der 8. Mai ein Tag der Befreiung gewesen sei. Er hat damit nachhaltig die deutsche Erinnerungskultur geprägt.

Im Zusammenhang mit der Neugründung der Bundeswehr sah sich die Bundesregierung zu Beginn der 50er Jahre zu einer Ehrenerklärung für die Wehrmacht gezwungen. Das verlangten die zukünftigen Generäle der Bundeswehr. Bundeskanzler Adenauer sagte: „Aber der Prozentsatz derjenigen, die wirklich schuldig sind, ist so außerordentlich gering und so außerordentlich klein, daß – das möchte ich auch in diesem Zusammenhang sagen – damit der Ehre der früheren deutschen Wehrmacht kein Abbruch geschieht“.

Im März 1995 präsentierte das Hamburger Institut für Sozialforschung erstmals die unter Leitung von Hannes Heer realisierte Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“. Sie demontierte die Legende, wonach ausschließlich die SS für alle Verbrechen verantwortlich gewesen, die Wehrmacht aber in Erfüllung ihrer militärischen Pflicht «sauber und anständig» geblieben sei.

Hannes Heer zeigt nun auf, wie heute in Publizistik, Literatur und Film neue Legenden um den Krieg und die Wehrmacht entstehen – und dazu kommt Heer sogar in den Vogelsberg. Los gehe die Veranstaltung der Roa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der Volkshochschule (Vhs) am Dienstag, den 8. Mai um 19 Uhr in den Räumen der Vhs in Lauterbach (Alter Esel, Raum 18, Obergasse 22).

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