Mit Plakaten und Atemschutzmasken auf hohe Stickoxidbelastung aufmerksam machenZu viel Stickoxid in Alsfelds Luft
ALSFELD (ol). Alsfeld hat hohe Stickoxidwerte. Mit Plakaten und Atemschutzmasken machten die Alsfelder Umweltverbände aus VDC, BUND, ADFC im Verband „Alsfeld – Fremdenverkehr“ die Bürgerinnen und Bürger darauf aufmerksam, dass sich „die enorm hohe Stickoxidbelastung nicht nur in Großstädten und den Medien abspielt, sondern ein ernst zu nehmendes Problem ihrer Atemluft ist“, sagte Dr. Wolfgang Dennhöfer vom Bund für Umwelt und Naturschutz BUND.
Vor wenigen Wochen wurde bei einer Pressekonferenz im Alsfelder Rathaus bekannt gegeben, dass in Alsfeld die höchsten Abgaswerte in ganz Hessen gemessen worden sind – das zumindest ist das Ergebnis einer Untersuchung auf Initiative der Deutschen Umwelthilfe in der Stadt. Genau deshalb waren die Alsfelder Umweltverbände mit Plakaten und Atemschutzmasken in der Stadt unterwegs, um auf genau dieses Problem hinzuweisen.
In der Pressemitteilung heißt es, laut einer Studie des Bundesumweltamtes sind die Hauptverursacher der Stickoxidbelastung Diesel-Pkw. Eine deutliche Mehrheit von 83 Prozent der Bevölkerung in Deutschland spreche sich dafür aus, dass die neue Bundesregierung die Autohersteller zu einer Nachrüstung von Dieselfahrzeugen verpflichte. Die von dem Abgasskandal betroffenen Pkw seien auf Herstellerkosten so nachzurüsten, dass diese die geltenden Abgasgrenzwerte auch im Alltagsbetrieb einhalten. Das beschränke die unausweichlichen Diesel-Fahrverbote auf möglichst wenige Fahrzeuge und schafft zudem nachhaltige Arbeitsplätze im Hinblick auf zukunftsweisende Antriebstechnologien und Abgasreinigungsanlagen.
Lastkraftwagen der Euro-5- und Euro-6-Klassen gelten wegen der Nutzung des schadstoffhemmenden Zusatzes „AdBlue“ als stickoxidärmer als Diesel-Pkw. Allerdings seien bei vielen osteuropäischen Lkw die AdBlue-Anlagen aus Kostengründen gesetzeswidrig abgeschaltet. Diese Manipulation führe dazu, dass die Lkw auf das veraltete Euro-1-Niveau sinken und so zu einer enormen Stickoxidbelastung beitragen. Da die Lastkraftwagen fälschlich in einer günstigeren Mautstufe veranlagt seien, finde außerdem ein Mautbetrug in dreistelliger Millionenhöhe statt. In Polen werden Lkw auf Manipulationen ihrer AdBlue-Anlagen kontrolliert, in Deutschland jedoch nicht. „Was Kontrollen, Bußgelder und Tempolimits angeht, kann Deutschland viel Gutes von seinen Nachbarn lernen“, kommentiert Mira Aretz vom BUND.
Die Gesundheit der freien Fahrt geopfert
Weiter heißt es in der Pressemitteilung der Umweltverbände, durch Alsfeld fahren pro Tag durchschnittlich weit über 12.000 Autos und 1.000 meist ortsfremde Lastwagen. Dabei habe die Stadt eine Umgehungsstraße: Die Autobahn A5 mit je einer Anschlussstelle im Osten und im Westen von Alsfeld. Der Verkehr müsse nur dorthin geleitet werden. „Derzeit dienen jedoch umgekehrt die Straßen in Alsfeld als Mautvermeidungs- und Entlastungsstrecken für die Autobahn im Staufall. Da besteht großer Handlungsbedarf zum Wohle der Anwohner“, sagte Gerhard Kaminski vom Verkehrsclub Deutschland VCD.
Auch gebe es auf der A5 entlang der Stadt weder Lärmschutzmaßnahmen noch ein Tempolimit. Diese einfachen und wirksamen Maßnahmen würden sowohl das autobahnnahe Schulzentrum als auch die Kernstadt Alsfeld von Lärm und Abgasen entlasten. Hier werde die Gesundheit der Bevölkerung der freien Fahrt geopfert.
Umgehungsstraße soll ein Ablenkungsmanöver der Bürgermeisters sein
„Die Stadt Alsfeld verschärfe mit ihrer autofokussierten Verkehrspolitik die Probleme, die sie eigentlich lösen sollte“, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei können ausgerechnet Städte den verkehrspolitischen Unterschied machen insbesondere bei der Umsetzung nachhaltiger urbaner Mobilitätsstrategien. „In einer Kleinstadt wie Alsfeld, in der viele Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu meistern sind, sollten diese umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Fortbewegungsarten gestärkt werden“, erklärte Mirjam Kneußel vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC.
„Die Forderung einer Umgehungsstraße in ungewisser Zukunft ist ein Ablenkungsmanöver des Bürgermeisters, um von den zielführenden Handlungsoptionen der Stadt abzulenken“, zeigte sich Philipp Balles vom BUND überrascht. Man brauche nicht mehr Straßen und mehr Parkplätze, man brauche weniger Verkehr. Weniger Verkehr erreiche man mit angemessenen Kosten, umverteiltem Raum und attraktiven Alternativen. Es gebe hilfreiche Handlungsoptionen – jetzt sei politischer Umsetzungswillen gefragt.
Der Deutsche handelt nur wenn mann ihm ans Geld/Auto geht, hoffe die Deutsche Umwelthilfe verklagt die Verkehrsbehörde und die Stadt Alsfeld, hoffe auf saftige /KlagenStrafen die richtig schmerzen.
Skrupellos sind sie alle, ihnen ist das Wohl/Gesundheit der Bevölkerung egal.
Genau wie einigen Reifenverkäufern die befürchten das sie 2-4 Reifen weniger verkaufen werden :))
@Michael Hartmann, dem ist nichts mehr hinzuzufügen, 100% korrekt. Haben wir denn keine anderen Probleme in diesem Land?????? Mich wundert es ja nur, das es immer noch Leute gibt, die die Grünen wählen. Wahrscheinlich genauso bekifft und weltfremd wie diese ganzen Parteimitglieder….. Aber man kann sich ja an vielem aufgeilen wenn man sich profilieren will. Gute Nacht Alsfeld, Gute Nacht Deutschland
Wo waren denn diese NOx-Helden bis vor einem Jahr. Sie haben tief und fest geschlafen bis eine amerikanische Umweltbehörde sie geweckt hat. Wenn man schon mal eine richtige Messstation gesehen hat kommen einem Zweifel, ob so ein Messröhrchen überhaupt irgendetwas messen kann. Das sehen natürlich diese „Messdiener“ anders. Ich behaupte einfachmal, wer mit diesen Messröhrchen genaue Stickoxidwerte bestimmen kann, der kann auch mit einem Streichholz oder Feuerzeug den genauen Methangehalt in einem Pups unseres Bürgermeisters bestimmen. Diese Methode könnte allerdings zu Hautirritationen im Gesäßbereich bei Herrn Paule führen.
Ist klar, wenn ich den Bock zum Gärtner mache bekomme ich schon die Antworten die man gerade so hören möchte.
Wenn die Grünen von den Umweltverbänden nicht soviel klagen würden, wäre die A49 schon vor 20 Jahren fertig geworden und der LKW-Verkehr nach Stadtallendorf und Marburg würde CO2 und NOx-freundlich nicht durch Alsfeld fahren müssen.
Schreiben Sie bitte auch nicht immer das der böse Diesel schuld ist, das ist völliger Unsinn. Mit Diesel wird 25% Kraftstoff eingespart, jeder eingesparter Liter Kraftstoff spart CO2 und NOx.
Wenn es nur Benziner PKW gäbe statt Diesel PKW, würde die CO2 Belastung in D um 675.000t pro Jahr ansteigen.
Mit Euro 6 seit 09/2015 erledigt sich das Thema NOx-Belastung von selber. Ansonsten kontrolliert gefälligst an den Grenzen wie es sich gehört und zieht die ausländischen Kollegen welche ohne AdBlue fahren aus dem Verkehr.
Es ist aber wie immer einfacher mit einem dummen Plakat dumme Menschen zu verarschen um den Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Verzichtet lieber mal auf eine Kreuzfahrt bzw. muss man denn unbedingt viermal im Jahr nach Malle zum Ballermann fliegen ?
Fragt mal die Plakatträger wie die so Ihren Urlaub verbringen !
Alle Jahre wieder…
Mal ists der Diesel und die Plastiktüte, in ein paar jahren die Papiertüte und der Benziner. Das ist politisches Theater um die Preisschraube zu drehen und sämtliche Verbände unterstützen diesen Irrsinn. An Silvester erreichen die Schadstoffwerte Dimensionen die zum Teil zwei Monaten Straßenverkehr entsprechen. Aber Böller abschaffen steht auf keiner Agenda. Was passiert denn mit unseren „alten“ Dieselautos? Die düsen munter in anderen Ländern weiter. Aber da produzieren Sie ja keinen Feinstaub.
Satteln wir auf Elektro um, ist ja ne saubere Sache. Und dann wird auf Atommüll oder eben die Windkraftanlagen gemeckert…
Wer eine Veränderung will muss auf Wohlstand/ Bequemlichkeit verzichten. Klingt komisch, is aber so…
Schauen Sie sich nur einmal den Gesichtsausdruck des Herrn Balles auf den Bildern in Zeitung und Internet an, auf denen er die Röhrchen aufhängt etc. und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung darauf… Besorgt wirkt das auf mich nicht, eher Vorfreudig auf zu erwartenden Ärger und Wirbel und er mittendrin… oder?